Bank: Bilanzsumme gibt Aufschluss über Liquidität

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Die Bilanzsumme einer Bank ergibt sich, wenn alle Aktiva oder alle Passiva zusammengerechnet werden.

Die Höhe der Bilanzsumme gibt sowohl Aufschluss über die Liquidität als auch über die Risikosituation eines Kreditinstitutes.

Banken müssen ihre Bilanzsumme jährlich vorlegen

Der Jahresabschluss einer Bank beinhaltet viele verschiedene Komponenten. Gewinn- und Verlustrechnung, der Anhang und natürlich die Bilanz müssen offengelegt werden. Ebenso muss ein Lagebericht präsentiert werden. So fordert es das Handelsgesetzbuch.

Bankbilanzierung unterscheidet sich somit grundlegend von der Bilanzierung von Unternehmen abseits des Kreditgeschäfts.

Um die Bilanzsumme einer Bank zu erhalten, müssen die Aktiva oder die Passiva miteinander addiert werden.

Folgende Aktiva und Passiva gibt es

Zu den Aktiva zählen die Barreserve einer Bank, Forderungen an Kunden und Kreditinstitute, Schuldverschreibungen, Refinanzierungen bei Banken, Aktien, Beteiligungen, Anteile an verbundenen Unternehmen, Sachanlagen und Rechnungsabgrenzungsposten.

Zu den Passiva zählen verbriefte Verbindlichkeiten, Verbindlichkeiten gegenüber anderen Kreditinstituten und Kunden, Treuhand- und sonstige Verbindlichkeiten, nachrangige Verbindlichkeiten, Rechnungsabgrenzungsposten und Rückstellungen, Genussrechtskapital, Fonds für allgemeine Bankrisiken und Eigenkapital, zu dem beispielsweise das Grundkapital zu zählen ist.

Für eine saubere Bilanz muss der Betrag, der sich ergibt, wenn alle Aktiva zusammengerechnet werden, der gleiche sein, der bei der Addition der Passiva entsteht.

Durch Bilanzsummen können Banken miteinander verglichen werden

Die Bilanzsumme ist zwar nicht das ultimative Kriterium, um verschiedene Kreditinstitute miteinander zu vergleichen, kann und sollte aber als ein Teilaspekt zur Beurteilung verwendet werden.

Im Rahmen einer Bilanzanalyse können Banken mithilfe der Bilanzsumme beurteilt werden.

Wird die Bilanzsumme nicht als ultimative, sondern als relative Kennzahl verwendet, so können durch sie Aussagen über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage eines Kreditinstitutes getroffen werden.

Gerade im Bankensektor wird die Bilanzsumme Umsatzzahlen vorgezogen, wohingegen letztere zum Beispiel in Produktionsunternehmen zur Bewertung der Wirtschaftseinheit präferiert werden.

Bilanzsummen deutscher Banken

Das deutsche Bankwesen zählt zu den größten der Welt und hat eine charakteristische Teilung in drei Säulen: Genossenschaftsbanken (DZ Bank AG), öffentlich-rechtliche Institute (KfW Bankengruppe und Sparkassen) und private Geschäftsbanken (Deutsche Bank AG, Commerzbank AG).

Der Bankenverband veröffentlicht jedes Jahr Zahlen, die die Bilanzsumme deutscher Banken auflisten.

Die Deutsche Bank AG ist nicht nur laut der Bilanzsumme, sondern auch in der Anzahl ihrer Mitarbeiter die größte deutsche Bank. Im Jahr 2012 lag die Bilanzsumme der Deutschen Bank AG bei 2.012.000 €, der Unternehmenssitz liegt in Frankfurt am Main. Auf sie folgen die Commerzbank AG und darauf die KfW Bankengruppe.