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In Zinn investieren: Schwankungen sind an der Tagesordnung

Inhaltsverzeichnis

Aktien mögen teils erhebliches Potenzial bieten, unter den Rohstoffen aber finden sich Kandidaten, die wesentlich extremere Spitzen aufweisen. Als Alternative zur kontinuierlichen Wertentwicklung kann man im Auf und Ab von Kursausschlägen verlockende Chancen wahrnehmen. Hier ist oft kurzfristiges Handeln angesagt, was bei allem Risiko spannend sein kann. Je kleiner ein Markt ist, desto ausgeprägter die Volatilität.

In Zinn investieren – riskant und spannend

Ein solcher Nischenmarkt ist beispielsweise der für Zinn. Wer in Zinn investieren möchte, findet anders als bei populären Metallen wie Gold, Silber oder Kupfer vergleichsweise spärliche Informationen. Etwa die sich abzeichnenden Einsatzpotenziale bei Batterien, welche für Elektroautos künftig in Massen benötigt werden.

So wurde ein Zinn-Schwefel-Lithium-Akku entwickelt, dessen Energiedichte die aller herkömmlichen Akkus um ein Vielfaches übertrifft. Die Entwickler kommen auf dem Weg zur Alltagstauglichkeit langsam voran. Sein Einsatz ist nur eine Frage der Zeit. Erste Investmentfirmen legen bereits Fonds auf, die neben Kobalt und Lithium in Nickel und eben auch Zinn investieren.

Zinn ist zunächst ein chemisches Element, wird aber den Metallen bzw. Schwermetallen zugeordnet. Als Industriemetall wird es nicht nur in der Chemie- und Elektrobranche verwendet, sondern vor allem auch für Weißblech, sowie bei der Kunststoffherstellung und in Verbindung mit Indium für Displays von Rechnern, Mobiltelefonen und anderen Geräten.

Zinn dürfte also vermehrt nachgefragt werden. Der Preis pro Tonne pendelt seit einem Jahr um die 20.000 US-$, nachdem er sich Ende 2015 aus seinem Tief von 12.800 US-$ erholen konnte. Anfang 2013 hatte er noch die Marke von 25.000 US-$ erreicht. Das Allzeithoch war 2011 bei über 30.000 US-$. In den Jahren vor der Finanzkrise hatte sich der Preis von 5.000 US-$ in 2004 bis 2007 verfünffacht.

Äußerst volatiler Verlauf

Auffallend bei der Preisentwicklung sind die vielen abrupten Einbrüche. Die Volatilität ist zum einen typisch für den kleinen Markt. An der weltweit wichtigen Londoner Börse LME (London Metal Exchange) wird Zinn vergleichsweise wenig gehandelt.

Natürlich hängt der Preis zum einen von der Nachfrageseite in der Industrie ab. Doch obwohl gerade China als übermächtiger Hauptabnehmer mal mehr, mal weniger benötigt, liegen die größeren Unsicherheiten auf der Anbieterseite. Zinn wird vorwiegend aus Ablagerungen im Meer und in Flüssen gewonnen, nur zu einem Fünftel aus Minen. Die größten Förderländer sind China, Indonesien, Malaysia und Peru.

Für Unruhe am Zinnmarkt sorgt in der Regel die indonesische Regierung. Liegen die Preise am Boden, wird schon mal angekündigt, die Produktion aus Umweltschutzgründen zurückzufahren oder Minen wegen Sicherheitsaspekten zu schließen. Vor einigen Jahren, als die Produktion plötzlich um ein Fünftel reduziert wurde, waren angeblich illegale Bergbaubetreiber der Grund, denen man das Handwerk gelegt habe. Am Weltmarkt ist Indonesien für seine Preistreiberei bekannt.

Riesige Schattenbestände verunsichern den Markt

Ein in der Öffentlichkeit kaum bekannter Unsicherheitsfaktor sind die Lagerbestände. Die von der LME angegebenen Größenordnungen unterstellen, dass die meisten Depots der Welt bei ihr registriert sind. tatsächlich aber gibt es immer mehr Banken, Hedgefonds, Händler und lokale Akteure, die wichtige Metalle massenhaft in geheimen Lagern horten. Mit den Mengen lassen sich Preise manipulieren. Das Problem betrifft Aluminium, Kupfer, Nickel und Zinn gleichermaßen.

Für jeden, der über Terminkontrakte in Zinn investiert, ist das Risiko groß, mit seinem Kalkül auf dem falschen Fuß erwischt zu werden. Erscheinen bei offiziell niedrigen Lagerbeständen auf einmal ungeahnte Mengen auf dem Markt, dreht sich der Preis. Dies ist einer der Gründe für die verbreitete Intransparenz und Volatilität der Metallmärkte.

Wer von den Kursausschlägen profitieren will, kann am einfachsten über Zertifikate oder ETCs in Zinn investieren. Die gibt es auch als Short-Produkte für fallende Preise. Besonders günstig sind ETCs. Der seit Anfang des Jahres aufgelegte BNPP Zinn beispielsweise, kommt mit einer Gesamtkostenquote von 0,99 % aus. Für ETF-Verhältnisse zwar nicht wenig, doch immerhin handelt es sich um einen exotischen Markt.