Was passiert nach dem Euro-Ende?
„Was wäre wenn…“ ist eine beliebte Fragestellung in der Finanzwelt; und genau diesen Ansatz verfolgt jetzt auch die amerikanische Bank of Amerika.
Die Frage der US-Analysten lautet: Was wäre, wenn es in Europa den Euro nicht mehr geben würde?
Dieses Szenario ist etwas aus dem Fokus der meisten Experten gerückt. Andere Themen haben zuletzt die Schlagzeilen erobert.
Euro dem Untergang geweiht
Doch eines muss Ihnen als Investor mitten in Europa klar sein: Der Euro als Gemeinschafts-Währung wird nicht auf ewig fortbestehen.
Dafür sind die Unterschiede innerhalb des Währungs-Systems einfach zu groß.
Unter dem Dach des Euro werden hier einige Länder zusammengefasst, die ökonomisch kaum etwas miteinander gemeinsam haben.
Genau das prangere ich schon seit etlichen Jahren an. Daher ist die Studie der Bank of America mit dem Titel „The day after the Euro“ auch so spannend.
Eine kleine Erwähnung am Rande ist auch der Autor wert, denn Athanasios Vamvakidis ist Grieche – doch das hat bei der Ausarbeitung der Studie keine wirkliche Rolle gespielt.
Die zentrale Frage der Studie beschäftigt sich vielmehr damit, wie sich nationale Nachfolge-Währungen nach dem Ende des Euro entwickeln würden.
Deutschlands Währung würde massiv aufwerten…
Was schon jetzt klar ist: In Europa würde es zu massiven Währungs-Verschiebungen kommen:
Einige Währungen würden aufwerten, die Masse der Währungen würde jedoch im Verhältnis zum aktuellen Euro-Kurs abwerten.
Wie kaum anders zu erwarten, liegt Deutschland in der Rangliste der Länder mit Aufwertungen vorne.
Hier halten die Experten der Bank of America eine Aufwertung von bis zu 15% für möglich. Auch in Irland wäre eine Aufwertung um rund 2,5% möglich.
Sehr spannend ist jzudem der Blick auf die zu erwartenden Abwertungen in Europa:
- Die würden in Italien mit 3% oder in Portugal mit 1% sogar noch sehr moderat ausfallen.
- Sehr viel größeres Abwärts-Potenzial sehen die Experten der Bank of America beispielsweise in Frankreich mit einem Minus von 5%.
- Das größte Abwärts-Potenzial erwarten Experten in Griechenland und Spanien mit mindestens 7,5%.
… kurzzeitig sind 30% Aufwertung möglich
Auch das hört sich noch nicht wirklich dramatisch an.
Doch eines müssen Sie bedenken: Direkt nach einer Währungs-Umstellung kann es auch zu kurzzeitigen Übertreibungen an den Märkten kommen.
Daher hält die Bank of America eine kurzfristige Aufwertung der neuen deutschen Währung von bis zu 30% direkt nach der Umstellung für möglich.
Das hätte ohne Frage massive Auswirkungen auf die deutsche Konjunktur.
Nun basiert diese Studie auf einem Szenario für die Eurozone. Vielen Experten mag dieses Szenario aktuell komplett unwahrscheinlich erscheinen.
Aber immer dann, wenn die meisten Experten etwas für besonders unwahrscheinlich halten, ist die Gefahr auch groß, dass davon die Masse der Investoren negativ überrascht wird.
Insofern sollten Sie sich weiterhin aktiv absichern, denn die Gefahr einer Euro-Krise ist auf jeden Fall noch nicht vom Tisch.