Blockchain Cardano: Was steckt hinter dem Ethereum-Rivalen?

Blockchain Cardano: Was steckt hinter dem Ethereum-Rivalen?
sharafmaksumov / Adobe Stock
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Immer mehr Menschen interessieren sich für das Thema Blockchain und Kryptowährungen. Inzwischen sind mehr als 1,4 Billion US-Dollar in mehr als 10.000 verschiedene Kryptowährungen investiert – Tendenz weiter steigend.

Große Aufmerksamkeit erregte in den letzten Jahren das Blockchain-Projekt Cardano. Der Wert der zugehörigen Kryptowährung ADA kletterte allein im letzten Jahr um über 870 %. Mit einer Marktkapitalisierung von über 37 Mrd. US-Dollar gehört Cardano zu den Top 5 Kryptowährungen.

Was und wer steckt hinter Cardano?

Cardano gilt als eine Blockchain der dritten Generation. Cardano versteht sich dabei als programmierbare Blockchain-Plattform mit smarten Verträgen (Smart Contracts), die für die Entwicklung von sogenannten dezentralen Anwendungen (dApps) konzipiert sind. Die zugehörige Kryptowährung wird ADA genannt.

Hinter dem Projekt steht Ex-Ethereum-Mitgründer Charles Hoskinson. Cardano verfolgt dabei einen wissenschaftlichen Ansatz, um die Blockchain-Funktionen und dezentrale Finanzen (DeFi) zu Milliarden von Menschen zu bringen.

Um dieses Ziel zu erreichen, wird Cardano von drei Organisationen unterstützt: IOHK (Input Output Hongkong), der Cardano Foundation und Emurgo. IOHK, dessen Chef Hoskinson ist, treibt die Entwicklung der Cardano Blockchain voran. Die Cardano Foundation, die in der Schweiz sitzt, kümmert sich um die Community bzw. sorgt dafür, dass Cardano weltweit bekannt wird und in Firmen Fuß fassen kann. Das in Japan ansässige Blockchain-Studio Emurgo hilft Firmen bei der Integration der Cardano Blockchain.

Was ist das Besondere an Cardano?

Cardano stellt dabei die Sicherheit in den Mittelpunkt und hat sich daher für die funktionale Programmiersprache Haskell entschieden. Das ist eine Programmiersprache die sich dazu eignet, komplizierte Funktionen relativ einfach zu verarbeiten.

Cardano legt dabei großen Wert auf formale Verifizierung, was zu mehr Sicherheit bei Smart Contracts führen soll. Dies bedeutet, dass der Programmcode mathematisch nachprüfbar ist, so dass unerwünschte „Nebenwirkungen“ ausbleiben und Fehler im Programmcode relativ schnell erkennbar sind.

Die Smart Contract Plattform von Cardano wird Plutus genannt, wodurch die schlauen Verträge auf Cardano in der Haskell-basierten Programmiersprache Plutus geschrieben werden. Ähnlich wie Bitcoin (BTC) setzt Cardano (ADA) auf ein erweitertes UTXO-Modell (Unspent Transaction Output), welches als besonders sicher gilt, um doppelte Ausgaben zu vermeiden.

Cardano: Das sind die Unterschiede zu anderen Blockchains

Eine der wichtigsten Unterschiede von Cardano zu anderen Blockchain-Projekten ist der Umstand, wie Cardano Transaktionen behandelt und die Blockchain insgesamt aufgebaut ist.

Cardano setzt dabei auf einen modulartigen Aufbau, sodass bestimmte Segmente bzw. Funktionen der Blockchain mit einem Update aufgerüstet werden können, ohne das andere Bereiche davon berührt werden. Dies soll unter anderem helfen, die Skalierungsprobleme zu lösen, denen sich viele andere Blockchain-Projekte heute gegenübersehen.

Konkret wird das bei Cardano durch die Aufspaltung der Plattform in zwei Ebenen (Layer) erreicht: Der Cardano Settlement Layer (CSL) ist für die Information der Transaktion zuständig (Nutzer A überweist Betrag X an Nutzer B). Der Cardano Control Layer (CCL) ist dagegen für die Smart Contract Funktionen verantwortlich. Hierin sind Informationen über den Smart Contract gespeichert. Auch kann über diese Ebene die digitale Identität gemanagt werden.

Durch die Aufspaltung in zwei separate Ebenen (Layer) erreicht Cardano nicht nur mehr Flexibilität und eine höhere Skalierbarkeit, sondern auch mehr Privatsphäre, da keine Metadaten der ersten Ebene benötigt werden.

Ansonsten setzt Cardano auf ein besonderes Delegated Proof of Stake (PoS) Protokoll, das Ouroboros Praos genannt wird. Laut Cardano ist es derzeit das einzige PoS-Protokoll mit mathematischer Sicherheit. Proof of Stake (POS) bedeutet, dass Transaktionen nicht durch Mining, also Rechenleistung bestätigt werden, sondern durch das Halten der Kryptowährung ADA in Wallets.

Das bedeutet: Die Anzahl der Tokens in der Wallet (digitalen Brieftasche) sind ausschlaggebend für die Wahrscheinlich einen Block zu finden. In der Praxis wählt das Netzwerk per Zufall einen Token-Halter mit Coins in der Wallet aus, der dann als Node (Netzwerkrechner) fungiert und die Transaktion bzw. den Block bestätigt (Slot Leader). Anleger, die keinen eigenen Node betreiben wollen, können die Rechte an ihren Coins auch an einen Pool delegieren.

Anschließend wird ein neuer Slot Leader gewählt. Alle Belohnungen (Ausschüttungen) werden in einem Pool gesammelt und alle 20 Minuten an die unterschiedlichen Slot Leader verteilt. Je mehr ADA Token der Anleger in seiner Wallet hält (Staking), desto größer ist die Chance, dass das Netzwerk diese Wallet als Slot Leader und damit zur Bestätigung für einen Block heranzieht.

Fazit: Cardano gehört zu den Top-Kryptoprojekten am Markt

Cardano sieht sich als Blockchain der dritten Generation, die großen Wert auf das Thema Sicherheit, Performance und Governance (Mitbestimmung) legt. Damit versucht Cardano Vertrauen bei Unternehmen, Node-Betreibern und Anlegern gleichermaßen zu gewinnen.

Im Herbst 2021 soll Cardano erstmals auch Smart-Contract-Funktionen erhalten, wodurch Cardano vom Funktionsumfang her mit Ethereum gleichziehen kann. Später soll ein Governance-System Einzug halten, wodurch ADA-Besitzer die Weiterentwicklung des Ökosystems mitbestimmen können.

Cardano konnte zuletzt insbesondere in Afrika punkten und z.B. Verträge mit Äthiopien und dessen Bildungssystem schließen. So sollen über 5 Mio. Schüler in Äthiopien eine Blockchain-ID erhalten. Anleger können erwarten, dass Cardano weitere ähnliche Deals in Afrika gelingen.

Unter dem Strich gilt Cardano (ADA) inzwischen als Top-Kryptoprojekt, das in der Lage ist, das Trilemma-Problem zu lösen. Das bedeutet, dass die Cardano Blockchain sowohl schnell, sicher und auch dezentral aufgestellt ist.

Generell sind Investitionen in Kryptowährungen aber stets mit einem hohen Risiko verbunden – hohe Kursschwankungen von 10 bis 20 % gehören zur Tagesordnung. Auch Totalverluste sind möglich, wenn das Blockchain-Projekt eingestellt und die zugehörige Kryptowährung an der Börse nicht mehr gehandelt wird (Delisting).