Sprit-Revolution aus Norwegen? Neuer Diesel lässt Autohersteller hoffen
Mit der freien Fahrt für Diesel Autos könnte es bald vorbei sein. Immer mehr Städte erwägen, ein Diesel-Verbot für die Fahrzeuge in den Innenstädten einzuführen, die nicht die Euro-6-Norm erfüllen.
Zu schädlich sind die Abgase für die Umwelt und im Rahmen des Klimaschutzes sollen die CO2-Gase unter anderem auch auf diese Weise eingespart werden.
Auch die zahlreichen Abgasskandale und die Nachrüstung für viele Autofahrer haben vielen die Lust am Diesel verdorben, zudem sind Elektroautos weiter auf dem Vormarsch. Der Hersteller Volvo hat sogar schon angekündigt, aus der Technologie gänzlich auszusteigen.
Eine Diesel Alternative könnte schon bald aus Norwegen kommen
Aus Norwegen könnte allerdings schon bald eine Revolution kommen. Das Unternehmen Nordic Blue Crude hat sich zum Ziel gesetzt einen sauberen Diesel zu produzieren, der die Umwelt weniger belastet.
Sowohl die Herstellung als auch der Verbrauch sind deutlich umweltschonender als herkömmlicher Diesel und die Öl- und Autoindustrie hat großes Interesse an dem neuen Treibstoff.
Zehn Fabriken sollen die Diesel Alternative produzieren, die aus Kohlenmonoxid, Wasserstoff und Elektrizität besteht. Der neue Diesel soll nicht nur sauberer sein, sondern bei großer Produktion auch noch günstiger.
Ab 2020 sollen die ersten Fahrzeuge mit dem sauberen Diesel fahren können
70 bis 80 Mio. € will Nordic Blue Crude zunächst in eine Fabrik im Süden Norwegens stecken, in Deutschland gibt es mit der Dresdner Firma Sunfire einen zentralen Partner, der ebenfalls eine kleine Produktionsstätte betreibt.
Bis der neue Diesel eine großflächige Lösung darstellen kann, vergehen allerdings noch ein paar Jahre. So soll die Produktion in Norwegen erst im Jahr 2020 gestartet werden, die dann hergestellte Menge von 10 Mio. Litern reicht erst einmal für 13.000 Fahrzeuge.
Langfristig sollen eine Milliarde Liter aus Norwegen kommen, zehn Fabriken sollen diese Produktionsmenge bewerkstelligen können.
Was ist der Unterschied zwischen dem alten und dem neuen Diesel?
Den Unterschied zwischen herkömmlichem Diesel und der Diesel-Alternative macht eine Verbesserung des bisherigen Herstellungsverfahrens. So kommt das CO2 im Diesel nicht wie üblich aus Holz oder Kohle, sondern aus der Luft. Zudem ist er unbegrenzt verfügbar und nicht von Erdöl-Reserven abhängig.
Der Chef des deutschen Partners Sunfire geht davon aus, dass die neuen Anlagen noch größer und günstiger gebaut werden können, wenn die erste Produktionsstätte in Südnorwegen erst einmal steht.
Neue Wege für die Autoindustrie
Die Autoindustrie steht schon in den Startlöchern und hofft darauf, dass sich der neue Diesel tatsächlich durchsetzen wird. Autohersteller wie Audi planen schon die Abschaltung von Plugin-Hybriden, für den Fall, dass neue, synthetische Kraftstoffe kommen.
Sie wollen dann in ein paar Jahren nur noch auf elektrische Autos und Verbrenner von synthetischen Kraftstoffen setzen. Auch für Unternehmen wie Lufthansa oder den Mineralölkonzern Total könnte der neue Kraftstoff eine wichtige Rolle spielen.