Opening Price & Opening Range: Infos und Breakout-Strategie

Opening price and opening range
Inhaltsverzeichnis

Das Verständnis des Opening Price, der Opening Range und des Closing Price ist für jeden Trader essenziell, da diese Kennzahlen wichtige Hinweise für Marktbedingungen und Trading-Strategien liefern. Im diesem Beitrag klären wir detailliert, was diese Begriffe bedeuten und wie sie effektiv im Trading eingesetzt werden können.

Das Wichtigste zu Opening Price & Range in Kürze

  • Der Opening Price ist der erste Preis eines Wertpapiers zu Beginn eines Handelstages und ein wichtiger Indikator für das Trading.
  • Die Opening Range beschreibt die Preisspanne in den ersten Handelsminuten und wird von Day-Tradern genutzt, um Markttrends und Trading-Chancen zu identifizieren.
  • Der Closing Price ist der letzte Handelspreis des Tages und wird von Anlegern und Tradern zur Bewertung und Entscheidungsfindung im Trading herangezogen.
  • Opening Price, Opening Range und Closing Price sind entscheidende Kennzahlen für verschiedene Trading-Strategien, die helfen, Marktbedingungen zu verstehen und Risiken zu managen.
  • Die Opening Range Breakout Strategie ist eine beliebte Trading-Methode, die darauf abzielt, von Preisausbrüchen nach der Eröffnung zu profitieren.

Was ist der Opening Price?

Der Opening Price bzw. der Eröffnungskurs ist der Preis, zu dem ein Wertpapier zum Beginn eines Handelstages erstmals gehandelt wird, sobald die Börse öffnet. Er ist entscheidend, da er den Startpunkt für den Handelstag festlegt und oft von den Entwicklungen nach dem Handelsschluss des vorherigen Tages abweicht.

Der Opening Price wird durch Angebot und Nachfrage bestimmt und kann aufgrund von Nachrichten bzw. Ereignissen über Nacht oder von Kauf- und Verkaufsorders, die nach Börsenschluss abgegeben werden, stark vom Schlusskurs des vorherigen Tages (Closing Price) abweichen. Diese Differenz kann als Preislücke (Gap) bezeichnet werden, die von Day-Tradern für Strategien wie dem “Gap Fade and Fill” genutzt wird, um von Preisrückgängen nach solchen Gaps zu profitieren.

Für die Bestimmung des Eröffnungspreises gibt es je nach Börse unterschiedliche Herangehensweisen. Nicht zu verwechseln ist der Opening Price allerdings mit dem Emissions- bzw. Ausgabepreis einer Aktie, also jener Kurs, an dem eine Aktie erstmals an der Börse gehandelt wird.

Was ist die Opening Range?

Die Opening Range bzw. die Eröffnungsspanne bezieht sich auf die Preisspanne, die ein Wertpapier in den ersten Minuten nach der Börseneröffnung zwischen dem Höchst- und dem Tiefstkurs erreicht. Diese Spanne ist insofern wichtig, da sie Hinweise auf das Marktsentiment (die Stimmung am Markt) und mögliche Trends für den restlichen Handelstag gibt.

Day-Trader und technische Analysten nutzen die Opening Range und Ausbrüche aus dieser Range, um potenzielle Handelsmöglichkeiten zu identifizieren. Eine enge Opening Range kann auf Unsicherheit oder ein ausgeglichenes Marktinteresse hinweisen, während eine breitere Spanne auf eine starke Marktreaktion auf Neuigkeiten oder Trends hinweisen kann.

Was ist der Closing Price?

Der Closing Price bzw. der Schlusskurs ist der letzte Preis, zu dem ein Wertpapier während einer regulären Handelssitzung gehandelt wird, bevor die Börse schließt. Er ist wichtig, da er die Schlussbewertung eines Wertpapiers für den Tag darstellt und oft von Institutionen wie Investmentfonds und institutionellen Anlegern verwendet wird, um Performance- und Bewertungskennzahlen zu berechnen.

Für den Trader ist der Closing Price ein Hinweis, wie stark der Markt oder ein bestimmtes Wertpapier an einem bestimmten Tag geschlossen hat, was wichtige Informationen für zukünftige Handelsentscheidungen liefert.

Welche Bedeutung haben Opening Price, Opening Range und Closing Price für Anleger?

Opening Price, Opening Range und Closing Price können die Basis für verschiedene Trading Strategien darstellen, die Anleger nutzen können. Diese Kennzahlen sind entscheidend für Anleger und Trader, da sie dabei helfen, Marktbedingungen zu verstehen, Risiken zu managen und fundierte Entscheidungen zu treffen, die auf aktuellen Marktinformationen basieren.

Langfristige Strategien

Langfristige Anleger und institutionelle Investoren betrachten den Closing Price oft als Indikator für die langfristige Bewertung eines Wertpapiers. Eine Closing-Price-Strategie wie die “Closing Price Reversion” nutzt historische Preisdaten, um zu entscheiden, ob ein Wertpapier über- oder unterbewertet ist und ob ein Investment angebracht ist.

Technische Analyse

Technische Analysten verwenden den Opening Price und die Opening Range, um Trends und Kursbewegungen zu identifizieren. Ausbrüche aus der Eröffnungsspanne können als Signale für zukünftige Kursbewegungen dienen, während der Closing Price als Bestätigung oder Ablehnung dieser Signale betrachtet wird.

Opening Range Breakout Strategie

Eine sehr beliebte und einfache Day-Trading-Strategie ist die Opening Range Breakout Strategie. Dabei werde die ersten Handelsminuten genutzt, um auf einen möglichen Richtungswechsel oder eine Fortsetzung des Trends zu spekulieren. Day-Trader und technische Analysten können auf Basis dieser Informationen schnell Ein- und Ausstiegspunkte bestimmen.

Die Opening Range Breakout Strategie ist vor allem im Forex Trading sehr beliebt, kann jedoch für verschiedene Märkte angewendet werden, wie Aktienindizes, Währungen, Rohstoffe, Edelmetalle oder Aktien. Sie eignet sich besonders für Trader, die mit möglichst wenig Zeitaufwand traden wollen.

Beispiel zur Opening Range Breakout Strategie

Zum Beispiel könnte man die Opening Range des DAX eine Stunde nach XETRA-Handelsbeginn beobachten, also zwischen 9:00 und 10:00 Uhr. Während dieser Zeit beobachtet man den Höchst- und Tiefstkurs und definiert diese als obere und untere Grenze der Opening Range. Danach platziert man sowohl auf das Hoch, als auch auf das Tief eine Stop Buy Order sowie eine Stop Sell Order.

In unserem Beispiel wird das Tief um 9:20 Uhr mit 18.100 Punkten erzielt, das Hoch hingegen um 9:45 mit 18.200 Punkten. Die Range beträgt also 100 Punkte. Für den automatischen Handel wird um 10:00 Uhr eine Stop Sell Order bei 18.100 Punkten und eine Stop Buy Order bei 18.200 Punkten platziert. Um Fehlsignale zu reduzieren, könnte man auch noch etwas Puffer berücksichtigen, etwa im Ausmaß von 10 Punkten, und die Stop Sell Order zum Beispiel bei 18.090 Punkten bzw. die Stop Buy Order bei 18.210 Punkten festlegen.

Erfolgt nach Ende dieses Zeitraums, beispielsweise um 10:15 Uhr, ein Ausbruch aus dieser Range, wird ein Trade in Richtung des Ausbruchs eröffnet. Um Fehlsignale zu reduzieren, könnten diese Positionen natürlich auch manuell eröffnet werden, wobei die Strategie dann zeitmäßig entsprechend aufwendiger wird.

Vor dem Einstieg sollten man jedenfalls auch entsprechende Kriterien für den Ausstieg bzw. entsprechende Gewinnziele definieren. Dazu könnte man zum Beispiel einfach das Ausmaß der Range heranziehen, in unserem Beispiel also 100 Punkte. Ein mögliches Kursziel bei einem Ausbruch nach oben könnte also bei 18.300 Punkten liegen.