SDAX: Diese Unternehmen und Branchen sind vertreten

SDAX: Diese Unternehmen und Branchen sind vertreten
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Inhaltsverzeichnis

Das Wichtigste in Kürze

  • Der SDAX ist Deutschlands Small Cap Index und beinhaltet jene 70 Unternehmen, die gemäß ihrer Marktkapitalisierung den 50 Unternehmen des MDAX folgen
  • Die Indexzusammensetzung wird vierteljährlich überprüft
  • Industrie und IT sind die dominierenden Branchen im SDAX
  • Small Caps gelten in der Regel als volatiler, können jedoch auch eine höhere Rendite einbringen

Welche Unternehmen sind im SDAX gelistet?

Der SDAX ist Deutschlands Small-Cap-Index und spiegelt die Entwicklung von Deutschlands kleineren Unternehmen am Aktienmarkt wider, die gemäß Marktkapitalisierung und Handelsvolumen den Unternehmen des MDAX folgen. Per 10.2.2023 sind folgende 70 Unternehmen im SDAX gelistet:

Unternehmen Indexgewichtung Branche
Nordex 3,39 % Anlagenbau
Krones 3,09 % Maschinenbau
Jenoptik 2,92 % Photonik
SMA Solar Technology 2,76 % Solartechnik
Hensoldt 2,63 % Luft- und Raumfahrttechnik, Rüstungsindustrie
Hochtief 2,61 % Bau
Metro 2,42 % Handel
Vitesco Technologies Group 2,33 % Automobilzulieferer
Cancom 2,21 % IT-Dienstleistungen
Deutsche Pfandbriefbank 2,12 % Spezialbank
CompuGroup Medical 2,07 % Gesundheitswesen
Nagarro 2,06 % Digital Engineerin
DWS Group 2,05 % Banken und Versicherungen
Südzucker 2,02 % Nahrungsmittel
PNE 2,01 % Windenergie
Auto1 Group 1,86 % Elektronischer Handel
Fielmann 1,81 % Einzelhandel, Optiker
Schaeffler 1,74 % Automobil- und Maschinenbauzulieferer
Traton 1,66 % Nutzfahrzeuge
Dermapharm Holding 1,55 % Pharmaindustrie
Eckert & Zielger Strahlen- und Medizintechnik 1,53 % Medizintechnik und Pharmazie
Grand City Properties 1,46 % Immobilien, Wohnen
Jost Werke 1,46 % Nutzfahrzeugzulieferer
Klöckner & Co 1,44 % Stahl- und Metallhandel
Amadeus FiRe 1,43 % Personaldienstleistungen
SUSE Software Solutions Germany 1,42 % Software
Salzgitter 1,41 % Stahlindustrie
Bilfinger 1,40 % Industriedienstleistungen
KWS Saat 1,40 % Saatzucht, Biotechnologie
Pfeiffer Vacuum Technology 1,40 % Maschinenbau
Hornbach Holding 1,37 % Holding
Kontron S&T 1,36 % Eingebettete Rechnertechnologie
GFT Technologies 1,29 % Finanztechnologie, Versicherung, Industrie
Shop Apotheke Europe 1,29 % Online-Versandhandel
Stratec 1,29 % Medizintechnik
BayWa 1,27 % Handel
Atoss Software 1,26 % Software
Grenke 1,19 % Finanzdienstleistungen
Norma Group 1,16 % Industrie
Synlab 1,09 % Labordienstleistungen
Hamborner Reit 1,08 % Immobilien
Flatexdegiro 1,06 % Finanztechnologie
Deutz 1,04 % Motorenhersteller
Cewe Stiftung & Co 1,03 % Fototechnik, Druckerei
Morphosys 1,00 % Biotechnologie
1&1 0,96 % Telekommunikation
Indus Holding 0,96 % Beteiligungen
New Work 0,96 % Soziale Netzwerke
Basler 0,95 % Bildverarbeitung
Wacker Neuson 0,95 % Maschinenbau
Adesso 0,92 % Unternehmensberatung, Informationstechnik
SAF-Holland 0,92 % Industrie
Zeal Network 0,92 % Online-Lotterien
Heidelberger Druckmaschinen 0,88 % Maschinenbau
Hypoport 0,87 % Technologie
SGL Carbon 0,87 % Spezialchemie
Sto 0,85 % Baustoffe, Bauchemie
PVA TePla 0,83 % Maschinenbau
Patrizia 0,79 % Immobilien
CropEnergies 0,78 % Energie
Drägerwerk 0,77 % Medizintechnik
Ceconomy 0,70 % Einzelhandel
Secunet Security Networks 0,70 % IT-Sicherheit
DIC Asset 0,62 % Immobilien
ADVA Optical Networking n. a. Kommunikationstechnik
Deutsche Wohnen n. a. Immobilien
Elmos Semiconductor n. a. Halbleiterhersteller
Energiekontor n. a. Erneuerbare Energien
SFC Energy n. a. Energietechnik
Varta n. a. Elektrotechnik

Die Gewichtung im Index erfolgt nach Marktkapitalisierung, weshalb sich die Indexgewichtung mit jeder Neuberechnung des SDAX ändert.

Was ist der SDAX?

Als Small-Cap-Index beinhaltet der SDAX jene 70 Unternehmen, die gemäß Marktkapitalisierung und Börsenumsatz direkt hinter den 50 Unternehmen des MDAX folgen. Der Aktienindex beinhaltet somit die Nebenwerte bzw. jene Unternehmen Deutschlands mit kleinerer Marktkapitalisierung.

Der SDAX wird seit dem 21. Juli 1999 berechnet und ist sowohl als Performanceindex, als auch als Kursindex verfügbar. Wie in der DAX-Familie üblich, wird der SDAX jedoch meist als Performanceindex angeführt, in dem auch die Dividendenabschläge entsprechend berücksichtigt werden. Die Indexbasis wurde, wie auch beim DAX und MDAX, per 30. Dezember 1987 mit 1.000 Punkten festgelegt, wodurch die Entwicklungen der drei Indizes von diesem Tag an direkt vergleichbar werden.

Wie funktioniert die Zusammensetzung im SDAX?

Die Anzahl an Unternehmen im SDAX wurde im Laufe der Zeit mehrfach geändert. Bis zum 24. Juni 2002 umfasste der SDAX die 100 wichtigsten Small Caps Deutschlands. Im Zuge der Neugestaltung der Indexfamilie der Deutschen Börse, wurde der SDAX am 24. März 2003 auf 50 Unternehmen reduziert. Im September 2018 wurde er schließlich wieder auf 70 Unternehmen erweitert, um einige Unternehmen aufzunehmen, die bisher nur im TecDAX gelistet waren.

Ob ein Unternehmen in den Index aufgenommen wird oder ihn verlassen soll, wird alle drei Monate durch klare und transparente Regeln bestimmt. Für eine Indexaufnahme müssen die Unternehmen die Transparenzanforderungen des Prime Standards oder General Standards erfüllen. Darüber hinaus müssen sie auf XETRA gehandelt werden, über einen Unternehmenssitz in Deutschland verfügen bzw. einen wesentlichen Teil der Geschäftstätigkeit dort ausüben, und es müssen sich zumindest 10 % der Anteile im Streubesitz befinden.

Da diese Kriterien meist von vielen Hundert Unternehmen erfüllt werden, entscheidet seit September 2021 letztlich, wie auch beim DAX und MDAX, alleine die Marktkapitalisierung der im Streubesitz befindlichen Aktien, wer in den SDAX aufgenommen wird. Zuvor spielte auch noch der Orderbuchumsatz eine Rolle.

Im Vergleich zum DAX, MDAX und TecDAX, wo die Zusammensetzung im Rahmen des Regular Entry/Exit Verfahrens halbjährlich geprüft und per März und September angepasst wird, erfolgt die Überprüfung beim Aktienindex SDAX vierteljährlich (März, Juni, September und Dezember). Als Gewichtungskriterium innerhalb des Index wird die Marktkapitalisierung gemäß des Streubesitzes (Free Float) herangezogen.

Welche Branchen dominieren im SDAX?

Die folgende Branchengewichtung im SDAX per 31. Januar 2023 orientiert sich am Performanceindex:

Branche Gewicht im SDAX
Industrie 32,81 %
IT 20,41 %
Zyklische Konsumgüter 11,21 %
Gesundheitsversorg 9,43 %
Finanzen 7,95 %
Nicht-zyklische Konsumgüter 7,13 %
Immobilien 6,08 %
Materialien 2,52 %
Kommunikation 1,92 %
Energie 0,54 %

Small Caps sind sehr oft in Nischenbereichen tätig. Wie die Tabelle erkennen lässt, sind die beiden klar dominierenden Branchen im SDAX die Bereiche Industrie und IT.

Wie ist die Performance der Small Caps?

Small Caps weisen in der Regel eine stärkere Volatilität auf als große und mittelgroße Unternehmen. Dafür bieten sie auf lange Sicht oft attraktivere Wachstumspotentiale und Renditechancen. Je länger die Zeiträume, die man für die Vergleiche heranzieht, umso eher wird man dieses ökonomische Prinzip beobachten können.

Die DAX-Familie dürfte hier allerdings etwas aus der Reihe tanzen. Wie sich nämlich zeigt, haben vor allem die mittelgroßen Nebenwerte bzw. die Mid Caps des MDAX, renditetechnisch in Deutschland die Nase vorn. Hätte man im Jahr 2011 in ETFs auf die drei Indizes DAX, MDAX und SDAX investiert (angenommen wird der jeweils zugrunde liegende Performanceindex), könnten sich MDAX-Investoren im Februar 2023 über den größten Zuwachs im Ausmaß von 146,58 % freuen. SDAX-Investoren hätten 123,40 % erzielt, was immer noch deutlich höher liegt, als die Rendite der DAX-Investoren, deren Investment 99,80 % erbracht hätte.

Wie man sieht, bieten Small Caps häufig größere Kurspotentiale als die großen Konzerne. Vor allem für Privatanleger kann es in der Regel sinnvoll sein, ein reines Blue Chip Portfolio um Nebenwerte zu erweitern. Am besten gelingt dies mit dem hierzulande bislang einzig verfügbaren ETF, dem Lyxor SDAX (DR) UCITS ETF (ISIN: LU0603942888). Von institutionellen Investoren werden Small Caps in der Regel hingegen aufgrund ihres geringen Marktvolumens und ihrer geringeren Handelsumsätze eher weniger beachtet.