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Schlechte Stimmung lässt eine Fortsetzung des Aufwärtstrends erwarten

Inhaltsverzeichnis

Die Veröffentlichung der Protokolle der jüngsten Sitzung der US-Notenbank Fed hat zum Auftakt des neuen Börsenjahres für ein kleines Beben an den Aktienmärkten gesorgt. Genau genommen waren davon insbesondere Technologie- und Wachstumswerte betroffen. Diese wurden zuletzt von heftigen Verkaufswellen geschüttelt, weil die Anleger davon ausgehen, dass die Fed die Zügel schneller anzieht, als zunächst erwartet. Die Investoren rechnen jetzt mit bis zu vier Zinsanhebungen in diesem Jahr.

Den Zusammenhang hatte ich Ihnen bereits mehrfach erläutert. Drohen steigende Zinsen, trifft dies Wachstumswerte meist besonders stark. Denn bei ihnen wird die Zukunft gehandelt. Wächst ein Unternehmen rasant, wird sein Wert an den Ge­winnen bemessen, die es vielleicht in zwei, drei oder fünf Jahren erzielt. Und dieser Wert hängt eben maßgeblich davon ab, wie hoch der Zins ist, mit dem künftige Gewinne abgezinst werden.

Der Aufwärtstrend des amerikanischen Technologieindex Nasdaq 100 ist trotz der Korrektur bislang nicht in Gefahr. Der Index liegt weiter solide über seiner steigenden 200-Tage-Linie, die den mittelfristigen Trend anzeigt. Doch nicht nur die Charttechnik spricht für weiter steigende Aktienkurse, sondern auch die vergleichsweise schlechte Stimmung unter den Anlegern.

Überwiegt der Pessimismus, ist das ein positives Zeichen

Die These, dass eine schlechte Stimmung unter den Anlegern ein positives Indiz sein soll, mag für Sie zunächst einmal widersprüchlich klingen. Doch tatsächlich ist die Anlegerstimmung ein Kontraindikator. Nimmt bei den Anlegern die Euphorie zu, wächst auch das Risiko einer Korrektur. Überwiegt dagegen der Pessimismus, ist das tatsächlich ein positives Zeichen.

Warum ist das so? Die Kursentwicklung an den Aktienmärkten wird durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Die skep­ti­schen Inves­toren stehen in der Regel bereits an der Seitenlinie und sind nicht – oder nicht mehr – investiert. Sie jedoch sind die potenziellen Käufer von mor­gen. Dreht die Stimmung, kommen die Käu­fer zurück und es kann mit den Kursen sehr schnell wieder nach oben gehen.

US Investor Confidence belegt die schlechte Stimmung

Die Verunsicherung unter den Anlegern lässt sich an der von der American Association of Individual Investors (AAII), der Vereinigung amerikanischer Privatanleger, ermittelten US Investor Confidence, dem Anlegervertrauen, ablesen. Die AAII befragt amerikanische Anleger einmal wöchentlich nach ihrer Markterwartung. Der Indikator gibt an, welcher Anteil der US-Anleger bullish ist (also mit steigenden Aktienkursen rechnet), welcher Anteil neutral und welcher Anteil bearish (also mit fallenden Kursen rechnet).

Bei der Befragung in der vergangenen Woche lag der Anteil der optimistischen Anleger nur noch bei knapp 25%. Dies ist der niedrigste Stand seit Mitte September. Im langjährigen Durchschnitt liegt der Anteil der bullishen Anleger übrigens bei 38%.

Gute Chancen für weitere Kurssteigerungen

Dieser Stimmungsindikator kann Ihnen natürlich nicht den exakten Tiefpunkt einer Korrektur vorhersagen. Ist die Stimmung unter den Anlegern jedoch extrem schlecht, können Sie davon ausgehen, dass die Wende nicht mehr weit entfernt ist.

Als die US Investor Confidence im September zuletzt so tief stand, ging es kurzfristig mit den Kursen noch etwas bergab. Etwa zwei Wochen später drehte der Markt aber. Der S&P 500 legte innerhalb eines Monats um gut 10% zu und erreichte neue Rekordstände. Der Nasdaq 100 verbesserte sich in diesem Zeitraum sogar um 14%. Auch wenn die neue Woche mit weiteren Abschlägen begonnen hat, sollten Sie cool bleiben. Denn die negative Stimmung deutet darauf hin, dass das die Korrektur in Kürze ihr Ende finden wird.