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Behaviorismus – eine naturwissenschaftliche Definition der Psychologie

Inhaltsverzeichnis

Ganz allgemein ist der Behaviorismus laut Definition eine Verhaltenstheorie (engl. behavior = Verhalten) der Psychologie. Dabei ist allerdings nicht nur das Verhalten des Menschen, sondern auch das von Tieren von Interesse.

Als Gründervater des Behaviorismus gilt John B. Watson mit seinem 1913 veröffentlichten Artikel „Psychology as the Behaviorist views it“.

Der Behaviorismus ist zu Beginn vor allem in den USA von Bedeutung gewesen und nahm dort eine führende Rolle ein. Andere wissenschaftliche Konzepte hatten in Europa Vorrang.

Nur Reize und Reaktionen bestimmen Verhalten

Das Besondere dieses Konzeptes im Vergleich zu anderen ist, dass hinsichtlich des Verhaltens nur Reize und Reaktionen beobachtet werden.

Dabei werden praktisch alle Aktivitäten des Menschen als Reaktion auf einen vorausgegangenen Reiz verstanden. Sei es etwas zu essen, weil man Hunger hat oder niesen, weil die Nase kribbelt.

Das Gehirn wird in der Behaviorismus-Definition als „Black Box“ verstanden, in welcher die inneren Abläufe des menschlichen Wesens verborgen bleiben.

Zum Beispiel Gedanken, Zweifel, Abwägungen oder Emotionen werden dabei außer Acht gelassen. Auch äußere Einflüsse wie Kultur, Tradition und Sozialisierung bleiben laut Definition des Behaviorismus unberücksichtigt.

Das Einzige, was einen Einfluss auf die Reaktionen hat, ist die Stärke des Reizes. Somit kann allein durch eine Abschwächung oder Verstärkung des Reizes beeinflusst werden, wie die folgende Reaktion ausfallen wird.

Behaviorismus Definition: Psychologie als Naturwissenschaft

Im Behaviorismus werden also nur objektive Methoden der Datenerhebung und Analyse verwendet. Nur Reiz und Reaktionen werden beobachtet, erfasst und bewertet.

Hier liegt eine strenge Abgrenzung zu anderen wissenschaftstheoretischen Konzepten der Psychologie, bei denen das subjektive Empfinden von Bedeutung ist. Prominentes Beispiel ist etwa die auf Sigmund Freud zurückgehende Psychoanalyse.

Betrachtet man sich die Methoden des Behaviorismus, so interessiert er sich nicht dafür, was in einem Menschen vorgeht und ihn zu seinem Handeln bewegt. Der Fokus richtet sich schlicht darauf, welche Reize welche Reaktionen verursachen.

Behaviorismus im Alltag

Die daraus resultierenden Erkenntnisse werden heutzutage beispielsweise für kognitive Lernmethoden verwandt.

Ein Beispiel hierfür sind Selbstlernprogramme für Sprachen. Aber auch in der Hundeschule dienen die Erkenntnisse des Behaviorismus zur Konditionierung des Hundes durch Herrchen oder Frauchen, indem man Reize entsprechend setzt.

Und auch bei der Kindererziehung wird sich jeder schon einmal die Mittel der Konditionierung (unbewusst) zu Nutze gemacht haben.

Zudem nutzt man behavioristische Methoden zur Untersuchung von Konsumentenverhalten. Wobei die Methoden umgekehrt auch zur Steuerung des Konsumentenverhaltens eingesetzt werden können, indem Reize entsprechend gesetzt werden.

Mehr dazu im Video: Bestandteile der Neuroökonomie

Insgesamt dient der Behaviorismus dazu, Verhalten zu erklären, vorauszusagen und zu modifizieren.