Laufzeitfonds: Funktionsweise und Vorteile

Inhaltsverzeichnis

Fonds gibt es in den verschiedensten Spielarten. Neben Mischfonds mit unterschiedlichen Anlageklassen wird von Aktien- über Geldmarktfonds bis zu Immobilien- und Rohstofffonds alles Mögliche angeboten. Anleihenfonds gelten als besonders risikoarm, haben aber den Nachteil, dass eventuelle Zinsänderungen die Rendite drücken.

Eine Alternative sind hier Laufzeitfonds. Die Definition ergibt sich schon aus dem Begriff. Es sind Fonds mit einer begrenzten Laufzeit. Die deckt sich weitgehend mit der Laufzeit der festverzinslichen Wertpapiere im Laufzeitfonds. Laut Definition kann man nur während einer bestimmten Zeichnungsfrist Anteile kaufen, danach ist Schluss. Dennoch lassen sie sich jederzeit börsentäglich verkaufen.

Diese Kombination der Merkmale von geschlossenen und offenen Fonds hat Vorteile: Einerseits ist man als Anleger beim Verkauf flexibel, andererseits kann der Fondsanbieter mit den feststehenden Größen an Investitionsvolumen und Investoren berechenbar kalkulieren.

Wie funktionieren Laufzeitfonds?

Und damit rundet sich beim Laufzeitfonds die Definition ab: Zum Ablaufdatum wird er aufgelöst und das eingelegte Geld in der Regel zu 100 % ausgezahlt, das Ganze inklusive sämtlicher wieder angelegter Zinserträge. Damit ist alles bereits vom ersten Tag an bekannt.

Weil mit Ablauf der Zeichnungsfrist keine neuen Käufer hinzukommen, bleibt nicht nur die Zusammensetzung im Fonds konstant, es kommt auch zu keinen Kursveränderungen durch den späteren Zukauf niedriger oder höher verzinslicher Anleihen wie dies bei offenen Fonds ohne Zeitbegrenzung der Fall ist.

Was sind die Vorteile von Laufzeitfonds?

Das Management kann planbar Kursrisiken entgegensteuern, indem es die Anleihen so zusammenstellt, dass deren Kapitalbindungsdauer, die Duration, gegen Ende hin abnimmt. Damit ist ein Anleger gegen Kursverluste gewappnet, verzichtet in der Regel aber auch auf mögliche Gewinne.

Immerhin sind Laufzeitfonds mit ihrer Planbarkeit meist günstiger. Der Hauptvorteil ist jedoch, dass es einem Anleger gleich sein kann, wie sich die Zinsen und Kurse bis zum Ende entwickeln – sein Ertrag steht fest.

Für Sicherheit und teils beachtliche Renditen sorgt die Zusammenstellung aus vielen verschiedenen Anleihen, zu denen auch hochverzinsliche Unternehmensbonds aus dem High-Yield-Bereich zählen können. Als Privatanleger profitiert man über derartige Fonds also auch von Papieren, die mit einer großen Stückelung beim Einzelinvestment soviel Kapital binden würden, dass kaum Geld für eine breitere Streuung übrig bliebe.

Je nach Zusammensetzung und Schwerpunkt eines Laufzeitfonds lassen sich also planbar gute Renditen erzielen. Wichtig ist vor allem, dass man am Ball bleibt. Wer Anteile vorzeitig verkauft, riskiert nicht nur zwischenzeitliche Kursverluste, er muss bei vielen Fonds zudem eine Art Verwässerungsgebühr bezahlen, die den anderen Anlegern zugute kommt.

Für wen sind Laufzeitfonds geeignet?

Eine Sonderform der Laufzeitenfonds sind übrigens Lebenszyklusfonds. Diese Life-cycle funds beinhalten sowohl Anleihen als auch Aktien wobei ihre Zusammensetzung vom Lebensabschnitt abhängt. Je näher der Ablaufzeitpunkt rückt, desto stärker wird in sichere Anleihen umgeschichtet.

Insgesamt sind die Laufzeiten sind je nach Produkt verschieden und variieren zwischen meist 2 und 8 Jahren. Laufzeitfonds eigenen sich für sicherheitsorientierte Anleger, die zum Ablaufzeitpunkt ihr Geld für bestimmte Anschaffungen oder neue Investments verplanen. Sie bieten mehr Verlässlichkeit als einzelne Anleihen oder reguläre Anleihenfonds und miest höhere Renditen als Festgelder und Sparbücher.