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Zinsstrukturkurve der Bundesbank – Prognosetool für Anleger

Inhaltsverzeichnis

Die Zinsstrukturkurve der Bundesbank zeigt Anlegern, Unternehmern, Ökonomen und allen, die mit Geldfragen zu tun haben, wie es mit den Zinsen weitergeht. Wie entwickeln sich die Börsen? Wächst die Wirtschaft? Wie steht es um die Inflation?

Die Zinsstrukturkurve gibt einen Ausblick auf das künftige Geschehen. Denn die Zinsentwicklung ist für die Wirtschaft und Finanzmärkte entscheidend.

Zinsstrukturkurve – Basis für verschiedenste Investitionsentscheidungen

Die Zinsstrukturkurve ist zudem die Basis für Investitionsentscheidungen oder die Bewertung von Unternehmen. Mit ihr berechnen auch Anbieter und Emittenten die Preise ihrer Geldanlagen.

Sie gibt aber auch praktische Hinweise, wenn es etwa darum geht, mit der Bank die Zinsbedingungen für einen Hypothekenkredit auszuhandeln. Schließlich geht es um die Frage, ob und inwieweit sich eine langfristige Zinsbindung lohnt.

Abgesehen davon zeigt die Zinsstrukturkurve der Bundesbank zunächst, wieviel Zinsen bzw. Rendite Bundesanleihen der verschiedensten Laufzeiten aktuell abwerfen.

Hierbei ist ein Vergleich mit anderen europäischen Staatsanleihen interessant. Die Grafik zeigt den Abgleich mit Pfandbriefen.

Pfandbriefe_Bundesanleihen

Obere Linie: Pfandbriefe / Untere Linie: Bundesanleihen

Die als Einzelauflistung dargestellte täglich aktualisierte Veröffentlichung auf der Bundesbank-Homepage zeigt die Renditen von 1 bis zu 30 Jahren Restlaufzeit. Im Oktober dieses Jahres beginnen die Werte mit – 0,04% für eine einjährige Laufzeit.

Ab 3 Jahren dreht es mit 0,03%, ins Plus. Für Fünfjährige gibt es 0,15%. 10 Jahre bringen 0,87%. Und bei einer Laufzeit von 30 Jahren sind es 1,84%.

Verschiedene Kurven – verschiedene Signale

Das ist natürlich nichts für Renditejäger, doch zumindest ein halbwegs beruhigendes Signal. In der grafischen Darstellung steigt die Kurve nämlich leicht an. Das heißt, dass für die Konjunktur keine akute Gefahr besteht und die Aktienkurse tendenziell steigen. Je steiler die Kurve, desto besser.

Bei einer Stagnation würde die Kurve völlig flach verlaufen. Die Laufzeit spielt für die Rendite keine Rolle mehr. Hier ist Vorsicht geboten. Eine flache Kurve ist das Warnsignal für einen Einbruch an den Börsen.

Sinkt die Kurve sogar, schrillen die Alarmglocken. Bei einer solch inversen Kurve dürfte die Konjunktur bei vermutlich hohen Leitzinsen einknicken und die Aktienkurse in den Keller rauschen.

Bewährtes Frühwarnsystem

Spannend ist es, zum Abgleich die Zinsstrukturkurve der USA anzuschauen. Die wird nach demselben Prinzip berechnet wie die der EZB und der Bundesbank. So zeigte sich etwa kurz vor Beginn der Immobilien- und der folgenden Finanzkrise in den USA eine stark inverse Zinsstrukturkurve. Die Zinsstrukturkurve hat sich in ihrer Signalwirkung bewährt.

Der Kurvenverlauf selbst entsteht durch ein Zusammenspiel von Zentralbankzinsen und Anlegererwartungen. Die Renditen der kurzlaufenden Anleihen werden durch die Leitzinsen bestimmt – niedrige Zinsen sind gut für die Wirtschaft.

Im langfristigen Bereich basieren die Renditen auf der Erwartung der Anleger. Gehen die von einem Wachstum und steigenden Leitzinsen aus, verlangen sie für längere Laufzeiten zum Inflationsausgleich auch höhere Zinsen

Bundesbank-Zinsstrukturkurve aus gesammelten Daten

Die Bezugsgröße der Bundesbank-Zinsstrukturkurve sind Bundesanleihen, die sich wegen ihrer Sicherheit als Richtschnur für andere Anlageformen eignen. Die Werte entstehen aus den gesammelten Daten der verschiedensten beobachteten Anleiherenditen. Dabei handelt es sich um Schätzwerte, die nach einem bestimmten Verfahren ermittelt werden.