+++ Projekt Schnellschuss-Trading +++ ONLINE Live-Konferenz mit John Gossen und Sebastian Steyer am 20. März 2024 +++

Aktienkauf – Handelsplätze richtig auswählen

Aktienkauf – Handelsplätze richtig auswählen
Deutsche Börse AG
Inhaltsverzeichnis

Privatanleger haben die Qual der Wahl beim Aktienkauf. Handelsplätze gibt es beispielsweise gleich mehrere. Insgesamt stehen dem deutschen Anleger hierzulande acht Börsen zur Verfügung, über die Wertpapiere gehandelt werden können. Die Frankfurter Börse ist dabei die Leitbörse. Alle großen Werte aus dem DAX, MDAX oder TecDAX werden an diesen gehandelt.

Daneben kann der Investor aber auch ausländische Papiere direkt über die New Yorker Börse oder die Nasdaq ordern. Grundsätzlich ist dabei – hier wie dort – die richtige Wahl des Handelsplatzes oft entscheidend, wenn man als Anleger Zusatzkosten vermeiden möchte.

An welchen Börsenplätzen sollten Sie handeln?

Anleger sollten ihre Order idealerweise an deutschen Börsenplätzen platzieren. Schauen Sie bei Ihrem Broker zunächst auf die entsprechenden Kurse an den verschiedenen Börsenplätzen. Viele Broker zeigen die jeweiligen Geld/Brief-Kurse mit den entsprechenden angebotenen Volumina. Auch können Sie sehen, wo am meisten Umsatz (und damit die Wahrscheinlichkeit einen guten Kurs zu erwischen) gemacht wird.

Zusätzlich kann es sein, dass Ihr Broker an verschiedenen Börsenplätzen unterschiedlich Gebühren weiterreicht. Wählen Sie die für Sie günstigste Konstellation aus. Es stehen folgende Börsen zur Auswahl:

  • Frankfurter Wertpapierbörse (FWB)
  • Stuttgarter Wertpapierbörse
  • Börse Düsseldorf
  • Börse München
  • Hanseatische Wertpapierbörse
  • Niedersächsische Börse Hannover
  • Börse Berlin
  • Tradegate Exchange

Wo werden die größten Umsätze gemacht?

Im rein elektronischen Handel über Xetra werden grundsätzlich die meisten Umsätze getätigt. Das gilt insbesondere für große Standardaktien. Wollen Sie kleinere Werte handeln oder beispielswiese erst am Abend ist Tradegate eine gute Wahl. Grundsätzlich ist immer Trumpf: Vergleichen Sie die Angebote und die aktuelle Marktlage an den unterschiedlichen Börsenplätzen.

Wenn Sie gerne limitierte Aufträge abgeben, können sie auch Börsen mit weniger Umsatz ansteuern, vielleicht haben Sie Glück und realisieren besonders gute Preise. Sollten Sie gerne mit Stopps arbeiten wählen sie am besten die Börsen, an denen im Regelfall die größten Umsätze gemacht werden.

US-Börsen: Hohe Umsätze, größere Kursschwankungen

Wenn Sie US amerikanische Aktien handeln wollen (z.B. Apple), dann ordern Sie natürlich am besten wie oben beschrieben an deutschen Börsenplätzen. Seien Sie aber nicht überrascht, wenn plötzlich um exakt 15.30 Uhr unserer Zeit die Kurse sich stärker bewegen. Das liegt an der Markteröffnung an den amerikanischen Börsen, die von vielen internationalen Anlegern als die Haupthandelsplätze genutzt werden. Zusätzlich handeln natürlich alle in den USA beheimateten Anleger am liebsten an ihren Heimatbörsen.

Aktienkauf: Xetra verdrängt Parketthandel

Der Anleger hat die Wahl zwischen dem computergestützten Xetra-Handel und dem Parketthandel. Allerdings rücken elektronische Handelssysteme zunehmend in den Vordergrund. In 2011 wurde der Parketthandel in Frankfurt durch ein elektronisches Handelssystem abgelöst. Mehr als 95 Prozent des deutschen Aktienhandels werden inzwischen über den bereits oben erwähnten Xetra abgewickelt.

Über diesen können Wertpapiere zwischen 8.00 und 20.00 Uhr gehandelt werden. Die Xetra-Kernhandelszeit ist jedoch zwischen 9.00 und 17.30 Uhr. Denn vor allem in diesem Zeitfenster sind Banken, Versicherungen und andere institutionelle Anleger aktiv. Darüber hinaus kann man Papiere auch außerbörslich kaufen und verkaufen. Allerdings sind die Kosten beim außerbörslichen Handel oft höher.

Neben den Kosten spielen auch Kursunterschiede eine Rolle. Der günstigste und schnellste Weg ist die Abwicklung über den Xetra-Handel. Hier fallen keine Courtage-Gebühren an.

Xetra für alle großen deutschen Werte die richtige Wahl

Der Handel über Xetra ist insbesondere für alle großen deutschen und ausländischen Standardwerte empfehlenswert, da hier meist die größte Liquidität herrscht. Je liquider der Markt ist, desto fairer sind in der Regel die Preise. Gleichzeitig gilt: Je geringer der Spread, desto günstiger wird es für den Anleger.

Bei Auslandsaktien, die in Frankfurt gehandelt werden, bezieht sich der Kurs auf den aktuellen Preis an der jeweiligen Heimatbörse. Dieser gilt als Referenzmarkt und dadurch soll der Privatanleger in Deutschland einen fairen Preis erhalten.

Handelsplätze beim Aktienkauf – Optionsscheinkäufer sollten auf Stuttgart setzen

Auch bei Exchange-traded funds (ETFs), also börsengehandelten Fonds, ist der Xetra-Handel der richtige Handelsplatz, da die Courtage hier niedriger ist als bei anderen Börsenplätzen. Die Börse Stuttgart (Euwax) hat sich dagegen auf Derivate (Zertifikate, Optionsscheine etc.) spezialisiert. Zertifikate- und Optionsschein-Fans sind daher in Schwaben bestens aufgehoben.

Die Börse Berlin gilt hingegen als Spezialist für ausländische Werte, so dass sich der Anleger den teuren Weg zum Beispiel über die New Yorker Börse oder die Nasdaq sparen kann.

Fondsanleger sind ferner bei der Börse in Hamburg bestens aufgehoben. Egal für welchen Handelsplatz sich der Anleger letztendlich entscheidet; jede Order sollte stets mit einem Limit versehen werden. Dies ist insbesondere wichtig, wenn der Markt oder der Wert nicht besonders liquide ist.