Buchungssätze Beispiele: So werden Geschäftsvorfälle gebucht

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Buchungssätze sind verwirrend und erschließen sich so manchem BWL-Studenten oder Banklehrling erst in der Praxis. Buchungssätze weisen allen Geschäftsvorfällen, die in einem Unternehmen anfallen, wie der Kauf von Rohstoffen, entsprechende Konten zu. Generell muss zwischen Aktiv- und Passivkonten unterschieden werden. Die Aktivkonten enthalten alle Vermögenswerte, wie Maschinen oder Rohstoffe, während Passivkonten das gesamte Kapital erfassen, wie Verbindlichkeiten und Rücklagen.

Ist geklärt, um welches Konto es sich handelt, müssen bei Aktivkonten die Zugänge auf der Sollseite (links) und Abgänge auf der Habenseite (rechts) gebucht werden. Die Passivkonten verhalten sich mit den Zu- und Abgängen hingegen genau umgekehrt. Dementsprechend besteht ein Buchungssatz aus mindestens 2 Konten. Sofern es sich um exakt 2 Konten handelt, heißt dieser „einfacher Buchungssatz“. Werden mehr als 2 Konten berührt, so nennt sich dieser „zusammengesetzter Buchungssatz“.

Beispiele von einfachen Buchungssätzen

Nachdem die graue Theorie bereits angesprochen wurde, sollen die anschließenden Beispiele den Schleier um das Kuriosum Buchungssatz lüften. Das Möbelhaus „Holzwurm“ möchte seine Produktpalette an hochwertigen Möbeln erweitern. Dafür kauft es weitere Rohstoffe wie Holz im Wert von 100.000 € ein. Die Bezahlung erfolgt durch eine Banküberweisung. Die Buchhalter von „Holzwurm“ müssen nun klären, um welche Art Konten es sich handelt und wo ein Abgang beziehungsweise ein Zugang zu verzeichnen ist.

In diesem Fall sind es zwei Aktivkonten. Das Konto “Rohstoff” weist einen Zugang von 100.000 € auf, während das Konto “Bank” 100.000 € weniger hat. Demnach muss der Buchungssatz „Rohstoffe 100.000 € an Bank 100.000 €“ (“Soll an Haben”) heißen. Bei der verkürzten Schreibweise des Buchungssatzes fällt hingegen das „an“ weg und wird durch den vertikalen Mittelstrich ersetzt, weshalb der Buchungssatz wie folgt heißt: „Rohstoffe 100.000 € / Bank 100.000 €“.

Neben diesem Geschäftsvorfall sind Zahlungen auf Ziel, das heißt auf Rechnung, im Geschäftsalltag gängig. Hier erhält das Unternehmen die Ware und zahlt später. In unserem Beispiel hat das Möbelhaus „Holzwurm“ das Holz bereits erhalten, aber diesmal nicht sofort bezahlt. Es sind 2 Wochen vergangen und „Holzwurm“ zahlt erst jetzt via Banküberweisung den Betrag von 100.000 €.

Der Geschäftsvorfall berührt demnach ein Aktivkonto – “Bank” – und ein Passivkonto – “Verbindlichkeiten”. Dabei nehmen beide Konten um 100.000 Euro ab. Damit müssen die Buchhalter den Buchungssatz wie folgt bilden: „Verbindlichkeiten 100.000 Euro an Bank 100.000 Euro“.

Beispiel eines zusammengesetzten Buchungssatzes

Der zusammengesetzte Buchungssatz besteht aus mehr als 2 Konten. Das heißt, ein Geschäftsvorfall beeinflusst mindestens 3 Konten. Das Möbelhaus „Holzwurm“ möchte noch einen Spielplatz auf dem Firmengelände anbauen, um die Attraktivität für Familien zu erhöhen. Demnach benötigt das Unternehmen weitere Rohstoffe wie Holz im Wert von 50.000 €.

Für den Bau sind aber keine Hilfsstoffe wie Nägel vorhanden, daher muss das Möbelhaus für 5.000 € neue kaufen. Beide Waren werden auf Ziel, also auf Rechnung, eingekauft.

Demnach werden zwei Aktivkonten – “Rohstoffe” und “Hilfsstoffe” – und ein Passivkonto – “Verbindlichkeiten” – berührt. Dabei erhöhen sich alle drei Konten. Rohstoffe und Hilfsstoffe nehmen um 50.000 € beziehungsweise 5.000 € zu, während sich die Verbindlichkeiten um insgesamt 55.000 € erhöhen. Daher heißt der Buchungssatz „Rohstoffe 50.000 € und Hilfsstoffe 5.000 € an Verbindlichkeiten 55.000 e“.