Standortfaktoren der Industrie im Überblick

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Für Unternehmen sind Standortfaktoren Indikatoren dafür, ob ein Ort oder eine Region für eine Niederlassung geeignet ist. In der Industrie dienen die Standortfaktoren meist als Entscheidungsgrundlage. Das bedeutet: Bevor sich ein Unternehmen für einen Standort entscheidet, wird geprüft, ob möglichst viele Voraussetzungen erfüllt sind.

Jedes Unternehmen und jede Branche untersucht die speziellen Standortfaktoren für die jeweiligen Bedürfnisse. Unternehmen aus der Industriebranche achten besonders auf die sogenannten „harten Standortfaktoren“.

Standortfaktoren der Industrie

In Hinblick auf die Standortfaktoren, die besonders in der Industrie von Bedeutung sind, kann man zwei Arten unterscheiden. Es gibt die kostenbeeinflussenden und die erlösbeeinflussenden Faktoren.

Zu den kostenbeeinflussenden Standortfaktoren gehören Transportkosten, die Infrastruktur und der Arbeitsmarkt. Hier ist es besonders ausschlaggebend, ob ein Ort qualifizierte Arbeitskräfte bietet oder wie hoch das Lohnniveau ist.

Auch Steuern und Abgaben, die in der jeweiligen Region gezahlt werden müssen, sind für Unternehmen der Industrie wichtig. Da die Kommunalsteuern von Stadt zu Stadt oder von Landkreis zu Landkreis unterschiedlich sind, gilt es hier für Unternehmer die Hebesätze zu vergleichen.

Zu Kosten im Sinne von Steuern und Abgaben zählen auch die Umweltauflagen zur Emissionsbekämpfung. Industrie-Unternehmen achten zudem auf den Grundstücksmarkt, also verfügbare Flächen und Bodenpreise.

Erlösbeeinflussende Standortfaktoren sind beispielsweise die vorherrschende Konkurrenz am jeweiligen Ort und die Subventionen. Für den Umsatz eines jeden Unternehmens ist es natürlich förderlicher, sich in einer Stadt niederzulassen, in der noch nicht sehr viele Unternehmen der gleichen Branche angesiedelt sind.

Wie wichtig sind die Standortfaktoren für die Industrie?

Allgemein haben die Standortfaktoren den größten Einfluss auf die Entscheidung eines Unternehmens zur Ansiedlung an einem Ort.

In vielen Bereichen der Industrie sind einige Faktoren ganz entscheidend und Voraussetzung dafür, dass ein Unternehmen sich überhaupt dort niederlassen kann. Die meisten Kraftwerke benötigen beispielsweise eine genügend große Wassermenge (also einen Fluss oder einen See) in der Nähe.

Eisen, Kohle und Stahl können zudem am einfachsten, billigsten und schnellsten mit Zügen oder Schiffen transportiert werden. So ist eine gute Verkehrsanbindung für Unternehmer aus der Industriebranche von großer Bedeutung, damit die Transportkosten nicht in die Höhe steigen.

Grundsätzlich gilt: Je mehr Standortfaktoren vorhanden sind, desto günstiger wird die Produktion für das Unternehmen ausfallen.

In der Industrie sind vor allem harte Standortfaktoren wichtig

Allgemein unterscheidet man zwischen weichen und harten Standortfaktoren. Harte Standortfaktoren wie z.B. die Verkehrsanbindung oder die zu erwartenden Energie- und Umweltkosten sind gut messbar.

Zu den weichen Standortfaktoren hingegen gehören u.a. das Kulturangebot, die politischen Verhältnisse, die Umweltqualität, die medizinische Versorgung, das Bildungsangebot oder die Kooperationsbereitschaft der Behörden.

Für die Industrie spielen die harten Standortfaktoren meist eine größere Rolle. Für die meisten Unternehmen sind Faktoren wie die Energieversorgung, die Verfügbarkeit von Rohstoffen oder die Transportmöglichkeiten die wichtigste Voraussetzung für eine Ansiedlung.

Da die wichtigen harten Standortfaktoren im mitteleuropäischen Raum allerdings fast überall gleichermaßen gut vorhanden sind, werden die weichen Faktoren immer wichtiger.

Ein bedeutender und beliebter Standortfaktor für Unternehmen und die Industrie in Deutschland ist beispielsweise München. Dort sind nicht nur viele harte Standortfaktoren (wie z.B. eine gut ausgebaute Infrastruktur) vorhanden, sondern es gibt auch wegen des hohen Lebensstandards der Menschen genügend Abnehmer für die Produkte. Auch der Standortfaktor Hamburg punktet mit Hafen und Lebensqualität.