+++ Projekt Schnellschuss-Trading +++ ONLINE Live-Konferenz mit John Gossen und Sebastian Steyer am 20. März 2024 +++

Williamson: Transaktionskosten und ihre Auswirkungen auf den Markt

Inhaltsverzeichnis

Warum gibt es Unternehmen? Diese Frage versucht der US-Wirtschaftswissenschaftler und Nobelpreisträger Oliver E. Williamson mit seiner Transaktionskostentheorie zu beantworten.

In der Ökonomie ist oft von den Williamson Transaktionskosten die Rede. Doch was steckt hinter dem Begriff?

Transaktionskosten: Die Theorie dahinter

Transaktionskosten sind Kosten, die in Verbindung mit einer wirtschaftlichen Transaktion entstehen.

Ein Geschäft kommt nicht nur zum jeweils ausgelobten Preis zu Stande, vielmehr fallen auch zusätzliche Transaktionskosten an.

Während in der klassischen Wirtschaftstheorie davon ausgegangen wurde, dass der Güteraustausch weitgehend kostenlos ist, finden nach Williamson insbesondere auch die Transaktionskosten Berücksichtigung.

Zu den Transaktionskosten zählen sämtliche Kosten, die bei der Anbahnung von Geschäften und im Zusammenhang mit der Übertragung und Durchsetzung von Verfügungsrechten anfallen.

Hierzu zählen zum Beispiel Informationskosten, Verhandlungskosten, Abschlusskosten oder Transportkosten.

Derartige inner- und zwischenbetriebliche Transaktionskosten sind in modernen Volkswirtschaften oftmals für mehr als 50% des gesamten Sozialproduktes verantwortlich.

Williamson Transaktionskostentheorie im Detail

Oliver E. Williamson unterscheidet dabei zwischen verschiedenen Transaktionskosten.

Zum einen gibt es Transaktionskosten, die jedes Mal neu verhandelt werden.

Zum anderen fallen Transaktionskosten an, die bereits durch langjährige Verträge ausgehandelt wurden und wobei beide Vertragspartner gegenseitige Verpflichtungen eingehen. Hierzu zählen zum Beispiel Arbeitsverträge zwischen Unternehmen und Mitarbeiter.

Williamson unterscheidet bei seiner Transaktionskostentheorie ferner zwischen ex-ante-Transaktionskosten, also Kosten, die im Vorfeld von Vertragsverhandlungen anfallen und ex-post-Transaktionskosten, die nach Vertragabschluss anfallen.

Hierzu gehören zum Beispiel Kosten für nachträgliche Vertragsanpassungen oder Kontrollkosten, wie etwa die Einhaltung von Qualitäts- oder Preisstandards.

Transaktionen sind nach Ansicht von Williamson dann effizient, wenn sich Marktakteure für die Organisationsform mit den geringsten Produktions- und Transaktionskosten entscheiden.

Dabei gilt: Mit steigender Häufigkeit gleicher oder ähnlicher Transaktionen sinken auch die durchschnittlichen Transaktionskosten. Der Grund: Durch die Fixkostendegression und Lerneffekte reduzieren sich Kosten.

Verhaltensweisen in der Transaktionskostentheorie

In der Transaktionskostentheorie werden dabei folgende Handlungsweisen unterstellt:

Es wird angenommen, dass die Vertragspartner nur begrenzt rational handeln, da nicht alle Informationen vollständig zur Verfügung stehen oder wahrgenommen werden.

Darüber hinaus wird den Marktakteuren Opportunismus unterstellt. Dass heißt, jeder Marktteilnehmer verfolgt seine eigenen Interessen und versucht den maximalen Nutzen aus der Marktsituation zu ziehen.

Ferner wird den Marktteilnehmern in der Transaktionskostentheorie Risikoneutralität unterstellt. Das heißt, dass der Investor oder Unternehmer nicht zwischen unsicheren oder sicheren Alternativen unterscheidet.

Transaktionskosten können über Outsourcing entscheiden

Die Transaktionskosten können bei Firmengründungen oder bei einer Expansion eine große Rolle spielen.

Eine Unternehmensneugründung und eine internationale Expansion sind dann sinnvoll, wenn die Transaktionskosten am Markt höher sind als die internen Transaktionskosten.

Wenn also eine Unternehmung bestimmte Produkte und Dienstleistungen billiger produzieren oder anbieten kann, ist eine Gründung bzw. Expansion wirtschaftlich.

Umgekehrt gilt: Sind die internen Transaktionskosten höher als die externen, macht eine Auslagerung der betreffenden Produktion oder Geschäftsbereiche an Drittanbieter Sinn.