Swiss Market Index: Unternehmen und deren Gewichtung

Swiss Market Index: Unternehmen und deren Gewichtung
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Inhaltsverzeichnis

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Swiss Market Index (SMI) ist ein Blue Chip Index, der die 20 wichtigsten Aktiengesellschaften der Schweiz beinhaltet
  • Der SMI repräsentiert etwa 80 % der Marktkapitalisierung des Schweizer Aktienmarkts
  • Innerhalb des Index dominieren der Gesundheitssektor, Basiskonsumgüter, Finanzen und Industrie
  • An der Spitze des Index befinden sich Schweizer Top-Unternehmen wie Nestlé, Roche und Novartis

Welche Unternehmen sind im SMI gelistet?

Der von der Schweizer Börse aufgelegte Swiss Market Index ist ein Blue Chip Index und beinhaltet die 20 liquidesten Schweizer Aktiengesellschaften. Dies sind die im Index enthaltenen Unternehmen per 30. September 2022:

UnternehmenIndexgewichtungBranche
Nestlé24,71 %Nahrungsmittel
Roche15,80 %Pharma
Novartis14,91 %Pharma
Richemont5,53 %Luxusgüter
Zurich Insurance Group5,13 %Versicherungen
UBS4,91 %Banken
ABB4,91 %Elektronik
Sika3,02 %Chemie
Lonza2,86 %Chemie
Alcon2,61 %Pharma
Holcim2,43 %Baustoffe
Swisscom2,17 %Telekommunikation
Givaudan2,15 %Chemie
Swiss Re2,07 %Versicherungen
Partners Group1,80 %Vermögensverwaltung
Geberit1,35 %Sanitärtechnik
Swiss Life Holding1,23 %Versicherungen
Sonova1,13 %Gesundheitstechnik
Logitech0,65 %Computerhardware
Credit Suisse0,63 %Banken

Wie man anhand der Tabelle sehen kann, dominieren vor allem drei Unternehmen den Index deutlich: der Lebensmittelhersteller Nestlé und die beiden Pharmariesen Roche und Novartis.

Nach dem Kollaps der Credit Suisse hat UBS beschlossen, das Unternehmen per 19. März 2023 zu übernehmen. Die UBS wird damit zu einer der 25 größten Banken weltweit. Die Bilanzsumme von 1,5 Billionen Dollar ist mehr als doppelt so groß wie das gesamte Bruttoinlandsprodukt der Schweiz. Die Credit Suisse soll jedoch vorerst weiter im Index bleiben, bis der Deal mit UBS abgeschlossen ist. Eine neue Zusammenstellung des SMI soll Mitte Juni erfolgen.

Was ist der SMI?

Der Swiss Market Index (SMI) ist der bedeutendste Aktienindex der Schweiz und beinhaltet die 20 größten Titel aus dem Swiss Performance Index (SPI), dem zweiten wichtigen Aktienindex der Schweiz. Er ist somit ein reiner Blue Chip Index und wird von der SIX Swiss Exchange berechnet und veröffentlicht. Die im SMI enthaltenen Titel decken etwa 80 % der Marktkapitalisierung des Schweizer Aktienmarkts ab, der SPI mit seinen aktuell 212 Titeln hingegen 99 %.

Beim SMI handelt es sich um einen Kursindex, der keine Dividendenzahlungen berücksichtigt. Es existiert jedoch eine dividendenadjustierte Performanceindex-Variante unter der Bezeichnung SMIC (SMI Cum Dividend). Der SMI gilt als Referenzindex für den Schweizer Aktienmarkt, weshalb er auch als Basiswert für zahlreiche Finanzprodukte wie Optionen, Futures, strukturierte Produkte oder Indexfonds herangezogen wird. Der Index wurde am 30. Juni 1988 mit einem Basiswert von 1.500 Punkten eingeführt.

Welche Bedeutung hat der SMI?

Da der SMI im Einklang mit den ESMA UCITS-Richtlinien steht und zudem einen beträchtlichen Teil der Marktkapitalisierung des Landes sowie des Handelsvolumens aller an der SIX Swiss Exchange kotierten Aktien repräsentiert (in der Schweiz wird die Börsennotierung Kotierung genannt), gilt er als Referenzindex für den Schweizer Aktienmarkt.

Da der Index jedoch nur Large Caps beinhaltet, gibt es neben dem SMI noch den SMIM (SMI Mid). Dieser Index enthält die 30 größten Mid Cap Titel des Schweizer Aktienmarkts, die in Bezug auf Marktkapitalisierung und Handelsvolumen nach den Unternehmen im SMI rangieren. Der SMIM wurde am 2. August 2005 eingeführt und rückwirkend bis 31. Dezember 1999 auf 1.000 Punkte normiert. Er gilt als wichtiger Indikator für die Entwicklung mittelgroßer Unternehmen in der Schweiz. Da kleine und mittelgroße Unternehmen oft schneller wachsen als große Unternehmen, wird der SMIM gerne auch als Indikator für das Wachstumspotential der Schweizer Wirtschaft betrachtet.

Das umfassendste Abbild des Schweizer Aktienmarkts bildet allerdings der SPI, der insgesamt 99 % der Marktkapitalisierung und des Handelsvolumens der an der SIX Swiss Exchange kotierten Aktien abbildet.

Da viele der im SMI enthaltenen Unternehmen nicht nur in der Schweiz, sondern multinational tätig sind und bedeutende Geschäftstätigkeiten auch außerhalb der des Landes betreiben, schlagen sich auch die Entwicklungen in anderen Ländern in der Performance des SMI nieder. Nachdem die Schweiz darüber hinaus als wichtiges Zentrum für Finanzen, private Banken und Vermögensverwaltung gilt, wird der SMI häufig auch als Messgröße für die Stärke der globalen Finanzmärkte betrachtet.

Wie funktioniert die Zusammensetzung des SMI?

Der SMI ist ein free-float-adjustierter Index. Das bedeutet, dass nur der handelbare Teil der Aktien berücksichtigt wird und für die Gewichtung im Index relevant ist. Damit ein Unternehmen in den SMI aufgenommen wird, muss es strenge Kriterien im Hinblick auf die Liquidität und Börsenkapitalisierung erfüllen. So müssen mindestens 50 % der durchschnittlichen SPI-Liquidität und eine Mindest-Streubesitz-Kapitalisierung von 0,45 % der SPI-Kapitalisierung vorhanden sein.

Seit dem 24. September 2007 ist der Umfang des Index auf exakt 20 Titel festgelegt. Bis dahin schwankten die Positionen zwischen 18 und 29 Aktien im SMI. Die Zusammensetzung des Index wird einmal pro Jahr überprüft, die Berechnung des Indexstandes erfolgt in Echtzeit und jeder neue Abschluss eines Unternehmens im SMI führt zu einer Neuberechnung.

Welche Branchen dominieren im SMI?

Per Ende Februar 2023 verteilen sich die im SMI enthaltenen Unternehmen auf die folgenden Branchen:

BrancheGewicht im SMI
Gesundheit40 %
Nicht-zyklische Konsumgüter24 %
Finanzen19 %
Industrie13 %
Materialien2 %
IT1 %
Telekommunikation1 %

Der Gesundheitssektor hat eine dominierende Rolle im Schweizer Aktienmarkt. Der Anteil im SPI, der per 19. September 2022 mit 212 Unternehmen nahezu den gesamten Schweizer Aktienmarkt repräsentiert, ist zwar geringer als im SMI, mit 32 % aber dennoch ebenso relativ hoch. Das zweitgrößte Gewicht im Index ist durch den Basiskonsumgütersektor repräsentiert, der sich durch den Lebensmittelhersteller Nestlé begründet. Daneben spielen vor allem die Finanzbranche und der Industriesektor eine bedeutende Rolle im SMI.

Kann man in den SMI investieren?

Es gibt aktuell keine Möglichkeit über einen ETF in den SMI zu investieren. Wer in den Schweizer Aktienmarkt investieren möchte, hat jedoch zwei andere Möglichkeiten. Man kann sich dazu entschließen in ausgewählte Aktien der Unternehmen des SMI zu investieren. Viele der Unternehmen gelten als solide, robuste und international einflussreiche Unternehmen, weshalb die Aktien von Nestlé, Roche oder Novartis unter Anlegern sehr beliebt sind.

Die andere Möglichkeit ist, auf Indexbasis mit ETFs in den Schweizer Aktienmarkt zu investieren, auch wenn es derzeit keine ETFs gibt, die den SMI abbilden. Es stehen allerdings ETFs zur Auswahl, welche die Wertentwicklung der folgenden fünf Aktienindizes anstreben:

  • Dow Jones Switzerland Titans 30 Index
  • MSCI Switzerland Index 
  • MSCI Switzerland IMI Extended SRI Low Carbon Select 5% Issuer Capped Index
  • SLI Index
  • Solactive Swiss Large Cap Index

Besonders erwähnenswert erscheinen der Dow Jones Switzerland Titans 30 Index, der die 30 größten Unternehmen der Schweiz abbildet, mit einem Maximalgewicht jeder Aktie von 10 %. Der MSCI Switzerland Index umfasst die größten und umsatzstärksten Unternehmen des Schweizer Aktienmarkts und beinhaltet aktuell 43 Unternehmen. Schließlich bietet der Solactive Swiss Large Cap Index Zugang zu den 20 größten und liquidesten Aktien aus dem Large Cap und Mid Cap Segment des Schweizer Aktienmarkts. Bei diesen Indizes und ETFs sollten auch Anleger fündig werden, die lieber auf Indexbasis investieren, statt in Einzelaktien.

Eine Alternative zu einem Schweiz-ETF kann natürlich auch ein Europa-ETF sein, da die Schweiz einen nicht zu unterschätzenden Stellenwert innerhalb von Europas Aktienmärkten hat. Man sollte jedoch darauf achten, keinen Index auszuwählen, der sich nur auf die Europäische Union beschränkt, da die Schweiz hier natürlich ausgeschlossen wäre.