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In Nickel investieren – als Beimischung kann das sinnvoll sein

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Rohstoffe können äußerst spannend sein, aber auch extrem volatil. Mit etwas Risikobereitschaft kann man etwa in Nickel investieren. Ohne Nickel keine Karosserien, keine Panzerungen oder Maschinen, kurzum: kein Stahl. Neben Eisen und Titan ist es mit einem Anteil von gut 10 % der wichtigste Grundstoff für Edelstahl.

Norilsk Nickel will investieren

Die Metallindustrie inklusive Fahrzeughersteller oder Schiffswerften sowie die Baubranche bestimmen als Hauptstahlabnehmer die Nachfrageseite. Und damit ist China einer der Großverbraucher, wo auch die großen Stahlwerke sitzen. Die Hauptproduzenten von Nickel sind Indonesien mit 10 %, Australien und Kanada mit 12 % bzw. 16 % sowie Russland mit 20 %.

Entsprechend ist ein russischer Bergbaukonzern der weltweit größte Erzeuger. Norilsk Nickel arbeitet seit letztem Jahr am Ausbau und der Modernisierung seiner Förderkapazitäten und will neben Palladium und Kupfer verstärkt in Nickel investieren. Bislang werden bis zu 240.000 Tonnen pro Jahr exportiert.

Zu den großen Kunden gehört unter anderem der Stahlhersteller Outokompu. Die Finnen hatten 2012 die Edelstahlsparte von ThyssenKrupp gekauft und sind seitdem in Europa die Nummer eins. Interessant ist hier der im Verhältnis zum Nickelpreis symptomatische Kursverlauf der Aktie. Fällt der Nickelpreis, gibt bald der Aktienkurs nach.

Zuletzt zog ein Preisrutsch bei Nickel eine Verkaufswelle der Outokompu-Aktie nach sich. Auch andere Produzenten wie die spanische Acerinox waren betroffen. Die Anleger stiegen aus, weil sie von einer rückläufigen Stahlnachfrage ausgingen. Grund: Die Abnehmer in der Industrie warten darauf, dass sie Stahl zu einem späteren Zeitpunkt billiger kaufen können. Mit diesem Verzögerungseffekt geht es entsprechend umgekehrt wieder aufwärts.

Nickel: Abwärtstrend seit 10 Jahren

Seit dem letzten Tief vom Juni geht es auf breiter Front wieder aufwärts – sowohl beim Minenbetreiber Norilsk Nickel, als auch bei den Stahlproduzenten. Und wer sich entschlossen hatte, in Nickel zu investieren, konnte sich über einen Preissprung von bis zu 32 % freuen. Er war von 8.840 US-$ auf über 12.000 US-$ pro Tonne geklettert.

Doch rückblickend zeigt der langfristige Trend nach unten. Der Rekordpreis von über 50.000 US-$ im Jahr 2007 wurde nie mehr auch nur annähernd erreicht. 2008 war Nickel nur noch ein Fünftel wert. Bis 2001 ging es noch einmal auf fast 30.000 US-$. Der letzte Höhepunkt betrug 2014 kurzfristig über 20.000 US-$. In den vier Jahren bis 2016 lag der Preis im Schnitt bei ca. 15.000 US-$. Seitdem pendelt er um die 10.000 US-$.

Neben der Nachfrage schieben nicht selten Minenstreiks wie vor zwei Jahren in Chile oder Exportbeschränkungen, die Indonesien gerne einsetzt, den Preis. Solche Ereignisse können teils heftige Ausschläge zur Folgen haben. Andere Faktoren wie die Wirtschaftslage in den Abnehmerländern und den relevanten Industriesektoren sind besser vorhersehbar.

Ein weiterer Einflussfaktor ist, wie bei Gold und anderen Rohstoffen, der Dollar. Die Faustformel „schwacher Dollar, teures Gold“ gilt in der Regel auch bei Nickel. Als Anleger muss man also verschiedene Baustellen beobachten.

Mit Zertifikaten und ETCs auf Erholung setzen

Gehandelt wird Nickel wie die meisten Metalle an der Londoner Börse LME (London Metal Exchange), und zwar über Terminkontrakte, sprich Futures. Die einfachste und günstigste Art, in Nickel zu investieren, sind Optionsscheine, Zertifikate und ETCs auf Nickel. Letztere punkten mit einer für ETF typisch niedrigen Gesamtkostenquote von ca. 0,54 %.

Die ETCs bilden einen Subindex ab, der auf Nickel-Futures basiert. Es gibt sie auch als Short-Version für fallende Kurse oder mit Hebel, bei denen sich die Performancegewinne im Verhältnis zum Einsatz verfielfachen – was allerdings umgekehrt auch bei Verlusten gilt.

Mit Blick auf die langfristige historische Entwicklung und den seit einem Jahr niedrigen Preis bietet der Rohstoff Nickel durchaus Potenziale. Als Beimischung im Depot ist es einen Blick wert, der generellen Risiken und der Schwankungsanfälligkeit sollten sich Anleger jedoch stets bewusst sein.