Berechnen der Umsatzrentabilität: Auf die richtigen Größen achten

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Die Umsatzrentabilität lässt sich leicht berechnen. Doch Vorsicht: Wer das Finanzergebnis zur Berechnung verwendet, bekommt ein verzerrtes Bild.

Berechnen der Umsatzrentabilität: Je nach Betrachtung verschiedene Berechnungssätze

Mit der Berechnung der Umsatzrentabilität lässt sich die Effizienz im operativen Geschäft eines Unternehmens aufzeigen. Je nach Betrachtung gibt es hierbei verschiedene Berechungsansätze.

Anleger und Aktionäre, die wissen wollen, ob sich ihr Investment in ein bestimmtes Unternehmen lohnt, können dies anhand der Kapitalrendite erkennen. Und zur gesamten Rentabilitätsberechnung des ROI (Return on Investment) gehört auch die Umsatzrentabilität. Diese muss aber stets im Branchenvergleich gesehen werden.

Zunächst zur Grundlage beim Berechnen der Umsatzrentabilität. Es geht um die Beziehung zwischen Umsatz und dem, was davon übrig bleibt – dem Gewinn. Vereinfacht gesagt: Teilt man den Gewinn durch den Umsatz, so erhält man die Umsatzrendite in Prozent.

Ein simples Beispiel: Ein Geschäft, das mit jedem umgesetzen Euro 10 Cent Gewinn macht, hat eine Umsatzrentabilität von 10%.

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Berechnen der Umsatzrentabilität anhand der Jahresbilanz

Die Zahlen zur Berechnung finden sich in der Jahresbilanz eines Unternehmens. Die Gewinn- und Verlustrechnung (GuV)gibt Aufschluss.

Die wichtigen Posten: Umsatzerlöse und Jahresüberschuss. Liegen die Umsätze z.B. bei 10.000.000 € und der Überschuss (Gewinn) bei 1.200.000 €, wird das Ergebnis der Division mit 100 multipliziert – die Umsatzrendite beträgt dann 12%.

Damit erhält man dann die Nettoumsatzrendite. Das heißt, Zinsen, Abschreibungen und Steuern sowie außerordentliche Erträge sind miteingerechnet. Dieser absolute Gewinn mag für einen Investor zunächst natürlich von Interesse sein, da er meist wissen will, was unterm Strich herauskommt.

Berechnen der Umsatzrentabilität: Finanzergebnis verzerrt das Bild

Doch anders als bei der Kapitalrendite geht es hier vorwiegend um die rein umsatzbezogenen Vorgänge. Sonstige außerordentliche Erträge oder Aufwendungen beispielsweise, die nicht dazu gehören, können das Bild verzerren.

Ebensowenig haben Zinsen und Abschreibungen mit dem eigentlichen Umsatz zu tun. All das fließt zudem in die Steuern mit ein. Dadurch ist der Gewinn unter Umständen erheblichen Schwankungen ausgesetzt. Dieses Finanzergebnis macht den Vergleich über mehrere Jahre hinweg oder mit ähnlichen Unternehmen schwierig.

Wer die Umsatzrentabilität berechnet, will aber in aller Regel vergleichen und wissen, ob und bei wem die Effizienz verbessert wurde. Z.B. durch weniger Materialeinatz und andere Aufwendungen. Bei Aktionären ist zudem der internationale Vergleich wichtig. Aufgrund der verschiedenen Steuern wäre das mit dem Finanzergebnis nicht möglich.

Berechnen der Umsatzrentabilität mit dem EBIT

Deshalb wird bei der Berechnung der Umsatzrentabilität in der Regel das Betriebsergebnis verwendet – das EBIT (Earnings before Interests and Taxes). Da das Betriebsergebnis logischerweise höher ausfällt als der Endgewinn, ist auch die Umsatzrendite höher.

Beim oben genannten Beispiel könnte man also statt des Gewinns von 1.200.000 € von einem Betriebsergebnis in Höhe von 2.000.000. € ausgehen. Damit ergibt sich eine Umsatzrentabilität von 20%. Beim reinen Finanzergebnis waren es nur 12%.

Eine erweitere Berechungsform wäre, zusätzlich die Abschreibungseffekte außen vor zu lassen. Die wäre das EBITDA.

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Fazit: Wer anhand der Umsatzrentabilität rein die Effizienz des operativen Geschäfts berechnen will, der sollte auf die EBIT-Marge zurückgreifen.