In Holz investieren: Aktien, Fonds & ETFs

Holz ist mehr als nur ein Rohstoff – es ist ein unverzichtbarer Bestandteil unseres Lebens und ein Schlüsselspieler im Kampf gegen den Klimawandel. Die Nachfrage nach Holz steigt stetig, befeuert durch Bevölkerungswachstum und die zunehmende Bedeutung nachhaltiger Rohstoffe. Investitionen in Holz bieten daher die Möglichkeit, nicht nur von einer renditestarken Anlage zu profitieren, sondern auch einen Beitrag zu einer grüneren Zukunft zu leisten.

Dieser Artikel beleuchtet verschiedene Möglichkeiten, um in den Rohstoff Holz zu investieren, sowie die Chancen und Risiken von Holz als Investment.

Wie kann man in Holz und Wald investieren?

Direkte Investments in Waldgrundstücke sind mit großen Risiken verbunden und können nur von institutionellen Anlegern sinnvoll getätigt werden. Umwelteinflüsse und Naturkatastrophen können schnell zu Totalverlusten führen.

Geschlossene Wald-Fonds können eine Alternative zu Direktinvestments sein, diese sind jedoch ebenfalls für Privatanleger mit großen Risiken verbunden und oftmals von mangelnder Transparenz geprägt, vor allem wenn es um ausländische Investitionen geht.

Für Privatanleger dürften daher vor allem Holzaktien und aktiv gemangte Holz- und Wald-Fonds bzw. Holz-ETFs am attraktivsten sein, die wir im Folgenden näher beleuchten wollen.

Welche Holz-Aktien gibt es?

Holzaktien sind Aktien von Unternehmen, die in der Produktion, Verarbeitung und im Handel von Holz tätig sind. Dazu zählen Unternehmen der Forstwirtschaft, der Möbel-, Verpackungs- und Papierindustrie. Die meisten Unternehmen sind in den USA und Kanada ansässig, aber auch in Europa gibt es etablierte Unternehmen und Schwellenländeraktien gewinnen in der Holzbranche zunehmend an Bedeutung.

Holzaktien gehören aufgrund der starken Abhängigkeit von der Baubranche zu den zyklischen und somit eher volatileren Aktien. Auch reagiert der Holzmarkt empfindlich auf Schwankungen am Immobilienmarkt. Neben unternehmensspezifischen und wirtschaftlichen Faktoren sind weiters rechtliche Risiken relevant, da die Branche von Umweltvorschriften und gesetzlichen Regelungen abhängig ist.

Zu den etablierten Unternehmen der Holzbranche zählen beispielsweise Weyerhaeuser Company, PotlatchDeltic Corporation und Rayonier in Nordamerika, UPM-Kymmene Oyi, Svenska Cellulosa Aktiebolaget und Stora Enso Oyi in Europa, Brambles Limited, Rural Funds Group und Timberlands New Zealand in Australien und Neuseeland sowie China National Forest Group Corporation, Zhejiang Yonggang Forest Products Companyund Shandong Futong Wood Company in China.

Welche Holz-Fonds und Holz-ETFs gibt es?

Die Risiken von Einzelaktien können durch das Investieren in breit gestreute Fonds und ETFs vermieden werden. Der wesentliche Unterschied zwischen aktiv gemanagten Fonds und ETFs besteht darin, dass ETFs kein aktives Management haben und lediglich einen Aktienindex nachbilden. Dies äußert sich in geringeren Kosten von ETFs gegenüber aktiv gemanagten Fonds, die auf lange Sicht in den meisten Fällen zu einer günstigeren Wertentwicklung von ETFs führen.

Auf der anderen Seite können Nachhaltigkeitskriterien durch eine aktive Aktienauswahl strenger berücksichtigt werden, weshalb aktiv gemanagte Fonds gerade im Bereich der nachhaltigen Geldanlage von Anlegern oftmals bevorzugt werden.

Im Holz- bzw. Wald-Segment dürften vor allem die folgenden beiden Fonds für Anleger interessant sein:

1. Pictet–Timber–P Fonds
2. iShares Global Timber & Forestry UCITS ETF

1. Pictet–Timber–P Fonds

Der aktiv gemanagte Pictet-Timber-Fonds (ISIN: LU0340559557) investiert weltweit in Unternehmen, die entlang der Wertschöpfungskette der Forstwirtschaft tätig sind. Das Fondsmanagement fokussiert sich dabei besonders auf Unternehmen, die gute Wachstumsaussichten zu vernünftigen Preisen bieten. Weiters spielt die Einhaltung von ESG-Kriterien eine wesentliche Rolle bei der Aktienauswahl, weshalb der Fonds auch als „dunkelgrüner“ Fonds bezeichnet wird.

Der Fonds wurde im Jahr 2008 aufgelegt und weist ein Fondsvolumen von 902 Mio. Euro auf. Die laufenden Kosten belaufen sich auf 2,00 % p. a., der bei aktiv gemanagten Fonds übliche Ausgabeaufschlag der Fondsgesellschaft schlägt mit 5 % zu Buche. Es handelt sich um einenthesaurierenden Fonds, der die Dividendenerträge in den Fonds reinvestiert. Die 10-Jahres-Performance beläuft sich auf 111,5 %.

Der regionale Investmentschwerpunkt liegt sehr deutlich in den USA (47,93 %), gefolgt von Schweden (9,56 %), Kanada (8,69 %), Finnland (7,87 %), Brasilien (5,50 %), Japan (4,52 %), Großbritannien (4,00 %), Irland (2,67 %), Chile (2,37 %) sowie weiteren Ländern (6,89 %).

Die folgenden Top 10 Unternehmen repräsentieren etwa 39 % des gesamten Fonds:

2. iShares Global Timber & Forestry UCITS ETF

Der iShares Global Timber & Forestry UCITS ETF (ISIN: IE00B27YCF74) bildet den S&P Global Timber&Forestry Index nach und bietet Zugang zu den größten und liquidesten Unternehmen weltweit, die Wälder und Forstwirtschaft besitzen, verwalten oder in der Holzverarbeitung tätig sind.

Der ETF wurde im Jahr 2007 aufgelegt und hat ein Fondsvolumen von 183 Mio. Euro. Die laufenden Kosten belaufen sich auf 0,65 % p. a. Es handelt sich um einen ausschüttenden Fonds, der die Dividendenerträge halbjährlich an die Anleger ausschüttet. Die 10-Jahres-Performance beläuft sich auf 140,8 %.

Der regionale Investmentschwerpunkt liegt ebenfalls in den USA (28,79 %), wenn auch weniger deutlich, gefolgt von Schweden (13,08 %), Brasilien (11,65 %), Japan (10,04 %), Finnland (9,88 %), Kanada (8,29 %), Irland (6,01 %), Großbritannien (4,66 %), Südafrika (1,70 %), Chile (1,65 %) sowie weiteren Ländern (4,25 %).

Die folgenden Top 10 der insgesamt 34 Unternehmen repräsentieren 56,82 % des gesamten ETFs:

Wie entwickeln sich Holznachfrage und Holzpreis?

Holz wird vielseitig eingesetzt und dient als Basisprodukt für Möbel und Papier. Es wird jedoch auch in der Baubranche (vor allem für Dächer-Konstruktionen) eingesetzt und als Brennstoff verwendet. Die größte Nachfrage nach Holz besteht in der Möbelindustrie und in den baunahen Branchen. Aufgrund des Baubooms in Schwellenländern wie China steigt vor allem dort die Nachfrage nach Holz derzeit enorm an.

Der Holzpreis steht in starker Abhängigkeit zu der Entwicklung am Immobilienmarkt. Steigt die Nachfrage auf dem Häusermarkt, so steigen üblicherweise auch die Preise von Baumaterialien einschließlich Holz. Kommt es zu einer Angebotsverknappung, wie etwa im Rahmen der Coronapandemie oder durch Verluste aufgrund von Naturkatastrophen, so äußert sich dies ebenfalls in steigenden Holzpreisen.

Was sind die Chancen und Risiken von Holz als Investment?

Anleger sollten die Chancen und Risiken vorsichtig abwägen, bevor sie in Holz investieren.

Chancen von Holz als Investment:

• Es gibt kaum nachhaltigere Rohstoffe als Holz. Viele Forstwirtschaftsunternehmen betreiben nachhaltige Forstwirtschaft, sodass Holz für Anleger eine interessante nachhaltige Investmentoption darstellen kann.
• Holz ist ein wichtiger und nachhaltiger Energieträger und Baustoff, bei dem ein begrenztes Angebotaufsteigende Nachfrage stößt.
• Aufgrund des Russlandkonflikts wird auch in der Holzindustrie nach Alternativen zu Gas und Öl gesucht
• Holzaktien sind häufig zuverlässige Dividendenzahler
• Langfristige Wachstumsaussichten: Es wird erwartet, dass die Nachfrage nach Holz in den nächsten 10 bis 20 Jahren deutlich steigen wird, vor allem in Schwellenländern wie China.

Risiken von Holz als Investment:

• Die Entwicklung von Holzaktien hängt von vielen Faktoren ab, die sich nur schwer prognostizieren lassen
• Holzaktien sind zyklisch und deren Entwicklung unterliegt starken Schwankungen. Wirtschaftliche Abkühlungen können sich negativ auf den Holzpreis und Holzinvestments auswirken.
• Umwelteinflüsse und Naturkatastrophen wie Waldbrände, Stürme und Schädlinge können zu großen Produktionsausfällen und Verlusten für Holzinvestments führen.
• Illegale Abholzung in einigen Teilen der Welt ist ein großes Problem und kann zu Umweltzerstörung und zu Verlusten von Unternehmen führen, die in nachhaltige Forstwirtschaft investieren.