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Cost Average Effekt: Vorteile von konstanten Sparraten in einem Fondssparplan

Inhaltsverzeichnis

Der Cost-Average-Effekt (Durchschnittskosteneffekt) beschreibt Vorteile von gleichbleibenden Sparraten in einen Fondssparplan, den gerade Privatanleger für sich nutzen können.

Cost-Average-Effekt: Einmalanlage oder Verteilung über einen längeren Zeitraum?

Bei der einmaligen Anlage eines Geldbetrages in Fonds besteht immer die Frage des richtigen Zeitpunktes der Investition, dem sogenannten Timing. Leider kann man nicht voraussehen, ob der Anlagezeitpunkt eher günstig oder eher ungünstig gewählt ist.

Das lässt sich immer nur im Nachhinein feststellen, wenn man die Kursentwicklung seit dem Investitionszeitpunkt betrachtet.

Sind die Fonds seit der Investition gefallen, war der Zeitpunkt ungünstig gewählt, während er gut gewählt war, wenn die Fonds seitdem gestiegen sind.

Cost-Average-Effekt als Planungshilfe

Man kann also nicht voraussehen, wie sich die Börse entwickeln wird. Zudem bewegt sie sich selten über längere Zeit konstant in eine Richtung, sondern ist kurzfristig oft von Aufwärts- und Abwärtsbewegungen gekennzeichnet.

Das einzige, wovon man als Anleger ausgehen kann, ist, dass der langfristige Trend stimmt. Über 30 Jahre erzielten deutsche Aktien eine durchschnittliche jährliche Rendite von 7,4 Prozent.

Die Aufwärts- und Abwärtsbewegungen an der Börse kann man als Anleger für sich nutzen, indem man monatlich einen festen gleichbleibenden Betrag zum Beispiel in einen Fondssparplan mit weltweiten Aktien spart.

In diesem Fall werden bei fallenden Kursen mehr Anteile und bei steigenden Kursen weniger Anteile erworben, so dass die Anteile zu einem Durchschnittspreis erworben werden, der zwar über dem günstigsten Preis der Betrachtungsperiode, aber auch unter dem ungünstigsten Preis liegt. Diesen Effekt nennt man Cost-Average-Effekt.

Der Cost-Average-Effekt: Praktisches Beispiel

Wie man durch den regelmäßigen Kauf von Anteilen in der Regel sogar von Börsenschwankungen profitieren kann, zeigt folgendes Beispiel, bei dem über ein Jahr monatlich 100 € angelegt werden:

Fonds I (stetig ansteigend)Fonds II (schwankend)Fonds III (insgesamt fallend)
KursAnteileKursAnteileKursAnteile
Jan1010,001010,001010,00
Feb1010,00911,11911,11
Mär119,09812,50812,50
Apr119,09812,50714,28
Mai119,09812,50616,67
Jun11,58,69714,28520,00
Jul128,33812,50425,00
Aug128,33812,50520,00
Sep12,58,00911,11616,67
Okt137,69911,11714,28
Nov137,69911,11812,50
Dez137,691010,00812,50
Anteile im Dez103,69 zu 13 €141,22 zu 10 €185,51 zu 8 €
Depotwert im Dez1.347,97 €1.412,20 €1.484,08 €
Rendite12,33 Prozent17,68 Prozent23,67 Prozent

 

Das Beispiel zeigt, dass Fonds III, der als Einmalanlage das schlechteste Ergebnis erzielt hätte (Kaufkurs: 10 Euro, Anteile: 120, Depotwert zu Beginn: 1200 Euro / Kurs nach einem Jahr: 8 Euro, Anteile: 120, Depotwert nach 12 Monaten: 960 Euro), bei einer monatlich gleichbleibenden Einzahlung durch den Cost-Average-Effekt die beste Sparform gewesen wäre.

Durch den Cost-Average-Effekt wird das Risiko von Kursschwankungen bei Fondssparplänen abgemildert und kann sich je nach Kursverlauf sogar in einen Vorteil kehren.

Cost-Average-Effekt: Nachteile

Der Cost-Average-Effekt nimmt mit zunehmender Dauer des Sparprozesses ab. Dies liegt daran, dass ein Fondssparplan im Zeitablauf immer mehr den Charakter einer Einmalanlage annimmt.

Den bereits eingezahlten Sparraten steht eine zunehmend geringere Anzahl noch zu leistender Raten gegenüber, bis der Sparplan am Ende seiner Laufzeit endgültig zur Einmalanlage wird.

Dementsprechend tritt mit abnehmender Restlaufzeit der Anlage das Verlustrisiko immer stärker als nachteiliger Effekt in Erscheinung, dem man durch gezielte Diversifikation entgegentreten kann.

Beispielsweise ist es ratsam, sein als private Altersvorsorge gedachtes Fondsguthaben einige Jahre vor Erreichen des Rentenalters nach und nach in festverzinsliche Wertpapiere umzuschichten und sich so vor Kursrückschlägen gegen Ende der Laufzeit zu schützen.