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Konjunkturpolitik: So kurbelt der Staat die Wirtschaft an

Inhaltsverzeichnis

Die Konjunktur einer Region oder eines Landes bezeichnet eigentlich nichts weiter als dessen wirtschaftliche Situation. Dies übt zugleich auch direkten Einfluss auf die Entwicklungen an der Börse aus. Anleger und Privatinvestoren sollten sich daher gut mit den Merkmalen und Besonderheiten der Konjunktur vertraut machen. Manchmal kann es geschehen, dass der Staat eingreifen muss, um die Konjunktur ankurbeln zu können.

Starke und schwache Phasen des Konjunkturzyklus

Die Wirtschaftswissenschaft hat mithilfe des reichen Erfahrungsschatzes der ökonomischen Menschheitsgeschichte dargelegt, dass die Konjunktur einer Volkwirtschaft stets in wiederkehrenden Zyklen abläuft.

Das bedeutet, dass auf lange Sicht gesehen, jede Volkswirtschaft Höhen und Tiefen aufweist und dass sich diese abwechseln. Im großen Bild der ökonomischen Historie folgt auf jede Depression auch wieder der Aufschwung und umgekehrt. Doch wie lange genau die einzelnen Konjunkturphasen in einem Land andauern, ist schwer vorherzusagen.

Zu viele Faktoren können das fragile Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage, zwischen Produktion und Abnahme beeinflussen – zum Negativen und zum Positiven. Letztlich hängt es auch von den individuellen Staaten und ihrer Wirtschaftspolitik ab, wie zum Beispiel mit einer beginnenden Rezession umgegangen wird und wie viel Schaden in den konjunkturschwachen Zeiten entsteht.

Konjunktur ankurbeln: Die Aufgabe der Politik

Doch die Regierung muss sich nicht mit dem Unabänderlichen abfinden. Sie hat die Möglichkeit, durch konkrete Maßnahmen positiv auf die Konjunktur ihres Landes einzuwirken. Stichwort: Wachstumspaket. Man bezeichnet dies auch als Konjunkturpolitik.

Da ein Staat selbstverständlich an einer möglichst langanhaltenden und stabilen Marktwirtschaft interessiert ist, gehört es zu den vorrangigen Aufgaben der Konjunkturpolitik, die Wirtschaftsschwankungen soweit es möglich ist zu vermeiden oder zumindest gering zu halten.

Dazu ist es erforderlich sowohl die Überforderung als auch eine Unterauslastung des Produktionspotentials rechtzeitig auszugleichen. Das Ziel besteht darin, den Grad der Auslastung in einem beständigen, positiven Bereich zu halten. Auch die Bekämpfung von zu hoher Arbeitslosigkeit gehört zu den Aufgaben einer erfolgreichen Konjunkturpolitik, da hohe Quoten Unbeschäftigter den Sozialstaat viel Geld kosten.

Im weiteren Sinne ist man ebenfalls um ein stabiles Preisniveau für Güter und Dienstleistungen, ein außenwirtschaftliches Gleichgewicht (im Hinblick auf Importe, Exporte und den Verschuldungsgrad) und ein angemessenen Wirtschaftswachstum bemüht.

Durch diese Maßnahmen kann der Staat die Konjunktur ankurbeln

Der Regierung steht eine ganze Reihe von Maßnahmen zur Verfügung, um die konjunkturpolitischen Ziele zu verfolgen.

Grundsätzlich kann sie Anreize für private und unternehmerische Investitionen geben und Aufträge durch die öffentliche Hand verteilen. Auf diese Weise werden Firmen dazu gebracht, ihrerseits neue Investitionen zu tätigen und die Produktion zu stärken.

Die Herabsetzung des Zinsniveaus schafft ebenfalls Anreize für den Finanzmarkt. Dies obliegt in großen Teilen Europas allerdings den unabhängigen Zentralbanken und kann daher vom Staat nicht direkt beeinflusst werden. Aber auch Steuern auf Einkommen, Unternehmensgewinne und private Umsätze können gesenkt werden, um Geschäfte wieder attraktiver zu machen und mehr Geld im Umlauf zu behalten.

Sollten einzelne Großkonzerne, die als essentiell für die Stabilität und das Wachstum der nationalen Wirtschaft angesehen werden, finanziell bedroht sein, sind eventuell sogar direkte Bezuschussungen und Direktinvestitionen in diese Konzerne notwendig. Natürlich kann keine dieser Maßnahmen alleine eine ungünstige Konjunkturphase beenden, aber durch die rechtzeitige Anwendung verschiedener Taktiken ist es möglich, die wirtschaftlichen Negativfolgen einzudämmen.