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Zinseszins-Effekt – Herkules-Aufgabe für Schuldner

Inhaltsverzeichnis

Der Zinseszins-Effekt treibt auch anfänglich überschaubare Summen mit der Zeit in immer größere Höhen. Was Anleger freut, kann Schuldner vor schier unlösbare Aufgaben stellen.

Wenn Geld verzinst wird und diese Zinsen wiederum verzinst werden, führt dies zu einem exponentiellen Anwachsen der ursprünglichen Summe.

Zinseszins – Eine Rechen-Aufgabe

Um den Zinsezins-Effekt zu verdeutlichen, nehmen wir als Beispiel 1 € mit einer jährlichen Verzinsung von 10%.

Nach einem Jahr machen die Zinsen daraus 1,10 €. Im nächsten Jahr sind die 10 Cent Zinsen ebenfalls zu 10% verzinst. Die Summe erhöht sich also nicht auf 1,20 €, sondern € 1,21 €.

Auf diese Weise wächst der anfängliche Euro nach 10 Jahren auf 2,36 € heran und nach 20 Jahren auf 6,12 €.

Am Ende von 30 Jahren wird die Summe mit 15,86 € zweistellig und nach 50 Jahren dreistellig mit 106,72 €.

Formel  

Formel: Vermögenszuwachs Zinseszins

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Der Zinseszins ist das, was eine Anlage erst wertvoll macht. Er sorgt mit exponentiell wachsenden Beträgen über längere Zeiträume für interessante Renditen.

$$\text"Wert am Laufzeitende"= \text"Anlagewert"*\text"(1+Zinssatz)"^\text"Laufzeit" $$

Ergebnis berechnen

Bei diesem lawinenartigen Anstieg erfüllt der Zinseszins seine Aufgabe auf Haupttreiber. Nach zwölfeinhalb Jahren ist der Zinsesins mit 1 € so hoch wie die Anfangssumme.

Der eigentliche Zins beläuft sich auf nur 30 Cent. Nach 50 Jahren aber überholt der Zinseszins mit 111,39 € den Ertrag von 106,72 €.

Von da an explodieren die Beträge. Der Zunder, der in dieser Geldvermehrung steckt, lässt natürlich keinen kalt – weder Anleger noch Kreditnehmer.

Zinseszinsen – Schuldentilgung wird zur nicht zu bewältigenden Aufgabe

Schuldner, die ihr Darlehen nicht mehr abtragen können, werden von der Wucht der Zinseszins-Effekts getroffen. Sie zahlen sie nur noch für die Zinsen.

Die Schulden werden zur Herkulesaufgabe. Ab einer bestimmten Zeit aber geht auch das nicht mehr.

Dann bricht selbst Herkules zusammen.

Dies erklärt auch die Brisanz von Staatsverschuldungen. Um die sich wuchernde Zinslast im Griff zu halten, sind fortlaufend Neuverschuldungen nötig. Damit wird auch deutlich, was es heißt, wenn sich der Finanzminister einen schuldenfreien Haushalt zur Aufgabe macht.

Es kommen lediglich keine weiteren Schulden hinzu. Irgendwelche Lobgesänge auf den Minister verhallen also im tiefen Keller des deutschen Schuldenturms.

2012 haben sich dort 2.065 Mrd. € angetürmt. Die Zinsausgaben des Bundes betragen 54,5 Mrd. €. Im Jahre 1990 hatte Deutschland „nur“ 538 Mrd. € Schulden. Und 30 Jahre zuvor war die Zahl mit 29 Mrd. € noch zweistellig.

Diese Zahlen entstammen dem statistischen Bundesamt. Sie haben aber den Nachteil, dass sie immer der Realität hinterherlaufen, da die Ergebnisse stets nur für das vorangegangene Jahr vorliegen.

Zinseszins – Schuldenspriale mit Knalleffekt

Der Bund der Steuerzahler hat sich zur Aufgabe gemacht, die Angaben zur Staatsverschuldung zu aktualisieren.

Doch so bedrohlich diese Zahl sich auch ausnimmt, ein Staat kann z.B. Anleihen ausgeben und die Zinserträge seiner Gläubiger versteuern.

Ein privater Schuldner aber kann das nicht. Zwar sind die geschuldeten Beträge in der Regel überschaubar. Doch der Zinseszins-Effekt bläst nach geraumer Zeit auch kleinere Schulden gewaltig auf.

Die Tilgung wird dann zunehmend zu einer Aufgabe, die kaum noch zu bewältigen ist.

Deshalb sollte man bei Kreditangeboten von Banken vorsichtig sein. Besonders wenn Zusatzkredite zur Zinstilgung verhelfen sollen. Wohin die Zineszins-Spirale führt, wenn Banken leichtfertig Darlehen vergeben, hat die US-Immobilienkrise deutlich gezeigt.

Als die Kredite zunehmend faul wurden, hatte man sie in Pakete gepackt und als Finanzprodukte auf den Markt geworfen. Die Folgen der Masseninfizierung sind bekannt. Der Knalleffekt hat das Finanzsystem weltweit erschüttert.