Digitale Währungen: Läuft der Monero dem Bitcoin bald den Rang ab?

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Immer mehr Investoren und Anleger verlieren das Vertrauen in klassische Papiergeldwährungen, die sich bislang in der Geschichte häufig als Luftnummern entpuppten und am Ende wertlos waren.

Digitale Währungen, wie der Bitcoin, sind dagegen seit Monaten im Aufwind. Die Marktkapitalisierung aller im Umlauf befindlicher Kryptowährungen hat im April 2017 sogar die Marke von 30 Mrd. US-$ überschritten.

Der Bitcoin gilt bislang als die beliebteste Digital-Währung, doch machen ihm Alternativen wie Ether und Monero Konkurrenz. Vor allem die Kryptowährung Monero erfreut sich seit dem Vorjahr zunehmender Beliebtheit und droht dem Bitcoin, zumindest im Darknet, den Rang abzulaufen.

Bitcoin-Alternative Monero – Was steckt hinter der Kryptowährung?

Monero (Kürzel: XMR) wurde ursprünglich als offene Kryptowährung im April 2014 mit dem Ziel ins Leben gerufen, durch die Fokussierung auf Datenschutz, Dezentralisierung und Skalierbarkeit eine echte Alternative zu bestehenden Digital-Währungen wie dem Bitcoin zu schaffen.

„Monero“ bedeutet in der Sprache Esperanto „Münze“  oder auch „Währung“. Heute sind mehr als 14 Millionen Münzen im Umlauf. Zur Aufbewahrung und Verwaltung der Bitcoin-Alternative gibt es auch sogenannte Wallets (digitale Geldbörsen) für Windows-, Linux- und Mac-Betriebssysteme.

Die Währung Monero ist in den vergangenen 3 Jahren deutlich gewachsen. Vor allem die Akzeptanz von Monero im größten, aktiven Darknet-Marktplatz Alphabay hat der Kryptowährung 2016 einen neuerlichen Schub gegeben.

Monero: Marktkapitalisierung und Wert legen deutlich zu

Die Marktkapitalisierung des Monero kletterte im Vorjahr von 5 Mio. auf 185 Mio. US-$. Heute summiert sich die Marktkapitalisierung des Monero auf über 300 Mio. US-$, womit die Bitcoin-Alternative Monero als die achtgrößte Kryptowährung gilt.

Mit der steigenden Akzeptanz stieg zuletzt auch das Handelsvolumen (über 9,0 Mio. € pro Tag) sowie der Wert des Monero sprunghaft an. Mussten im Februar 2017 noch rund 12 € für einen Monero bezahlt werden, sind Ende April bereits mehr als 20 € für einen Monero fällig – ein Anstieg von rund 70 % binnen weniger Monate.

Monero vs. Bitcoin – das sind die großen Unterschiede

Anders als viele andere Kryptowährungen basiert der Monero auf dem CryptoNote Protokoll, was deutliche Unterschiede hinsichtlich des Algorithmus mit sich bringt, wie der Monero erzeugt wird.

Die Erzeugung (Mining) ist damit zwar relativ speicherintensiv, jedoch auch mit allgemein verfügbarer Hardware (Personal Computer, Grafikprozessoren etc.) möglich.

Einer der großen Vorteile des Monero ist die kontinuierliche Anpassung des Algorithmus an die Blockgröße, was der Skalierbarkeit der Bitcoin-Alternative sehr entgegenkommt.

Auch wird beim Monero sehr viel Wert auf Fungibilität bzw. Anonymität gelegt, wodurch die Transaktionshistorie des einzelnen Monero nicht mehr oder kaum nachvollziehbar ist. Die Ring-Signaturen, die beim Monero verwendet werden, verschleiern die Identität des Senders und des Empfängers der Kryptowährung.

Von einigen Branchenexperten wird zudem der modulare Aufbau bzw. die Code-Architektur gelobt. Darüber hinaus ist die Bitcoin-Alternative Monero auf bis zu 12 dezimale Nachkommastellen teilbar, wodurch die Digital-Währung stärker teilbarer ist als der Bitcoin (bis zu 8 Nachkommastellen).

Fazit: Monero präsentiert sich als echte Bitcoin-Alternative

Die Stärke in Bezug auf den Schutz der Privatsphäre und der Umstand, dass der Monero offenbar einige Datenschutzprobleme lösen kann, die andere Digital-Währungen eher behindern, machen den Monero neben dem Ether zu einer interessanten Bitcoin-Alternative.

Allerdings hat der Bitcoin noch den Vorteil der weiten Verbreitung und der hohen Marktkapitalisierung von inzwischen über 20 Mrd. US-$ – diese Größenordnung bzw. Akzeptanz muss der Monero erst erreichen.

Zudem hat die zunehmende Popularität des Monero inzwischen auch das FBI auf den Plan gerufen, denn die Stärken der Digital-Währung (Schutz der Privatsphäre und Anonymität) zieht auch Kriminelle an.

Beim FBI fürchtet man, dass immer mehr Kriminelle den Monero für Transaktionen nutzen werden. Dadurch könnte möglicherweise die Politik eines Tages zum Einschreiten gezwungen werden.

Für Privatanleger sind Digital-Währungen aufgrund der Volatilität und unregulierten Marktverhältnisse lediglich als Depotbeimischung geeignet. Dennoch bleibt festzuhalten, dass Kryptowährungen zunehmend an Bedeutung gewinnen und damit auch für Privatanleger eine interessante Möglichkeit zur Diversifikation ihres Portfolios darstellen.