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Gesamtkapitalrentabilität: Beispiel zur Berechnung

Inhaltsverzeichnis

Die Effektivität des Kapitals, welches innerhalb eines Unternehmens eingesetzt wird, lässt sich mithilfe der Gesamtkapitalrentabilität berechnen.

Allgemein gilt: Je höher der berechnete Wert ist, desto effektiver „arbeitet“ das Kapital. Daher handelt es sich bei der Gesamtkapitalrentabilität um eine hilfreiche Kennzahl für Investoren.

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Im Rahmen der Gesamtkapitalrentabilität werden Gewinn und Fremdkapitalzinsen sowie das Gesamtkapital im Verhältnis dargestellt.

Die Formel ist der Clou

Zur Berechnung der Gesamtkapitalrentabilität werden Gewinn und Fremdkapitalzinsen addiert, durch das Gesamtkapital dividiert und schließlich mit 100% multipliziert, um einen Prozentwert zu erhalten.

Dieser liegt normalerweise zwischen 10% und 15%.

Das Gesamtkapital setzt sich aus jeglichem Kapital, also Fremd- und Eigenkapital, zusammen.

Der Gewinn stellt in diesem Zusammenhang die Vergütung von Eigenkapital, die Fremdkapitalzinsen die Vergütung von Fremdkapital an.

Beide Größen müssen in der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) angegeben werden unter „Zinsen und ähnliche Aufwendungen“ innerhalb des Jahresabschlusses.

Anhand der Gesamtkapitalrentabilität wird bemessen, wie effizient mit dem gesamten Kapital, das dem Unternehmen zur Verfügung steht, gearbeitet wird.

Andere Größen dagegen, wie die Eigenkapitalrendite, fokussieren das Kapital des Eigentümers und dessen Rentabilität.

Handelt es sich bei dem Unternehmen um eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH), wird kein Eigenkapital, sondern das gezeichnete Stammkapital eingesetzt.

Bei einer Aktiengesellschaft (AG) setzt sich das Eigenkapital aus mehreren Komponenten zusammen. Neben dem gezeichneten Grundkapital beinhaltet es auch den Jahresüberschuss oder -fehlbetrag, Gewinn oder Verlustvortrag sowie die Kapital- und Gewinnrücklagen.

Gesamtkapitalrentabilität: Beispiel zur Berechnung

Ein Beispiel soll zeigen, wie sich die Gesamtkapitalrentabilität berechnen lässt.

Nehmen wir an, ein Unternehmen ist zur Hälfte eigenfinanziert, zur anderen Hälfte fremdfinanziert.

Sowohl die Aktiva als auch der Bankkredit belaufen sich dabei auf jeweils 100.000 € (letzterer mit einer Verzinsung von 4%). Zur Vereinfachung werden in diesem Zusammenhang jegliche Steuerabgaben ausgeklammert.

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Innerhalb eines Jahres werden 24.000 € erwirtschaftet. Zieht man von diesem Wert die Zinsen in Höhe von 4.000 € (= 4%  von 100.000 €) ab, verbleibt ein Gewinn bzw. Jahresüberschuss in Höhe von 20.000 €.

Die Gesamtkapitalrentabilität für dieses Beispiel lässt sich nun einfach berechnen.

Dazu müssen zunächst der Gewinn bzw. Jahresüberschuss und die Fremdkapitalzinsen addiert werden. Es ergibt sich ein Wert von 24.000 € (20.000 € + 4.000 €).

Diese Summe muss nun durch das Gesamtkapital, also jegliches eingesetztes Kapital, dividiert werden (24.000 € / 200.000 € = 0,12).

Multipliziert man diesen Quotienten schließlich mit 100 %, so ergibt sich für das Beispiel eine prozentuale Gesamtkapitalrentabilität von 12%.

Der Wert liegt damit im durchschnittlichen Mittelfeld.

Um die Gesamtkapitalrentabilität noch weiter zu steigern, sollten sich die Investitionen des Unternehmens an diesem prozentualen Wert orientieren.

Ratsam ist also, beispielsweise nur Kapital zu einem Zinssatz aufzunehmen, der unter dem bisherigen Zinssatz liegt.

Ansonsten wird der Wert der Gesamtkapitalrentabilität verringert.

In diesem Zusammenhang kann bei Investoren, aber auch bei potentiellen Gläubigern der Eindruck entstehen, dass das Unternehmen seine Schulden durch ausreichend hohe Gewinne nicht tilgen kann.

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