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Indikatoren – In Seitwärtsphasen mit Vorsicht zu genießen

Inhaltsverzeichnis

Anleger, die sich frisch ins Börsengeschehen wagen, stellen schnell fest, dass viele einleuchtende Handelsstrategien im Alltag nicht ganz so einfach sind, wie anfangs gedacht.

Erst recht in Seitwärtsphasen, wo die üblichen Trendstrategien versagen. Kaum bildet sich ein Trend aus, verkippt er wieder, der Markt ist in der Konsolidierung. Das Problem beginnt schon damit, diese zu erkennen.

Was kann ein Indikator im Seitwärtsmarkt leisten?

Zwar kann man in der technischen Analyse mit Indikatoren arbeiten, die Handelssignale anzeigen. Doch was kann im Seitwärtsmarkt ein Indikator leisten? Es zeigt sich gerade im Seitwärtsmarkt: Indikator ist nicht gleich Indikator. Allein die Vielzahl dieser angebotenen Tools erlaubt eigentlich keine pauschale Antwort.

Eines lässt sich jedoch sagen: Im Seitwärtsmarkt ist ein Indikator vor allem dann mit Vorsicht zu genießen, wenn er rein auf die Bestimmung von Trends, Trendstärke bzw. Momentum ausgerichtet ist: Es kommt vermehrt zu Fehlsignalen. Häufig lässt sich dieser Effekt mit speziellen Einstellungen oder Filtern abschwächen.

Filter einstellen und richtig interpretieren

Die meisten Filter funktionieren mit einer Periodeneinstellung. Sie sollte weder zu groß noch zu klein sein. Wichtig sind die Grenzwerte. Da sich die Kurse beim Seitwärtsmarkt nur in einem bestimmten Korridor bewegen, gilt es, innerhalb dieser Trading Range die Kursspannen richtig abzufischen.

Beim verbreiteten ADX-Indikator etwa kann man zumindest grob erkennen, dass bei einem Abfallen unter die Marke von 30 eine Seitwärtsphase ansteht. Beim Bollinger Bänder-Indikator bewegt sich der Kurs unterschiedlich, berührt ein Band und setzt seine Bewegung in Richtung des entgegengesetzten Bandes fort. Die Interpretation erfordert jedoch einiges an Erfahrung.

Leichter ist es mit Oszillatoren

Etwas einfacher ist es beispielsweise beim Chande Momentum-Indikator. Der ist auf Trenddynamik ausgerichtet, funktioniert aber als Oszillator. Ein solcher ist im Gegensatz zu den oben genannten absoluten ein relativer Indikator. Anstatt rein auf Trends aufzusetzen, pendelt er stets zwischen einer oberen und einer unteren Begrenzungslinie. Im oberen Bereich ist der Markt überkauft, im unteren ist er überverkauft. Oszillatoren sind in Seitwärtsmärkten leichter zu handhaben.

Indikatoren dienen letztlich zur Überprüfung bzw. Bestätigung der Erkenntnisse anhand der Chartanalyse. Beim Seitwärtsmarkt werden im Chart horizontal gleich bleibende Hochs und Tiefs erzeugt.

Typisches Zeichen für das Auf und Ab innerhalb einer Trading Range ist die Formation einer „neutralen“ Flagge: Ein Fortbestehen der Handelsspanne ist wahrscheinlicher als ein Ausbruch. Nach scheinbaren Ausbrüchen laufen die Kurse in die Trading Range zurück und nähern sich wieder dem anderen Ende an.

Im Seitwärtsmarkt antizyklisch handeln

Hier ist kurzfristiges und antizyklisches Handeln angesagt. Während es im Trendmarkt ausreicht, rechtzeitig aufzuspringen, wäre das in der Trading Range fatal, denn ein Trend bildet sich nur scheinbar aus, wird zur Fata Morgana und wechselt prompt die Richtung. Folglich muss man etwa in steigende Kurse hineinverkaufen und umgekehrt.

Wichtig ist eben dabei zu erkennen, ob ein Markt überkauft oder überverkauft ist. Die lässt sich, wie erwähnt, mithilfe des Oszillators feststellen, der sich innerhalb eines Begrenzungskorridors bewegt.

Bei alledem darf man eines nicht übersehen: Indikatoren sind Teil der technischen Analyse. Wer sie für sich entdeckt, muss mit einer längeren Einarbeitungszeit rechnen. Ein Mindestmaß an Erfahrung ist die Voraussetzung für befriedigende Ergebnisse. Gerade zu Anfang sollte mit genügend Absicherung gearbeitet werden. Zudem darf man sich nicht auf nur ein einziges Tool verlassen.