Handelszeiten der wichtigsten Börsen: Frankfurt, Nasdaq, Paris und Co.
Die Handelszeiten an den Börsen dieser Welt gestalten sich oft unterschiedlich. So geht es in Tokio zu für uns nachtschlafender Zeit los, einige Stunden später sind die europäischen Börsen geöffnet, der Tag wird mit den Börsen in den USA beendet, worauf hin es in Japan wieder los geht.
Wir zeigen Ihnen, wann genau welche Börsen in den USA, Europa und Asien öffnen.
Überblick: Handelszeiten der wichtigsten Börsen
Hier finden Sie eine Übersicht der weltweit wichtigsten Börsen und ihre Handelszeiten (nach deutscher Zeit):
Börse Handelszeit (MEZ)
Xetra | 09:00 – 17:30 |
Börsen Frankfurt und Stuttgart, Tradegate** | 08:00 – 22:00 |
Börsen Hamburg, Hannover, Düsseldorf, Berlin, München | 08:00 – 20:00 |
Börsen London*, Amsterdam, Brüssel, Lissabon, Swiss, Wien, Madrid usw. | 09:00 – 17:30 |
Börse Paris | 09:00 – 17:35 |
Börse Mailand | 09:00 – 17:40 |
Börse Wien | 08:55 – 17:35 |
New York Stock Exchange*, Nasdaq* | 15:30 – 22:00 |
Tokio* | 1:00 – 3:30 und 4:30 – 7:00 |
Hong Kong* | 2:30 – 5:00 und 6:00 – 9:00 |
Shanghai* | 02:30 – 08:00 |
*) in Frühjahr und Herbst teilweise Verschiebung um eine Stunde wg. Wechsel von Sommer- auf Winterzeit
**) neben Tradegate gibt es noch andere außerbörslichen Plattformen. Oft bieten Ihnen Broker und Banken auch sogenannte „Direktgeschäfte“ an.
Als Anleger in Europa sind für Sie einzig die Börsen vor Ort in Deutschland wirklich relevant.
Zu welchen Zeiten handeln Sie am besten?
Kurz vor Börsenschluss sinken die Handelsvolumen aller Wertpapiere. Damit einhergehend vergrößern sich die Spreads (der Abstand/Unterschied zwischen Geld- und Briefkurs), die Liquidität geht aus dem Markt. Der Grund ist einfach: noch offene Orders werden zurückgezogen, Händler und Börsenteilnehmer verabschieden sich in den Feierabend.
Ähnlich ist es am frühen Morgen kurz nach Börseneröffnung. In den ersten Minuten fehlt die Liquidität, weil sich viele Markteilnehmer erst noch orientieren. Mit entsprechend limitieren Aufträgen kann man zu diesen Zeiten vielleicht das ein oder andere Schnäppchen ergattern. Sinnvoller ist es aber, in Zeiten höherer Liquidität zu handeln.
Einfache Faustregel: je größer die Umsätze und je mehr eine Aktie oder Anleihe gehandelt wird, desto geringer sind die Spreads. Hohe Spreads bedeuten für Sie, dass eine Aktie nach ihrem Kauf entsprechend mehr steigen muss, bis Sie in der Gewinnzone sind.
Handelszeiten des elektronischen Handelssystems XETRA
XETRA ist ein vollelektronisches Handelssystem an der Frankfurter Wertpapierbörse. Durch den erhöhten Stellenwert des E-Trading wurde der Parketthandel am Börsenplatz Frankfurt bereits im Mai 2011 auf das Xetra-Handelssystem umgestellt. Das System wird für den Kassamarkt in Aktien, ETFs, Zertifikate und Optionsscheine genutzt. 2021 werden mehr als 90 Prozent der deutschlandweit gehandelten Aktien mit XETRA gehandelt.
Durch die fortschreitende Digitalisierung der Finanzwelt können Anleger theoretisch rund um die Uhr Orders aufgeben. Aber auch bei computergestützten Systemen wie XETRA findet der Börsenhandel zu bestimmten Zeiten statt (werktags 9:00 bis 17:30 Uhr).
Bei der elektronischen Börse XETRA ist keine tatsächliche Präsenz von Brokern an bestimmten Orten notwendig. Da das Handelsaufkommen über Nacht jedoch zu gering ist und die Kursbildung verzerren bzw. erschweren könnte, setzt der Handel auch bei XETRA über Nacht aus – dies ermöglich die Stabilisierung der Börsenkurse.
Wie beeinflussen Handelszeiten den DAX?
Aktien aus dem DAX sind die Klassiker für deutsche Anleger. Ebenfalls beliebt sind Werte mit Potenzial aus dem M-DAX oder ETF auf die führenden deutschen Indizes. Der DAX wird in den Handelszeiten von 9:00 bis 17:30 Uhr ermittelt, und zwar aus den Kursen des Handelssystems Xetra. Dies entspricht zugleich der Kern-Handelszeit an der Deutschen Börse auf Xetra, in der vorwiegend institutionelle Investoren tätig sind. Das große Handelsvolumen sorgt für hohe Liquidität und gute Preise. Die fortlaufend ermittelten Kurse werden im Sekundentakt aktualisiert.
Zusätzlich zur Kern-Handelszeit gibt es den Vorhandel ab 8 Uhr und den Nachhandel am Abend bis 20 Uhr. Privatanleger haben somit 12 Stunden zur Verfügung. Der Unterschied zum Kernhandel auf Xetra: Morgens und am Feierabend werden Aufträge zwar ebenfalls elektronisch ausgeführt, doch die Order wird von Spezialisten auf dem Parkett betreut.
Generell werden die Kurse des Dax in den Handelszeiten nicht nur durch den fortlaufenden Handel ermittelt, zu bestimmten Zeiten auch über Auktionen. Kurz vor dem eigentlichen fortlaufenden Handel beginnt um 8:50 Uhr die Eröffnungsauktion. Die ermittelt den Startkurs des Tages, da der Schlusskurs vom Vortag nicht mehr zur aktuellen Marktlage passt. Schlusskurse werden nur dann miteinbezogen, wenn für einzelne Aktien bis kurz nach Start der Kernhandelszeit noch keine Eröffnungskurse vorliegen.
So wichtig sind Handelszeiten bei Differenzkontrakten (CFD)
CFD (engl. contract for difference) sind Differenzkontrakte und gehören zu den Derivaten. Bei diesem Handel vereinbaren zwei Parteien einen Austausch von Erträgen und Wertentwicklungen eines Basiswertes – dies geschieht gegen Zinszahlungen während der Laufzeit.
CFD Handelszeiten sind nicht immer einheitlich, da sie sich nach dem jeweiligen Broker oder der jeweiligen Börse richten. Die Hebelwirkung der CFD birgt ein hohes Gewinnpotential, aber auch Verlustrisiko. Aufgrund dieses Risikos ist es enorm wichtig, zügig auf Marktbewegungen zu reagieren.
CFD werden grundsätzlich nur zu den Handelszeiten der jeweiligen Börsen gehandelt. Das bedeutet, dass sich die CFD Handelszeiten in erster Linie nach den Handelszeiten ihrer Basiswerte richten.
Für Basiswerte, die an den Kassamärkten oder den Futures-Märkten gehandelt werden, zieht man die Handelszeiten der Futures-Märkte heran. Für Einzelaktien gelten ausschließlich die Handelszeiten der jeweiligen Kassamärkte. Darüber hinaus ist mit CFD ein außerbörslicher Handel am OTC („Over the Counter“)-Markt möglich.
Wie wichtig sind die Handelszeiten für Anleger?
Für aktive Anleger spielen die Handelszeiten durchaus eine wichtige Rolle und können unter Umständen einiges an Geld sparen. Denn: Die Kenntnis der Handelszeiten kann einem Anleger größere Verluste ersparen. Wenn beispielsweise Verkaufsaufträge nicht rechtzeitig erteilt werden, kann es dazu kommen, dass eine Position schnellstmöglich, das heißt, über Nacht oder gar über das Wochenende gehalten wird, obwohl dies gar nicht gewünscht ist.
Aus diesem Grund bieten viele Banken ihren Kunden die Möglichkeit außerbörslich Handel zu treiben, um die längeren Handelszeiten gegenüber den regulären Handelszeiten der Deutschen Börse nutzen zu können. Mit der Wahl des richtigen Börsenplatzes und einem guten Marktgespür für die passende Uhrzeit können Sie im besten Fall Ihre Kauf- und Verkaufskurse optimieren. Sammeln Sie Erfahrungen und beobachten Sie die Kurse an verschiedenen Börsenplätzen. So optimieren Sie Ihre Erträge.