Strom sparen: 9 Tipps für Mieter und Vermieter

Strom sparen: 9 Tipps für Mieter und Vermieter
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Aufgrund der Energiekrise sind die Strompreise in Deutschland im Jahre 2022 bereits deutlich angestiegen. Experten rechnen damit, dass das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht ist. Daher ist es für Haushalte umso wichtiger, in den eigenen vier Wänden Strom zu sparen. 

In unserem Beitrag geben wir eine Reihe von Tipps für Mieter und Vermieter, wie der Stromverbrauch reduziert werden kann. Mit zum Teil kleineren Maßnahmen lassen sich in der Summe pro Jahr durchaus mehrere Hundert Euro an Stromkosten einsparen.

Was sind die größten Stromfresser im Haushalt?

Bevor wir an die Tipps zum Strom sparen herangehen, möchten wir kurz die größten Stromfresser im Haushalt nennen. Diese zu kennen ist wichtig, denn dann können Sie sofort mit dem Strom sparen an den relevantesten Punkten beginnen. Die fünf größten Stromfresser in vielen Haushalten machen im Durchschnitt jährliche Stromkosten von jeweils 100 bis 200 Euro aus, nämlich:

  • Alte Heizungspumpen
  • Elektrischer Herd
  • Gefrierschrank
  • Kühlschrank
  • Beleuchtung

Darüber hinaus gibt es weitere Stromfresser, die im Durchschnitt ebenfalls Kosten von jeweils über 50 Euro im Jahr verursachen, nämlich Wäschetrockner, Geschirrspüler, Fernseher und Waschmaschine. Kommen wir jetzt aber zu den Tipps, wie Sie als Mieter oder auch Vermieter Strom einsparen können.

Tipp 1: Modernes Gerät mit bester Energieeffizienzklasse anschaffen

Im Haushalt gibt es eine Reihe von Geräten, die sicherlich auch bei Ihnen zum Teil schon fünf oder mehr als zehn Jahre genutzt werden. In diesen Fällen lohnt sich die Anschaffung neuer Geräte mit der möglichst besten Energieeffizienzklasse. Dadurchkönnen Sie im direkten Vergleich mit älteren Kühlschränken, Waschmaschinen oder auch mit einem Herd bis zur Hälfte an Stromkosten einsparen. Die Anschaffung lohnt allerdings nur, wenn das bestehende Gerät bereits älter ist und Sie durch das neue Haushaltsgerät mit einer deutlich besseren Energieeffizienzklasse mindestens 50 Prozent weniger Strom verbrauchen.

Tipp 2: Einbau eines Durchflussbegrenzers und eines Duschsparkopfes

Manche Tipps zum Strom sparen beinhaltet, dass Sie zunächst – kleinere – Investitionen tätigen müssen. Das gilt unter anderem für einen Sparduschkopf sowie einen Durchflussbegrenzer. Dahinter steckt der Gedanke, dass mit Strom erhitztes Wasser im Grunde zu den größten Stromfressern im Haushalt zählt. Dort können Sie sowohl durch einen Durchflussbegrenzer als auch einen Sparduschkopf erreichen, dass schlichtweg weniger Wasser fließt und somit erhitzt werden muss. Diese Investition lohnt, denn beispielsweise ein Durchflussbegrenzer kostet nur wenige Euro. Darüber hinaus können Sie ebenfalls sparen, wenn Sie öfter duschen, anstatt ein Vollbad zu nehmen.

Tipp 3: Laptop statt Desktop-PC nutzen

Auf manche Stromspartipps kommen Sie vielleicht selbst, an andere denkt man nicht unbedingt sofort. Dazu zählt sicherlich auch der Tipp, dass Sie besser einen Laptop statt einen Desktop-PC für das Surfen im Internet und sonstige Arbeiten in Anspruch nehmen. Während ein PC durchschnittlich etwa 75 Watt verbraucht, liegt der Stromverbrauch bei einem Laptop im Durchschnitt betrachtet nur bei etwa 30 Watt. Das führt dazu, dass Sie bei durchschnittlicher Nutzung immerhin knapp 20 Euro im Jahr an Stromkosten einsparen können.

Tipp 4: Standby Betrieb vermeiden und Geräte komplett ausschalten

Ein weiterer Tipp zum Strom sparen ist relativ bekannt, wird allerdings – häufig aus Bequemlichkeit – dennoch von vielen Verbrauchern nicht in die Tat umgesetzt. Es geht darum, dass viele Geräte im Haushalt – mindestens über Nacht – im Standby Modus laufen, wie zum Beispiel:

  • TV-Gerät
  • Computer
  • Musikanlage

Manchmal gibt es im Haushalt sogar in mehreren Zimmern einen Fernseher. Wenn Sie konsequent zumindest über Nacht alle Geräte ausschalten, können Sie auf diese Weise gegenüber dem Standby Modus Jahr für Jahr über 100 Euro an Stromkosten einsparen. Für Ladegeräte gilt zudem, dass Sie diese anschließend aus der Steckdose ziehen, da ansonsten weiterhin Strom fließt.

Tipp 5: Mit passendem Deckel kochen und auf Füllmenge beim Wasserkocher achten

Zwei weitere Tipps betreffen das Kochen und Erhitzen von Wasser im Wasserkocher. Tatsächlich können Sie jährlich rund 20 Euro an Stromkosten einsparen, wenn Sie stets mit einem Deckel auf dem Topf kochen. Zudem sollte der Topfdeckel genau zum entsprechenden Topf und auch zur entsprechenden Herdplatte passen, sodass auf diese Weise der Verbrauch von Energie um bis zu 50 Prozent beim Kochen reduziert werden kann.

In eine ähnliche Richtung geht das Reduzieren der Füllmenge bei einem Wasserkocher. Sicherlich kennen auch Sie die Situation, dass Sie oft zu viel Wasser in den Wasserkocher füllen, als Sie anschließend eigentlich benötigen. Wenn Sie tatsächlich nur die Menge erhitzen, die Sie auch anschließend brauchen, können Sie damit bis zu 15 Euro jährlich an Stromkosten einsparen.

Tipp 6: LED- und Energiesparlampen in Anspruch nehmen 

Ein weiterer Tipp zum Strom sparen dürfte wiederum bekannt sein, nämlich ältere Lampen, insbesondere natürlich Glühbirnen, möglichst durch LED- und Energiesparlampen zu ersetzen. Das ist gleichzeitig auch die einfachste Stromspar-Methode, da lediglich ein einmaliger Austausch der entsprechenden Lampen notwendig ist. Wenn Sie lediglich fünf 60 Watt Lampen durch entsprechende LED Lampen ersetzen, können Sie auf diese Weise fast 100 Euro an Stromkosten einsparen. Damit amortisiert sich sogar die Anschaffung der LED-Lampen und es wird zusätzlich ein Kostenspareffekt erzielt.

Tipp 7: Trocknen der Wäsche öfter an der Luft

Insbesondere im Frühjahr und im Sommer gibt es einen weiteren Stromspartipp, der sich auf das Trocknen der Wäsche bezieht. In vielen Haushalten finden sich heutzutage Wäschetrockner, die jedoch natürlich eine nicht unerhebliche Menge von Strom verbrauchen. Alleine eine Ladung Wäsche, die anschließend mit dem Gerät getrocknet wird, verbraucht Strom von rund einem Euro. Wenn Sie also pro Jahr auf nur 50 Ladungen verzichten und die Wäsche stattdessen an der Luft trocknen lassen, sparen Sie direkt etwa 50 Euro an Stromkosten ein.

Tipp 8: Abtauen von Kühlschrank und Gefriertruhe

Was viele Verbraucher nicht wissen: Eine bereits leicht vereiste Gefriertruhe verbraucht deutlich mehr Strom. Daher ist es bei sich bildenden Eisschichten empfehlenswert, das jeweilige Gerät abzutauen. Der Effekt ist größer, als Sie vielleicht annehmen: Beträgt die Vereisung etwa einen halben Zentimeter, erhöht sich der Stromverbrauch des entsprechenden Gerätes bereits um fast ein Drittel.

Tipp 9: Stromspartipps für Vermieter

Die bisherigen Stromspartipps richten sich in erster Linie an Mieter und natürlich an Immobilieneigentümer, die in ihrem eigenen Haus wohnen. Darüber hinaus gibt es ebenfalls Möglichkeiten, wie auch Vermieter zum Strom sparen aktiv beitragen können. Die Einschränkung des Verbrauchs ist allerdings in aller Regel nicht gestattet. So darf der Vermieter zum Beispiel nicht festlegen, dass Mieter zwischen 22 und 6 Uhr morgens kein warmes Wasser mehr nutzen dürfen. Stattdessen können Vermieter jedoch auf die folgenden Stromspartipps zurückgreifen:

  • Energieeffizientere Geräte bei vermieteten Einbauküchen
  • Smart Home Technologie installieren
  • Verbesserung der Wärmedämmung
  • Optimierung der Warmwasseraufbereitung

Sowohl die Verbesserung der Wärmedämmung als auch die Optimierung der Warmwasseraufbereitung tragen sofort zum Strom sparen bei, wovon letztendlich vor allem die Mieter profitieren. Darüber hinaus ist es ebenfalls per Smart Home Technologie möglich, größere Mengen an Strom durch die effizientere Nutzung der zur Verfügung stehenden Ressourcen einzusparen. 

Nutzen Sie als Mieter eine angemietete Einbauküche, darf der Vermieter festlegen, welche Kühl- und Elektrogeräte genutzt werden müssen. Somit hat in dem Fall auch der Vermieter einen Einfluss darauf, dass durch Geräte mit einer hohen Energieeffizienzklasse Stromkosten eingespart werden können.

Fazit zum Strom sparen 2022

Strom sparen wird sicherlich auch im letzten Quartal 2022 und darüber hinaus ein wichtiges Thema sein. Da die Energiepreise und damit auch die Strompreise vermutlich weiter steigen werden, sollten Verbraucher möglichst viele Tipps beherzigen und auf diese Weise die Stromkosten alleine durch Reduzierung des Verbrauchs deutlich verringern können.