Wirtschaftliche Eigenkapitalquote: Diese Positionen zählen dazu

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Die wirtschaftliche Eigenkapitalquote ist besonders dann für Unternehmen wichtig, wenn sie einen Kredit beantragen wollen. Denn für die Banken ist die wirtschaftliche Eigenkapitalquote entscheidend, um die Firma bewerten zu können.

So wird die Eigenkapitalquote bewertet

Natürlich ist es immer davon abhängig, wie es der jeweiligen Branche gerade geht. Manche Wirtschaftszweige sind darüber hinaus kapitalintensiver als andere.

Grundsätzlich wird ein Wert von unter 10% der wirtschaftlichen Eigenkapitalquote als ungünstig betrachtet. Es kann in dem Fall gut sein, dass die Bank einem keinen Kredit gibt oder nur in der Höhe des Eigenkapitals. Eigenkapitalquote: Die Bank fragt nach

In der Regel sind 10% bis 25% wünschenswert und sollten die meisten Banken zufriedenstellen. Der aktuelle Wert in Deutschland, im Durchschnitt über alle Unternehmen verteilt, orientiert sich hier eher am oberen Ende dieses Bereichs, also bei über 20%. Ein Konzern mit einer Eigenkapitalquote von über 25% hat also besonders gute Chancen hat, neue Kredite zu bekommen.

Diese Posten zählen dazu

Wenn man in einer Bilanz berechnen möchte, wie hoch die wirtschaftliche Eigenkapitalquote eines Unternehmens beträgt, kommt es auf die richtigen Positionen an.

Neben dem Eigenkapital, das in der Bilanz bereits ausgewiesen ist, kommen noch weitere Posten dazu: Haben Gesellschafter der Firma Geld geliehen, kommen diese Darlehen zum wirtschaftlichen Eigenkapital dazu, ebenso sogenannte eigenkapitalähnliche Mittel wie stille Beteiligungen oder Pensionsrückstellungen.

Berechnung des wirtschaftlichen Eigenkapitals

Folgende Positionen werden benötigt, um das wirtschaftliche Eigenkapital eines Unternehmens zu berechnen:

  • Stammkapital
  • Kapital- bzw. Gewinnrücklage
  • Gewinn- oder Verlustvortrag
  • Jahresüberschuss oder -fehlbetrag
  • Sonderposten mit Rücklageanteil
  • Darlehen an die Gesellschafter

Die obigen Positionen werden addiert. Von dem Ergebnis sind die nachstehenden Posten abzuziehen:

  • Forderungen gegen die Gesellschafter
  • ausstehende Einlagen
  • immaterielle Vermögenswerte

Das Ergebnis dieser Berechnung ergibt das wirtschaftliche Eigenkapital. Teilt man das wirtschaftliche Eigenkapital durch die Bilanzsumme, erhält man die wirtschaftliche Eigenkapitalquote.

Wirtschaftliche Eigenkapitalquote: Fazit

Durch strengere Regeln für die Kreditaufnahme – vor allem dank der Basel II-Regelung – sind die Unternehmen gefordert, eine hohe wirtschaftliche Eigenkapitalquote aufzuweisen.

Letztlich steigt und fällt aber alles mit der Bilanzierung. Es gibt immer Mittel und Wege, um die Bilanzierungssumme zu reduzieren. Damit erhöht sich die wirtschaftliche Eigenkapitalquote, selbst wenn das Eigenkapital identisch bleibt. Eigenkapitalquote deutscher Unternehmen – Tendenz steigend

Hier müssen Unternehmen hauptsächlich an der Aktiva-Seite der Bilanz schrauben. Wer ein hohes Anlagevermögen hat, kann somit richtig viel einsparen. Der Trick dabei ist, bestehende Eigentümer wie Büros, Lager, Maschinen und Fuhrpark zu verkaufen und anschließend wieder zurückzuleasen, denn dann erscheinen diese Posten nicht mehr im Anlagevermögen.

Allein mit diesem Mittel kann die wirtschaftliche Eigenkapitalquote schnell erhöht werden, ohne dass man im Betrieb etwas verändern muss.