Was ist eine Bankgarantie? Definition, Kosten, Ablauf und Beispiel
Wann ist eine Bankgarantie von Vorteil?
Bankgarantien bieten Sicherheit in Situationen, in denen Geschäftspartner aufgrund räumlicher Distanzen und unterschiedlicher Rechtsordnungen zusätzliche Risiken eingehen. Dadurch sind Bankgarantien vor allem bei Handel mit ausländischen Geschäftspartnern eine sinnvolle Absicherung.
Durch die Garantie einer verlässlichen Bank können Unternehmen die Unsicherheiten minimieren, die im internationalen Handel auftreten, und so das Vertrauen zum Geschäftspartner stärken.
Bankgarantien sind demnach ein essenzielles Instrument im Handel mit ausländischen Geschäftspartnern und finden daher bei zahlreichen Geschäftsvorgängen Anwendung. Diese umfassen zum Beispiel:
- Abschluss von Kaufverträgen mit ausländischen Partnern
- Sicherstellung der Zahlungspflichten bei internationalen Verträgen
- Garantie von Gewährleistungen bei Lieferungen ins Ausland
- Abdeckung von Risiken bei Exportgeschäften und Lieferverpflichtungen
Welche Arten von Bankgarantien gibt es?
Im internationalen Handel lassen sich Bankgarantien unter zwei Arten zusammenfassen:
- Direkte Bankgarantie: Bei dieser Bankgarantie kommt die Bank bei einem Zahlungsausfall direkt ihrer Verpflichtung der Zahlungsgarantie nach. Das heißt, der Begünstigte erhält umgehend die vereinbarte Leistung.
- Indirekte Bankgarantie: Typischer für grenzüberschreitende Geschäfte ist aber die indirekte Bankgarantie, die oft von Partnerbanken im Ausland des Begünstigten ausgestellt wird. Hier wird die Zahlung zunächst an ein weiteres Kreditinstitut geleitet, bevor die Leistung an den eigentlichen Begünstigten weitergeleitet wird.
Bankgarantie: Bestandteile des Garantievertrags
Der Garantievertrag der Bankgarantie besteht in der Regel aus vier wichtigen Abschnitten:
- Im ersten Abschnitt des Garantievertrags wird das Grundgeschäft bezeichnet, auf das sich die Garantie bezieht, das heißt, es wird klargestellt, um was für eine Bankgarantie es sich handelt. (Zusätzlich beinhaltet der Abschnitt die Geschäftspartner mit Namen und Adresse, das Datum des Vertragsabschlusses sowie die Art des Grundgeschäfts mit der Vertragsnummer.)
- Der zweite Abschnitt des Garantievertrags gibt in der Regel an, wie hoch der gezahlte Betrag sein soll, falls die Bankengarantie in Anspruch genommen wird.
- Im dritten Abschnitt des Garantievertrags versichern die Banken dann dem Begünstigten mit einer Absichtserklärung, dass sie unwiderruflich den Garantiebetrag zahlen, sobald eine erste schriftliche Aufforderung seitens des Begünstigten eintrifft.
- Der vierte Abschnitt des Garantievertrags sichert hingegen die Bank sowie den Schuldner ab: Die Befristungsklausel gibt an, bis zu welchem Datum die Garantieverpflichtung gilt.
Wie ist der Ablauf einer Bankgarantie?
Der Ablauf einer Bankgarantie beginnt mit einem Geschäftsabschluss zwischen einem Käufer (Schuldner) und einem Verkäufer (Gläubiger). Der Schuldner bietet zur Absicherung der Leistung eine Bankgarantie an, die er bei seiner Bank in Auftrag gibt.
Sobald der Vertrag zwischen dem Kreditinstitut und dem Gläubiger abgeschlossen ist, sind keine Einwände seitens der Bank oder des Schuldners mehr möglich. Die Bank ist verpflichtet, bei der ersten Anforderung die vereinbarte Summe aus der Bankgarantie unwiderruflich an den Gläubiger zu zahlen.