Was bedeutet die Doppelbesteuerung von Dividenden?

Nachdem ein Geschäftsjahr erfolgreich zum Abschluss gebracht ist, haben Unternehmen zwei Möglichkeiten, um ihren Gewinn zu investieren. Sie können das Geld (a) erneut ins Unternehmen investieren, um noch mehr Geld zu erwirtschaften, oder (b) den Gewinn an ihre Aktionäre in Form einer Dividende ausschütten.

Wenn sich ein Unternehmen entschiedet, eine Dividende zu zahlen, werden diese beim Geldtransfer vom Unternehmen zum Aktionär zum zweiten Mal besteuert.

Die ersten Steuerabgaben fallen am Jahresende an, an dem Unternehmen ihre Einnahmen besteuern müssen. Die zweite Besteuerung fällt dann an, wenn die Aktionäre den nachsteuerlichen Gewinn ausbezahlt bekommen.

Die Aktionäre zahlen also doppelt: zunächst als Inhaber des Unternehmens, das den Gewinn erwirtschaftet hat und dann noch einmal als individuelle Personen, die Einkommenssteuer auf die Dividende zahlen müssen.

Dies mag Personen, die nur geringe Einnahmen durch Dividenden verzeichnen können, nicht in hohem Maße stören, bei Aktionären mit hoher Dividende sind die Kosten jedoch immens.

Stellen Sie sich folgende Situation vor: Sie arbeiten einen kompletten Monat und bekommen dann ihr Gehalt, von denen Steuern abgezogen werden. Nachdem Sie nun nach Hause kommen, möchten Sie Ihren Kindern Ihr Taschengeld bezahlen. Schon kommt ein Steuerbeamter und nimmt Ihren Kindern einen Teil dieses Taschengeldes weg – als Einkommenssteuer.

Hier würden Sie sich sicherlich beschweren, denn Sie haben schließlich bereits einmal Steuern bezahlt. Bei der Besteuerung von Dividenden ist dieses Vorgehen jedoch legal.

Die Doppelbesteuerung stellt auch die Vorstände von Unternehmen vor die Frage, ob die (einfach besteuerte) Reinvestition des Geldes ins Unternehmen nicht von Vorteil sein kann – zum Nachteil der Aktionäre.