3 Arten des institutionellen Devisenhandels

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Der institutionelle Devisenhandel unter Geldinstituten ist weiter verbreitet, als manch einer denkt. Ohne diesen wäre der internationale Warenaustausch in der heutigen Form undenkbar.

Immerhin belief sich das tägliche Handelsvolumen 2013 auf 5,3 Bio. US-$. Auch private Anleger können an derartigen Geschäften mithilfe von Devisen-Brokern partizipieren.

Swap-Geschäfte, Forwards und Spot-Transaktionen stellen die Basis des Institutionellen Handels mit Devisen dar.

1. Spot-Transaktionen – klassische Form des Devisenhandels

Der Devisenhandel in seiner klassischen Form wird als Kassageschäft bezeichnet. Die Tauschgeschäfte mit Devisen, die unter Experten auch Spot-Transaktionen genannt werden, können mit dem Wechseln von Bargeld am Bankschalter verglichen werden. Eine Devise (beispielsweise der €) wird zu einem bestimmten Wechselkurs in eine andere Devise (z.B. US-$) getauscht.

Diese Geschäfte dienen oft der Vorbereitung von Zahlungen von ausländische Gütern oder Dienstleistungen. Der Wechselkurs wird auch als Spot-Rate oder als Kassakurs bezeichnet. Wenn in populären Medien wie Zeitungen, Internet, Radio oder Fernsehen das Tauschverhältnis von Devisen angegeben wird, ist meist die Spot-Rate gemeint.

Während der Bargeldtausch in einer Bank meist direkt abgeschlossen wird, findet die Erfüllung einer Spot-Transaktion zwei Bank-Tage nach Abschluss des Geschäfts statt. Der tatsächliche Austausch der Devisen findet also erst zwei Tage nach der Vereinbarung statt. Zeit genug für die Überweisung und weitere Verwaltungsarbeiten.

2. Forwards – Devisenhandel zu einem späteren Termin

Kurz gesagt sind Forwards – oder auch Outright Forwards – Termingeschäfte mit Devisen. Nachdem Wechselkurs und Betrag an einem Tag verbindlich vereinbart werden, findet der eigentliche Austausch der Devisen erst an einem bestimmten, zukünftigen Termin statt.

Im Interbankenmarkt handeln Banken unmittelbar miteinander. Daher können die Einzelheiten von Forward-Geschäften frei ausgehandelt werden. Wenn ein Handelspartner für ein solches Geschäft gefunden wird, ist theoretisch jede beliebige Laufzeit möglich. Normalerweise werden Forwards mit Laufzeiten von unter einem Jahr gehandelt.

In der Regel unterscheiden sich auch die Wechselkurse von Spot-Transaktionen und Forwards. Dies liegt an der Zinsdifferenz zwischen den beiden Währungen, die gehandelt werden.

Wenn der Zinssatz der einen Währung höher ist als der der anderen, ist natürlich einer der Partner im Vorteil. Dies wird durch den unterschiedlichen Wechselkurs ausgeglichen.

3. Swap-Geschäfte – Mischform des Devisengeschäfts

Ein Swap(=Tausch)-Geschäft besteht aus zwei Komponenten. Normalerweise sind dies eine Spot-Transaktion und ein Forward-Geschäft. Durch ein Swap können somit beispielsweise €-Bestände über einen gewissen Zeitraum in US-$ umgetauscht werden, ohne beim späteren Rücktausch in € Verluste beim Wechselkurs hinnehmen zu müssen.

Zunächst wird als eine Spot-Transaktion durchgeführt. Durch diese werden die € in US-$ umgetauscht. Zur gleichen Zeit wird eine Forward-Transaktion abgeschlossen, um die US-$ zu einem festgesetzten Zeitpunkt wieder zurück in € zu tauschen. Durch die zweite Transaktion wird sichergestellt, dass kein Wechselkursrisiko auftritt.

Auch wenn die Devisengeschäfte der Profis für Privatanleger nicht zugänglich sind, können diese ganz ähnliche Transaktionen über die so genannten Forex-Broker im Internet nachvollziehen. Hierzu zählen beispielsweise markets.com, flatex, DAB bank, Oanda oder LYNX Broker, um nur einige zu nennen.

Devisengeschäfte sind wegen des höheren Risikos und des schnellen Vorgangs eher für erfahrene Privatanleger zu empfehlen. Dabei sollten Investoren die komplexen Unterschiede der verschiedenen Formen kennen, um keine unangenehmen Überraschungen zu erleben.