Privathaftpflicht-Versicherung: Warum jeder eine haben sollte
Die Winter sind hierzulande längst nicht mehr so lang und hart wie in früheren Zeiten. Und doch sorgen Schnee und Eis vielerorts immer wieder für gefährliche Glätte – womöglich auch vor Ihrer Haustür. Aber was passiert, wenn jemand vor Ihrem Haus ausrutscht und sich schwer verletzt?
Wer nicht nachweisen kann, rechtzeitig geräumt und gestreut zu haben, haftet für Arztbehandlung, Krankenhaus und Verdienstausfälle der gestürzten Person. Da können riesige Forderungen auf Sie zukommen…
Haftpflicht-Versicherungen – die Retter in der Not
In solchen Fällen springt eine Haftpflicht-Versicherung ein – und nicht nur dann; sondern auch, wenn Sie beispielsweise mit dem Fahrrad versehentlich die Nobelkarosse des Nachbarn schrammen. Auch wenn Sie als Fußgänger in Eile die Straße bei Rot überqueren und ein Auffahrunfall passiert, weil ein Autofahrer deswegen plötzlich bremsen musste, greift die Haftpflicht.
Eine Privathaftpflicht-Versicherung sollten Sie unbedingt abschließen, denn im Ernstfall schützt sie Sie vor dem finanziellen Ruin. Sie hilft Ihnen außerdem, Schadenersatz-Forderungen abzuwehren, für die Sie gar nicht haften müssen.
Was Sie beim Abschluss beachten sollten
Das Wichtigste beim Abschluss einer Haftpflicht-Versicherung ist die Deckungssumme. Lassen Sie sich nicht darauf ein, wenn für Personen- und Sachschäden eine unterschiedliche Deckung gelten soll! Pauschal sollten mindestens 5 Mio. € für beides gelten. Idealerweise deckt Ihre Haftpflicht auch Vermögensschäden bis mindestens 100.000 € ab, empfiehlt der Bund der Versicherten, eine Verbraucherschutz-Organisation aus Hamburg.
Beispiel: Der oben genannte Auffahrunfall betrifft das Firmenfahrzeug eines Heizungsinstallateurs; das hat einen Totalschaden. Der Handwerker aber kann ohne sein Fahrzeug nicht zum Kunden. Sein Verdienstausfall ist ein typischer Vermögensschaden. Ebenfalls empfehlenswert ist eine Ausfalldeckung.
Was heißt das? Bei Policen mit Ausfalldeckung zahlt der Versicherer Geld an Sie, wenn Sie selbst durch eine andere Person einen Schaden erlitten haben und diese Person ihnen keinen oder keinen vollständigen Schadenersatz dafür leisten konnte. Der Versicherer zahlt allerdings nur, wenn Sie alle Rechtsmittel bis hin zur Zwangsvollstreckung (Pfändung, Gerichtsvollzieher) erfolglos ausgeschöpft haben.
Falls Sie Mieter sind, empfiehlt es sich, eine Police auszuwählen, die zudem einen Schlüsselverlust sowie Mietsachschäden abdeckt. Falls Sie im Ehrenamt tätig sind, suchen Sie einen Versicherer, der Haftpflichtschäden aus dieser ehrenamtlichen Tätigkeit abdeckt.
Was eine Privathaftpflicht kostet und wie Sie Geld sparen
Eine Privathaftpflicht kostet nicht die Welt. Oft sind Sie schon mit 50 bis 100 € pro Jahr dabei. Durch 2 Tricks lassen sich die Kosten sogar noch weiter drücken – zumindest bezogen auf die Zahl der versicherten Personen. Denn Ihren Partner können Sie kostenfrei mitversichern.
Dazu müssen Sie weder verheiratet sein, noch muss – bei gleichgeschlechtlichen Partnern – eine eingetragene Lebenspartnerschaft bestehen. Es genügt, gemeinsam in einem Haushalt zu leben. Als Nachweis reicht die Meldebescheinigung.
Dieses Angebot machen die Versicherung übrigens selbstverständlich nicht aus reiner Selbstlosigkeit. Vielmehr schließen sie damit Haftpflicht-Forderungen zwischen den beiden Partnern aus. Der eine Partner kann dann von seiner Haftpflicht nicht die zertretene Brille des anderen ersetzt bekommen.
Fazit: Haftpflicht-Versicherung besser abschließen
Sie sehen: Schon für wenig Geld erhalten Sie einen sehr guten Schutz vor existenzgefährdenden Haftungsrisiken. Falls Sie also noch keine Haftpflicht-Versicherung haben, sollten Sie schnell eine abschließen. Das lohnt sich wirklich.