Das Express-Zertifikat: Bestandteile und Besonderheiten
Ein Zertifikat ist ein Optionsgeschäft, das vom Kursverlauf eines anderen Wertes abhängig ist.
Hierbei obliegt es dem Aussteller, worum es sich bei diesem sogenannten Basiswert handelt – ob Aktie, Index oder anderes Finanzprodukt.
Das klassische Zertifikat
Der Startkurs (börsianisch: Nominalwert) eines Basiswerts liegt diesem Finanzprodukt zugrunde . Ein Zertifikat hat daher beim Kauf meistens den gleichen Wert wie das Produkt, an das es gekoppelt ist.
Ausgenommen davon sind Indizes wie etwa der DAX- gewöhnlich werden diese auf Grundlage eines festgelegten Verhältnisses (beispielsweise 100:1) in einen Kaufbetrag umgerechnet.
Wichtiges Merkmal bei Zertifikaten: Der sogenannte Bonuskupon. Dies ist die bei Kauf festgelegte Prämie, den der Anleger bei Einlösen des Produktes erhält.
Wann dieser Bonus an dem Anleger zugeht, ist abhängig von einer Einlösungsschwelle: Beim klassischen Zertifikat wird ein Zielkurs festgelegt, der zu fixen Zeitpunkten erreicht worden sein muss.
Ist dies der Fall, so erhält der Anleger den vollen Kaufpreis und die festgelegte Prämie zurück.
Der feine Unterschied gegenüber anderen Zertifikaten
Ein Express-Zertifikat umfasst all diese Bestandteile. Die Besonderheit hängt mit den Einlösungstagen zusammen.
So werden bei Kauf eines Zertifikats Stichtage festgelegt, an denen der Kurs des Basiswerts mit der Einlösungsschwelle verglichen wird. Nur wenn das Zertifikat den Zielwert zu diesem Zeitpunkt erreicht hat, kann die Option eingelöst werden.
Ist dies nicht der Fall, so bleibt das Geschäft bestehen und wird zum nächsten Stichtag erneut überprüft. Dies geschieht so lange bis die Laufzeit endet.
Diese Laufzeit ist bei Express-Zertifikaten deutlich verkürzt. Dies ermöglicht einen schnelleren und flexibleren Handel als mit klassischen Zertifikaten.
Risiken und Sicherheiten von Zertifikaten
Für eine Risikominderung sorgt der Sicherheitsbuffer. Dies ist eine untere Kursschwelle, die dem Käufer des Zertifikats eine Rückerstattung des Kaufpreises garantiert.
Ausgedrückt wird diese meist als prozentualer Anteil des Basiswerts bei Erwerb des Zertifikats, beispielsweise 80 Prozent des Nominalwertes.
Liegt der Kurs des Basiswerts zu Ende der Laufzeit unter der Einlösungsschwelle aber oberhalb der Sicherheitsschwelle, so erhält der Halter zwar keine Prämie – aber bekommt immerhin den Kaufpreis rückerstattet. Dies ist interessant für eher konservative Anleger.
Fällt die Aktie unterhalb der Knautschzone, so gibt es jedoch nur den aktuellen Kurs der Aktie ausgezahlt – knackige Verluste sind also trotz aller Sicherheitsmaßnahmen möglich.
Da es sich zudem um eine Schuldverschreibung handelt hat der Anleger zudem ein Risiko – als Gläubiger eines des Emittenten besteht die theoretische auf einen kompletten Zahlungsausfall, sollte dieser Pleite gehen.