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Durchschnittseinkommen in Deutschland − Definition, Höhe & Statistik

Durchschnittseinkommen in Deutschland − Definition, Höhe & Statistik
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Inhaltsverzeichnis

Monatliches Durchschnittseinkommen in Deutschland 2020

Alle Arbeitnehmer: 3.095 Euro brutto im Monat

Alle Vollzeitbeschäftigten: 3.975 Euro brutto im Monat

Top Bundesländer: Hamburg, Hessen, Bayern

Top Branchen: Informations- und Kommunikation, Energieversorgung, Finanz- und Versicherungsdienstleistungen

Mann: 4.146 Euro brutto im Monat

Frau: 3.578 Euro brutto im Monat

Gender Pay Gap: 18 Prozent


Definition: Durchschnittseinkommen

Unter dem Durchschnittseinkommen (auch: durchschnittliches Einkommen) versteht man in der Volkswirtschaft eine Kennzahl, welche das arithmetische Mittel einer Einkommensart in Bezug auf die Anzahl der Einkommensbezieher abbildet. Das Durchschnittsgehalt spiegelt daher jenes Einkommen wider, welches auf eine Einzelperson bei gleichzeitiger Aufteilung des gesamten Einkommens entfallen würde. Es umfasst alle Einkommen unabhängig von Beruf oder Branche und hat daher nur eine begrenzte Aussagekraft.

Um dieser Kennzahl mehr Aussagekraft zu verleihen, unterscheiden sich die Einkommensarten nach Wirtschaftszweigen, oder ob es sich um Arbeits- bzw. Kapitaleinkommen handelt.

Folgende Wirtschaftszweige werden unterschieden:

  • produzierendes Gewerbe
  • Dienstleistungssektor
  • öffentlicher Dienst

Formel: Wie wird das Durchschnittseinkommen berechnet?

Das Durchschnittseinkommen wird mit folgender Formel berechnet:

Durchschnittseinkommen = Gesamteinkommen / Anzahl aller Einkommensarten

Warum wird das Durchschnittseinkommen als Kennzahl herangezogen?

Es soll den Arbeitnehmern helfen, das eigene Einkommen einzuordnen. Unternehmen wiederum verwenden die Kennzahl im Marketing zur Ermittlung des Kaufkraftpotenzials oder der Personalkosten pro Arbeitnehmer.

Zudem wird dem Durchschnittseinkommen im Bereich der gesetzlichen Rentenversicherung eine wichtige Rolle zuteil: Einerseits zur Berechnung der Entgeltpunkte, andererseits zur Ermittlung des Standardrentenniveaus. Abzugrenzen ist das Durchschnittsgehalt vom durchschnittlichen Bruttoeinkommen, welches dem Pro-Kopf-Einkommen entspricht.

Wie hoch ist das monatliche Durchschnittseinkommen in Deutschland?

Betrachtet man das Einkommen aller Arbeitnehmer (sowohl jenes der Vollzeitbeschäftigten, als auch der geringfügig und Teilzeit-Beschäftigten), liegt das durchschnittliche Einkommen im Jahr 2020 bei 3.095 Euro brutto pro Monat. 

Nach Abzug von Steuern sowie Sozialversicherungsbeiträge ergab sich im Jahr 2020 ein durchschnittliches Netto-Einkommen von 2.088 Euro pro Monat. Die Höhe des durchschnittlichen Netto-Stundenlohns beträgt laut des Statistischen Bundesamtes 19,42 Euro.

Um die Aussagekraft des Durchschnittsgehaltes in Deutschland zu erhöhen, werden jedoch oftmals nur die Arbeitnehmer in Vollzeitbeschäftigung betrachtet. So ergeben sich vollkommen andere Zahlen:

Das durchschnittliche Bruttomonatsgehalt eines Vollzeitbeschäftigten in Deutschland liegt bei 3.975 Euro (Stand 2020). Hochgerechnet beträgt das durchschnittliche Brutto-Einkommen pro Jahr also 47.700 Euro.

Die untenstehende Grafik zeigt die Entwicklung des Durchschnittsgehalts deutscher Arbeitnehmer in Vollzeitbeschäftigung von 2010 bis 2020.

Quelle: Statistisches Bundesamt

Variiert das Durchschnittseinkommen nach Region?

In vielen Strukturfaktoren unterscheiden sich die deutschen Bundesländer teilweise drastisch – Bevölkerungsdichte, Mietspiegel und Bildungsniveau sind nur einige dieser Größen. Auch das durchschnittliche Einkommen gehört dazu. Abweichungen nach unten zeigen sich besonders in den östlichen Bundesländern. Das meiste Geld hat man monatlich im Westen Deutschlands zur Verfügung. Lediglich Berlin kann mit den anderen westdeutschen Bundesländern mithalten.

Durchschnittlicher Monatsverdienst nach Bundesland in Deutschland

Doch in welchen Bundesländern ist der durchschnittliche Verdienst am höchsten? Die folgende Tabelle zeigt den durchschnittlichen Brutto-Monatslohn von vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmern im Jahr 2020 an (Quelle: Statistisches Bundesamt).

BundeslandDurchschnittlicher Monatsverdienst in brutto
Hamburg4.966 €
Hessen4.835 €
Bayern4.652 €
Baden-Württemberg4.646 €
Berlin4.502 €
Nordrhein-Westfalen4.429 €
Bremen4.422 €
Rheinland-Pfalz4.186 €
Niedersachsen4.135 €
Schleswig-Holstein3.963 €
Saarland3.959 €
Brandenburg3.575 €
Sachsen3.561 €
Sachsen-Anhalt3.539 €
Thüringen3.401 €
Mecklenburg-Vorpommern3.379 €

Die Ursachen (z. B. Betriebsgrößen in der Region, Ost-West-Disparitäten, Anteil hochqualifizierter Beschäftigung, Jahresarbeitszeit der Arbeitnehmer, regionales Bevölkerungspotenzial, Erreichbarkeit europäischer Metropolen usw.) sind verschieden, genauso wie die Folgen. So führen die unterschiedlichen durchschnittlichen Gehälter beispielsweise zu Abwanderung oder Wohnungsnot.

Grundsätzlich steigt das Durchschnittseinkommen in Deutschland Jahr für Jahr kontinuierlich an. Im Jahr 2019 verfügten die Deutschen über ein Monatseinkommen, welches im Vergleich zur Jahrtausendwende um 12 Prozent gestiegen ist. Dies zeigt eine Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI). Allerdings ist das Pro-Kopf-Einkommen regional immer noch sehr unterschiedlich verteilt.

Wie unterscheidet sich das durchschnittliche Einkommen nach Branche?

Das durchschnittliche Gehalt in Deutschland variiert nicht nur nach Bundesland. Auch die Branche spielt bei dem Durchschnittsgehalt eine große Rolle. So konnten die Arbeitnehmer, die in der Informations- und Kommunikationsbranche, in der Energieversorgung oder in der Finanz- und Versicherungsdienstleistungsbranche arbeiteten, im Jahr 2020 einen durchschnittliche Monatsverdienst zwischen 5.181 Euro sowie 5.543 Euro vorweisen. Arbeitnehmer, die hingegen im Gastgewerbe tätig sind, verdienten im Jahr 2020 lediglich einen durchschnittlichen Monatslohn von 2.050 Euro.

Doch auch die vom Statistischen Bundesamt erhobenen Daten aus dem ersten Quartal 2021 zeigen große Gehaltsunterschiede zwischen den Branchen an. Die folgende Tabelle zeigt die durchschnittlichen Brutto-Monatslöhne in Abhängigkeit zum Wirtschaftsbereich im ersten Quartal 2021 an (Quelle: Statistisches Bundesamt).

BrancheDurchschnittliches Brutto-Monatsgehalt
Information und Kommunikation4.919 €
Energieversorgung4.906 €
Finanz- und Versicherungsdienstleistungen4.895 €
Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen4.327 €
Verarbeitendes Gewerbe3.998 €
Stein- und Erdgewinnung sowie Bergbaugewerbe3.933 €
Wohn- und Grundstückswesen3.861 €
Öffentliche Verwaltung, Sozialversicherung und Verteidigung3.789 €
Unterricht, Erziehung3.694 €
Wasserversorgung3.487 €
Erholung, Kunst und Unterhaltungsgewerbe3.320 €
Baugewerbe3.230 €
Gesundheitswesen und Sozialwesen3.112 €
Andere Dienstleistungen3.005 €
Handel2.967 €
Lagerei und Verkehr2.847 €
Andere wirtschaftliche Dienstleistungen2.251 €
Gastgewerbe1.403 €

Welches durchschnittliche Gehalt in welchem Beruf?

Eine Analyse von mehr als 200.000 Gehaltsdaten in Deutschland zeigt, wie viel Beschäftigte in den einzelnen Berufsgruppen verdienen und welche Jobs zu den bestbezahlten der Bundesrepublik zählen. Die Auswertung zeigt, dass eine akademische Ausbildung meist Voraussetzung für ein hohes Durchschnittseinkommen ist: Alle Berufsgruppen unter den Top 10 setzen ein Studium bzw. akademischen Abschluss voraus.

Berufe mit vergleichsweise geringem Gehalt sind vor allem Lehrberufe und solche aus Gastronomie oder dem Dienstleistungssektor. Dies ergibt sich aus der leichten Zugänglichkeit sowie den hohen Bewerberzahlen für diese Positionen.

Was ist das monatliche Durchschnittsgehalt von Frauen und Männern?

Im Vergleich der Durchschnittseinkommen in Deutschland lassen sich nicht nur regionale und branchenspezifische Unterschiede feststellen. Auch Frauen und Männer verdienen nach wie vor unterschiedlich viel.

Im Jahr 2020 verdienten Männer bei einer Vollzeitanstellung im Durchschnitt 4.146 Euro, Frauen hingegen lediglich 3.578 Euro brutto pro Monat. Im Jahr 2019 fiel der Unterschied jedoch noch größer aus: Männer verdienten 4.181 Euro und Frauen 3.559 Euro durchschnittlich im Monat. Die folgende Grafik zeigt die Entwicklung des Durchschnittsgehaltes nach Geschlecht an.

Quelle: Statistisches Bundesamt

Gender Pay Gap: Was ist das und wie hoch fällt er aus?

Der Gender Pay Gap stellt den prozentualen Unterschied zwischen dem durchschnittlichen Stundenlohn eines weiblichen Arbeitnehmers sowie dem Durchschnittsverdienst eines männlichen Arbeitsnehmers pro Stunde dar. Vereinfacht ausgedrückt bildet der Gender Pay Gap die existierende Lohnlücke zwischen Männern und Frauen ab.

Hierbei wird jedoch zwischen dem unbereinigten und bereinigten Gender Pay Gap unterschieden. Während der unbereinigte Gender Pay Gap den Durchschnittslohn der Geschlechter allgemein widerspiegelt, berücksichtigt der bereinigte Gender Pay Gap ebenfalls beeinflussende Faktoren wie unterschiedliche Qualifikationen, Bildungsstände, Berufe oder Tätigkeiten.

Der unbereinigte Gender Pay Gap zwischen Männern und Frauen beträgt 18 % (Stand: 2020)

Der unbereinigte Gender Pay Gap wird wie folgt berechnet:

((durchschnittlicher Brutto-Stundenlohn vom männlichen Geschlecht – durchschnittlicher Brutto-Stundenlohn vom weiblichen Geschlecht) / durchschnittlicher Brutto-Stundenlohn vom männlichen Geschlecht) x 100 = Gender Pay Gap

Da Männer im Jahr 2020 durchschnittlich 22,78 Euro und Frauen 18,62 Euro brutto die Stunde verdienten, beträgt der Gender Pay Gap in diesem Jahr 18 %.

Quelle: Statistisches Bundesamt

Die großen Differenzen zwischen Mann und Frau lassen sich vor allem mit der unterschiedlichen Berufs- und Branchenwahl erklären. Auch die Arbeitszeiten variieren: Frauen arbeiten eher in Teilzeit oder geringfügiger Anstellung als Männer. Anhand dieser strukturellen Unterschiede lassen sich laut Experten etwa 71 Prozent der Gender Pay Gap erklären. Aus diesem Grund liegt der bereinigte Gender Pay Gap auch deutlich niedriger. Dennoch betrug der zuletzt erhobene bereinigte Gender Pay Gap im Jahr 2018 noch 6%.

Prognosen zum Durchschnittseinkommen

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass neben regionalen Einflüssen auch der Bildungsabschluss  für das zu erwartende monatliche Durchschnittseinkommen entscheidend ist: Je höher der Bildungsgrad, desto stärker steigt die Lohnkurve eines Beschäftigten mit den Arbeitsjahren an. Keine der beschriebenen Variablen (Region, Alter, Geschlecht) beeinflusst das durchschnittliche Einkommen so stark. In den vergangen Jahren gab es entgegen der allgemeinen Annahme ein deutliches Stellenplus für qualifizierte Arbeitnehmer.

Aufgrund der immer weiter zunehmenden Globalisierung, welche den deutschen Arbeitsmarkt für Personen aus den verschiedensten Ländern weiter zugänglich macht, wird die Nachfrage an weniger gebildeten bzw. schlechter ausgebildeten Arbeitnehmern weiter sinken. Da gleichzeitig die Gehälter bzw. Durchschnittseinkommen für qualifizierte Arbeitnehmer weiter steigen, wird die Gehaltsschere von Jahr zu Jahr weiter auseinandergehen. Dies verschärft die soziale Ungleichheit.

Auch ein wichtiger Punkt: Das Senioritätsprinzip. Die Dienstjahre spielen beim Durchschnittseinkommen ebenfalls eine wichtige Rolle. Arbeitnehmer mit langen Dienstzeiten erhalten meist höhere monatliche Gehälter. Dies ist besonders bei Angestellten deutlich zu sehen. Bei Arbeitern ist die Lohnschere nach Altersgruppen bzw. Dienstjahren weniger ausgeprägt.