Nachhaltigkeitsfonds – Geldanlage in Aktienfonds und ETFs

- Was sind nachhaltige Fonds / ETFs?
- Nachhaltigkeitsfonds mit ESG Kriterien
- Welche Unternehmen sollten in Nachhaltigkeitsfonds nicht vorkommen?
- Nachhaltigkeitsfonds: Kein Widerspruch zwischen guter Rendite und Nachhaltigkeit
- Wie kann ich Greenwashing beim Investment in Nachhaltigkeitsfonds verhindern?
- Nachhaltigkeitsfonds: Unsere Top 5 Empfehlungen
- Platz 5: UBS(Lux)Fund Solutions – MSCI World Socially Responsible ETFA (LU0629459743)
- Platz 4: FairWorldFonds (LU0458538880)
- Platz 3: Amundi Funds – Global Ecology ESG I2 (C) Fonds (LU1883320050)
- Platz 2: iShares Dow Jones Global Sustainability Screened ETF (IE00B57X3V84)
- Platz 1: Greeneffects NAI Wertefonds (ISIN: IE0005895655)
Nachhaltige Geldanlagen stehen immer mehr im Fokus der Anleger. Das Interesse ist in den vergangenen zehn Jahren deutlich gewachsen. Nicht nur im Alltag, sondern auch bei der Geldanlage legen immer mehr Menschen Wert auf soziale und ökologische Verantwortung.
Wir möchten uns im Beitrag mit den sogenannten Nachhaltigkeitsfonds beschäftigen. Sie erfahren zum Beispiel, was eigentlich nachhaltige Fonds und ETFs sind, welche Unternehmen dort nicht berücksichtigt werden und wie Sie das sogenannte Greenwashing vermeiden. Ferner geben wir Ihnen eine Empfehlung unserer Top 5 Nachhaltigkeitsfonds.
Was sind nachhaltige Fonds / ETFs?
Grundlage eines nachhaltigen Investments ist aus Sicht der Anleger, dass nur in Unternehmen investiert wird, die sich an bestimmte Standards halten. Fonds investieren bekanntlich immer in eine Reihe von Unternehmen, beispielsweise über Anleihen in Form Rentenfonds oder durch den Erwerb von Aktien, wenn es sich um einen aktiv gemanagten Aktienfonds handelt. Ähnliches gilt für Indexfonds, die sogenannten ETFs, die sich zum Beispiel an einem Nachhaltigkeitsindex orientieren.
Bis heute gibt es allerdings keine einheitlichen Kriterien und Definitionen dafür, ab wann sich eine Geldanlage oder auch ein Fonds als nachhaltig bezeichnen darf. Oftmals wird ein Nachhaltigkeitsfonds daher an verschiedenen Merkmalen festgemacht, wie zum Beispiel, in welche Unternehmen und Projekte investiert wird. So investieren Nachhaltigkeitsfonds zum Beispiel oft unter anderem in eine Aktiengesellschaft, deren Geschäftstätigkeit im Bereich erneuerbare Energien angesiedelt ist. Einen guten Anhaltspunkt liefern zudem die sogenannten ESG Kriterien.
Nachhaltigkeitsfonds mit ESG Kriterien
Nicht wenige Nachhaltigkeitsfonds beziehen sich vor allem auf die sogenannten ESG Kriterien, die auch in anderen Bereichen für ein ökologisches, sozialverträgliches und nachhaltiges Wirtschaften stehen. Der Begriff ESG setzt sich dabei aus den folgenden Komponenten zusammen:
- Environment (Umwelt)
- Social (Soziales)
- Governance (Unternehmensführung)
Bei dem ESG Kriterien geht es also vor allem darauf, dass ethische, ökologische und gesellschaftspolitische Normen und Vorgaben eingehalten werden. Für Nachhaltigkeitsfonds bedeutet das zum Beispiel, wenn sich diese auf die ESG Kriterien berufen, dass sie nicht in Aktien von Unternehmen investieren sollten, die zum Beispiel Bergbau oder Rüstung als Geschäftstätigkeit haben.
Welche Unternehmen sollten in Nachhaltigkeitsfonds nicht vorkommen?
Wer sich als Anleger für Nachhaltigkeitsfonds entscheidet, entweder aktiv gemanagte Fonds oder ETFs, der möchte in der Regel nicht, dass sein Geld in bestimmte Branchen fließt. Deshalb sind auch die entsprechenden Nachhaltigkeitsfonds darum bemüht, zum Beispiel nicht Aktien ins Depot zu nehmen, wenn es sich bei dem entsprechenden Unternehmen (Aktiengesellschaft) um eine Rüstungsfirma handelt. In erster Linie sind es folgende Branchen, die bei den meisten Nachhaltigkeitsfonds und nachhaltigen Geldanlagen im Allgemeinen nicht berücksichtigt werden:
- Gentechnik bei Lebensmitteln
- Tabak
- Alkohol
- Atomkraft
- Fossile Energieträger
Darüber hinaus wird in der Regel nicht in Unternehmen investiert, deren Geschäftstätigkeit unter anderem mit Glücksspiel, Pornographie oder Kinderarbeit zu tun hat.
Nachhaltigkeitsfonds: Kein Widerspruch zwischen guter Rendite und Nachhaltigkeit
In früheren Zeiten hatten viele Anleger die Befürchtung, dass sich Nachhaltigkeit beim Investment und eine gute Rendite widersprechen. Heutzutage ist das nicht mehr so und betrifft auch keine Nachhaltigkeitsfonds. Ganz im Gegenteil: Da immer mehr Anleger Wert auf Nachhaltigkeit legen, ist es vielmehr nicht selten so, dass zum Beispiel Nachhaltigkeitsfonds mitunter eine bessere Rendite als klassische Investmentfonds liefern können. Das zeigt unter anderem ein Blick auf verschiedenen Indizes, bei denen der Nachhaltigkeitsindex manchmal im Vergleich zum klassischen Gegenpart besser abschneidet.
Wie kann ich Greenwashing beim Investment in Nachhaltigkeitsfonds verhindern?
Da es im Hinblick auf nachhaltige Investments keine einheitliche Definition und auch keine einheitlich geltenden Kriterien gibt, besteht für Anleger grundsätzlich die Gefahr, dass sie zum Beispiel in einen Nachhaltigkeitsfonds investieren, der eigentlich gar keiner ist. Man bezeichnet das auch als Greenwashing, wenn nämlich zum Beispiel die entsprechenden Fonds sich zwar Nachhaltigkeit auf die Fahne schreibt, aber zum Beispiel dennoch in bestimmte Unternehmen investiert wird, die definitiv nicht ökologisch und sozial verträglich arbeiten.
Dass Sie in Fonds und Unternehmen investieren, die ein sogenanntes Greenwashing betreiben, können Sie im Prinzip nur dadurch verhindern, dass Sie sich sehr genau mit der entsprechenden Anlage beschäftigen. Das bedeutet bei sogenannten Nachhaltigkeitsfonds, dass Sie sich zum Beispiel genau deren Geschäftsbericht betrachten und wissen, in welche Branchen und einzelne Unternehmen der jeweiligen Fonds das Geld investiert.
Nachhaltigkeitsfonds: Unsere Top 5 Empfehlungen
Gegen Ende unseres Beitrages möchten wir Ihnen gerne Nachhaltigkeitsfonds vorstellen, die unserer Ansicht nach zu den Top 5 zählen. Zum einen handelt es sich um aktiv gemanagte Fonds, zum anderen um ETFs, die sich dann entsprechend auf einen bestimmten Nachhaltigkeitsindex beziehen.
Platz 5: UBS(Lux)Fund Solutions – MSCI World Socially Responsible ETFA (LU0629459743)
Der Fonds richtet sich nach dem MSCI World Socially Responsible Index und fällt in die Gruppe der ETFs. Bei den Ländern nehmen Aktien aus den USA über 60 Prozent der Gewichtung ein. Mit knapp elf Prozent sind Unternehmen aus dem Bereich Software an Einzeltitel am stärksten vertreten.
Platz 4: FairWorldFonds (LU0458538880)
Es handelt sich um einen aktiv gemanagten Mischfonds, der sowohl in Aktien als auch Renten investiert. Dabei spielen soziale, ökologische und entwicklungspolitische Kriterien eine große Rolle bei der Auswahl der entsprechenden Titel. Das Fondsvolumen beläuft sich auf knapp 1,5 Milliarden Euro.
Platz 3: Amundi Funds – Global Ecology ESG I2 (C) Fonds (LU1883320050)
Der Aktienfonds investiert vor allen Dingen in ein Spektrum aus Aktien von Gesellschaften rund um den Globus, die Produkte oder Technologien bieten, die eine sauberere Umwelt fördern und darüber hinaus auch umweltfreundlich sind. Die Firmen sind unter anderem tätig im Bereich Kontrolle der Luftverschmutzung, alternative Energien, Wasseraufbereitung und Biotechnologie. Mit fast 30 Prozent nehmen Aktien aus den Vereinigten Staaten den größten Anteil am Fonds ein.
Platz 2: iShares Dow Jones Global Sustainability Screened ETF (IE00B57X3V84)
Der ETF-Fonds bildet den Index „Dow Jones Sustainability World Enlarged Index ex Alcohol, Tobacco, Gambling, Armaments & Firearms and Adult Entertainment“ ab. Daran erkennt man bereits, dass es sich um einen Nachhaltigkeitsfonds handelt, weil Unternehmen aus den Bereichen Tabak, Alkohol oder auch Spiele ausgeschlossen sind. Bei den Branchen dominieren Aktien aus dem Bereich Software mit fast 17 Prozent, während bei den Ländern die USA mit über 50 Prozent am stärksten vertreten sind.
Platz 1: Greeneffects NAI Wertefonds (ISIN: IE0005895655)
Der Greeneffects NAI Wertefonds ist ein Nachhaltigkeitsfonds, der in 30 Aktien investiert. Die Grundlage des Investments ist der Natur-Aktien-Index (NAI), der von Experten festgelegt wird. Die Fachleute haben ein umfangreiches Know-how in Sachen Ökologie, Menschenrechte, Verbraucherschutz, nachhaltiges Wirtschaften und ethisches Investment. Diese Werte stellen die Basis des Index und damit auch des Fonds dar. Es handelt sich allerdings dennoch nicht um einen ETF-Fonds, sondern um einen entsprechend aktiv gemanagten Fonds.