Pfandbrief Definition: Durch Sicherheiten gedeckte Schuldverschreibung

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Der Pfandbrief zählt unter den Anlage-Instrumenten zu den Klassikern. Er ist gesetzlich streng geregelt und profitiert von seiner Wertschätzung als recht sicheres Wertpapier.

Es handelt sich dabei um Schuldverschreibungen, die von privaten Hypothekenbanken (Hypothekenpfandbriefe), öffentlich-rechtlichen Kreditanstalten (Öffentliche Pfandbriefe) oder Schiffspfandbriefbanken (Schiffspfandbriefe) ausgegeben werden.

Deckungswerte als Sicherheit

Mit Pfandbriefen refinanzieren diese Geldinstitute Darlehen, die sie vergeben. Die Vergabe von Hypothekendarlehen beispielsweise ist das Geschäft der Hypothekenbanken.

Diese Darlehen vergeben sie u. a. an Wohnungskäufer und Hausbauer, als Besicherung bzw. Sicherheit dienen ihnen dabei die jeweiligen Immobilien.

Man spricht von grundpfandrechtlich besicherten Darlehen; die durch die Immobilien gedeckten Darlehen nennt man in diesem Zusammenhang „Deckungswerte“.

Weitere Pfandbriefarten

Bei Öffentlichen Pfandbriefen werden als Deckungswerte insbesondere Forderungen gegen Regierungen und andere öffentliche Stellen (in Deutschland z. B. die Bundesländer) verwendet.

Bei Schiffspfandbriefen dürfen Darlehensforderungen, die durch Schiffshypotheken abgesichert sind, für die Deckung verwendet werden. Neuerdings – seit dem Jahr 2009 – gibt es noch eine vierte Art von Pfandbriefen, den Flugzeugpfandbrief.

Entsprechend den Schiffspfandbriefen sind es hier die durch  Flugzeuge besicherten Darlehen, die dem Pfandbrief zugrunde liegen.

Bonität gilt als erstklassig

Zu beachten ist allerdings bei Hypotheken-, Schiffs- und Flugzeugpfandbriefen, dass jeweils höchstens 60 Prozent des Beleihungswerts der Immobilie, des Schiffs oder des Flugzeugs als Deckungswerte benutzt werden dürfen.

Damit schaffen sie sich einen Puffer gegen unvorhergesehene  Preisschwankungen bei den Deckungsgütern. Wegen dieser Deckung bzw. Absicherung zählen Pfandbriefe zu den als sicher geltenden Wertpapieren, die großes Vertrauen genießen.

Ihre Bonität gilt als erstklassig, und sie sind deshalb insbesondere für konservative, auf Sicherheit bedachte Anleger geeignet.

Mehr dazu: Rendite und hohe Zinsen: Die Lösung Pfandbrief auf dem Prüfstand

Strenge gesetzliche Regelungen

Die wesentlichen gesetzlichen Regelungen finden sich im Pfandbriefgesetz. Seinen Ursprung hatte der Pfandbrief in Deutschland schon in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.

Durch die Verbindung mit Hypothekenpfandbriefen haben viele Deutsche bereits in ihrem Leben direkt oder indirekt mit Pfandbriefen zu tun gehabt – als Immobilienkreditnehmer, oder zumindest als Versicherungskunde (Kapitallebens- oder private Rentenversicherung), da Versicherungen zu den großen Investoren im Pfandbriefmarkt zählen.

Meist lange Laufzeit

Pfandbriefe haben meist eine lange Laufzeit, oft zehn Jahre und mehr. Im Zuge der Finanzkrise wurde der Pfandbrief sogar so etwas wie ein Exportschlager.

Er profitierte von seiner Wertschätzung als sicheres Anlage-Instrument, und so legten immer mehr Länder ähnliche Versionen des Wertpapiers auf (englisch: Covered Bonds).

Mäßige Rendite

Der Pfandbriefumlauf – also der Wert aller ausstehenden Pfandbriefe – ist in den vergangenen zehn Jahren in Deutschland gesunken. Mit rund 560 Mrd. Euro war er dennoch auch 2012 ein großer Markt.

In der Rendite für den Anleger bieten Pfandbriefe traditionell einen Aufschlag gegenüber deutschen Staatsanleihen.

Da dieser aber meist nur bei einem halben Prozentpunkt oder weniger liegt, ist die Rendite insgesamt betrachtet relativ niedrig.