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Modifizierte bilanzielle Eigenkapitalquote und das Leverage Ratio

Inhaltsverzeichnis

Alles begann mit der Finanzkrise 2007. Damals stellte man fest, wie hoch verschuldet das Bankensystem ist und mit welchen riskanten Produkten spekuliert wurde.

Als Konsequenz daraus regelte der „Baseler Ausschuss“, wie die Kreditvergabe in Zukunft ablaufen soll. Insbesondere war ein Punkt wichtig: die Eigenkapitalquote von Banken sowie Unternehmen.

Basel II fordert höhere Eigenkapitalquote

So kam es, dass die Eigenmittelanforderungen nach der Basel II-Regelung verschärft wurden. Eine gewisses Basis von Eigenkapital wurde ab sofort erwartet, um die Spekulation und Kreditaufnahme stabiler zu gestalten.

Deshalb benötigen Unternehmen, die Kapital aufnehmen wollen, ein solide Eigenkapitalquote. Sonst vergibt die Bank keinen Kredit. Infolgedessen haben bereits viele Konzerne ihre Bilanzen neu gestaltet, so dass die Eigenkapitalquote gestiegen ist.

Es geht hierbei konkret um das Verhältnis von Eigenkapital zu Gesamtkapital. Aus diesem Grund ist es von Seiten der Bilanz wichtig, das Fremdkapital bzw. die Gesamtbilanzsumme zu reduzieren. Eigenkapitalquote erhöhen: Wie man die Bilanzsumme senken kann

Oft werden dafür Gebäude, Maschinen und Fahrzeuge verkauft und dann wieder zurückgeleast. Auf diese Weise stehen dem Unternehmen weiterhin alle Mittel zur Verfügung, jedoch hat sich der Anteil des Anlagevermögens stark reduzieren lassen. Das senkt die Gesamtbilanz, und dadurch steigt der Anteil des Eigenkapitals.

Leverage Ratio: Berechnung

Das Leverage Ratio beschreibt das Verhältnis zwischen Kapital zur Gesamtbilanz. Die Formel für das Leverage Ratio sieht demnach so aus:

Leverage Ratio = Eigenkapital (bankenaufsichtlich) / Gesamtposition

Posten, die vom Eigenkapital abgezogen werden, sind dabei nicht enthalten. Es gibt lediglich zwei Ausnahmen, die das Eigenkapital für die Rechnung beeinflussen können: Beteiligungen an untergeordneten Unternehmen – diese werden vom Eigenkapital abzogen – sowie Verbriefungspositionen, die bankenaufsichtlich vom Eigenkapital abzuziehen sind und wieder addiert werden müssen.

Die Berechnung für die modifizierte bilanzielle Eigenkapitalquote sieht folgendermaßen aus:

Modifizierte bilanzielle Eigenkapitalquote = bilanzielles Eigenkapital / (Bilanzsumme + außerbilanzielle Verpflichtungen + Wiedereindeckungsaufwand für Ansprüche aus bilanziellen Geschäften.

Modifizierte bilanzielle Eigenkapitalquote: Fazit

Inwieweit die modifizierte bilanzielle Eigenkapitalquote in Relation zum Leverage Ratio einen Vorteil bringt, muss sich noch herausstellen.

Fakt ist, es gibt einen neuen Dreh- und Angelpunkt, wenn es darum geht, an den Bilanzen zu feilen. Die Eigenkapitalquote ist auch weiterhin ein zentrales Thema in der Geldpolitik. Unternehmen sowie Banken müssen mehr denn je darauf achten.

Vor allem, wenn es um die aktuelle Diskussion der Trennbanken geht. Hier sollen die Gelder der Kunden strikt vom Eigenkapital der Banken getrennt werden, damit letztere nur auf eigenes Risiko spekulieren dürfen.

Unternehmen haben es da noch leichter. Mit ein paar bilanziellen Tricks kann selbst die modifizierte bilanzielle Eigenkapitalquote einfach erhöht werden.