Rentabilität des Eigenkapitals – Warren Buffetts Erfolgskriterium
Die Rentabilität des Eigenkapitals ( Eigenkapitalrendite ) ist für Anleger ein entscheidendes Kriterium für die Frage, ob sich ein Investment in ein bestimmtes Unternehmen lohnt.
Die Eigenkapitalrendite ist auch unter dem englischen Begriff return on equity (ROE) geläufig.
Rentabilität des Eigenkapitals – Zentraler Wert einer Unternehmensbilanz
Grundlegend stehen bei allen Formen der Geldanlage Sicherheit, Liquidität und Rentabilität im Vordergrund.
In Sachen Rentabilität haben sich auf lange Sicht gerade Aktien bewährt. Ein Aktionär profitiert von der Produktivität einer Firma und deren Wertentwicklung am Markt.
Entscheidend ist die Rentabilität eines Unternehmens. Von ihr hängt nämlich auch die Rentabilität einer Aktie ab – also der Gewinn im Vergleich zum investierten Geld.
Für ein Aktien-Investment sollte man also immer die Rentabilität eines Unternehmens unter die Lupe nehmen – und im Auge behalten.
Ausschlaggebend ist aus Anlegersicht zunächst die Rentabilität des Eigenkapitals. Die Rentabilität des Gesamtkapitals (Gesamtkapitalrendite) gibt im Weiteren Aufschluss über die gesamte Effizienz eines Unternehmens.
Hier zeigt sich zum Beispiel, ob und wie sich Kredite auf die Eigenkapitalrendite auswirken.
Anhand der Rentabilität des Eigenkapitals kann ein Anleger erkennen, inwieweit sich seine Investition als Kapitalgeber lohnt. Kurz: Je höher die Eigenkapitalrendite, desto höher die Anlagerendite.
Ein Aktionär wird Miteigentümer des Unternehmens. Sein investiertes Geld gehört somit zum Eigenkapital.
Es geht also nicht nur darum, dass ein Unternehmen Gewinne macht. Wichtig ist das Verhältnis zum eingesetzten Kapital. In anderen Worten: Die Eigenkapitalrendite zeigt, wie hoch sich das investierte Kapital verzinst hat.
Rentabilität des Eigenkapitals zeigt Effizienz des Investments
Zur Berechnung wird in der Regel der Jahresüberschuss nach Steuern verwendet. Eigenkapital und Fremdkapital müssen dabei strikt getrennt werden.
Das Grundprinzip der Berechnung ist relativ einfach: Der Gewinn wird durch die Summe des Eigenkapitals geteilt und zur Prozentangabe mit 100 multipliziert.
Beispiel: Bei einem Jahresgewinn von 10 Mio. € und einem Eigenkapital von 100 Mio. € beträgt die Eigenkapitalrendite 10%.
Das Kapital hat sich somit mit 10% verzinst. Bei der Auswahl verschiedener Aktien wäre ein Unternehmen mit der höheren Quote vorzuziehen. Die Werte können je nach Branche variieren. Werte zwischen 20% und 30% können als gut bezeichnet werden.
Dynamik einer langfristig hohen Rentabilität des Eigenkapitals
In Bezug auf Gewinn und Rentabilität sollte jedoch über längere Zeiträume hinweg gedacht werden.
Wenn im Idealfall eine hohe Eigenkapitalrendite über mehrere Jahre gehalten wird, kann sich ein Anleger die Hände reiben. Unternehmen und Gewinne wachsen rasant an.
Folgende theoretische Rechnung zeigt, warum:
Dem oben genannten Unternehmen mit 100 Mio. € Eigenkapital und 10 Mio. € Gewinn gelingt es, seine 10% Eigenkapitalrendite 10 Jahre lang zu halten. Und jedes Jahr wird der immer höhere Gewinn dem Eigenkapital zugeschlagen.
Dann wächst das Eigenkapital nach 5 Jahren um über die Hälfte an. Nach 10 Jahren sind es rund 259 Mio. €. Der Gewinn liegt dann rechnerisch bei ca. 25.900 €.
Normalerweise jedoch schwanken die Gewinne von Jahr zu Jahr. Außerdem wird meist ein Teil der Gewinne in Form von Dividenden ausgeschüttet.
Insofern ist das genannte Beispiel natürlich reine Theorie. Gleichzeitig aber zeigt es die Dynamik und das Potenzial einer anhaltend hohen Rentabilität des Eigenkapitals.
Übrigens: Auch der Altmeister der Value-Strategie Warren Buffett kalkuliert langfristig mit der Eigenkapitalrendite.
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Die Kunst liegt hierbei darin, an der Börse unterbewertete Unternehmen mit hohem Potenzial zu finden. Stimmt die Eigenkapitalrendite auf lange Sicht, geht die Rechnung auf.