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Absicherungsstrategie Nr. 2: Mit Stop-Loss optimale Gewinne

Inhaltsverzeichnis

Viele Börsenexperten versprechen Ihnen, dass es eine „Wunderwaffe“ gegen hohe Kursverluste an der Börse gibt. Es wird Ihnen empfohlen, konsequent automatische Stop-Loss-Marken zur Verlustbegrenzung oder Gewinnabsicherung zu setzen.

Ich muss Sie an dieser Stelle leider enttäuschen: Die Erfahrungen aus der täglichen Börsenarbeit zeigen, dass es keinen 100%-Risiko-Schutz gibt und nicht einmal theoretisch geben kann. Wer Wertpapiere an der Börse kauft, muss einige Risiken mit einkalkulieren. Hier zeigen wir Ihnen, wie Sie die Risiken minimieren können, aber einen 100%-Schutz kann und will ich Ihnen nicht versprechen.

Das bedeutet nicht, dass Absicherungsstrategien überflüssig sind. Im Gegenteil! Wenn Sie die unterschiedlichen Tipps und Tricks zur Depot-Absicherung beherzigen, die Sie hier erhalten, werden Sie besser abschneiden als 90% der Privatanleger. Sie können viele Verlust-Risiken erfolgreich bekämpfen. Ein wichtiger Baustein ist die Absicherungsstrategie mit Stop-Loss-Marken.

So funktioniert die Stop-Loss-Order

Eine Stop-Loss-Order ist ein ganz spezieller Verkaufsauftrag, den Sie Ihrer Depot-Bank mitteilen. Wenn ein festgelegter Aktien-Kurs erreicht oder unterschritten wird, kommt es automatisch zu einem Verkauf Ihrer so abgesicherten Aktien-Position im Depot.

Ein Beispiel: Die Aktie notiert bei 10 Euro und Sie setzen zur Absicherung bei 8 Euro eine Stop-Loss-Verkaufsorder bei Ihrer Depot-Bank. Sobald dann der Kurs der Aktie auf 8 Euro (oder tiefer) fällt, wird die Aktie automatisch zum nächsten Kurs an der Börse verkauft. So wird das Abwärtspotenzial im Normalfall auf rund 20% begrenzt (Differenz zwischen 10 und 8 Euro).

Mit einem solchen Kursabschlag können Sie als Anleger (noch) leben. Es wird im Regelfall verhindert, dass das Minus auf 50 oder 70% steigt, wenn der Aktienkurs weiter fällt. Jetzt aber die Einschränkung, die Ihnen viele Börsenexperten und Bankberater verschweigen: Der automatische Verkauf erfolgt – es wird aber nicht gesagt, zu welchen Konditionen!

Die Börse ist ein Markt. Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis. Wenn nach der Aktivierung der Stop-Loss-Marke die nächste Nachfrage erst bei einem Kursniveau 50% unter dem alten Kurs vorhanden ist, erhalten Sie auch nur diesen Preis. Sie haben kein Recht darauf, dass Ihre Aktien zum Stop-Loss-Preis verkauft werden.

Ein Musterbeispiel zeigt Ihnen das Restrisiko

Für unser Musterbeispiel nehmen wir die bereits genannten Kursdaten: Die Aktie notiert bei 10 Euro und Sie setzen bei 8 Euro eine Stop-Loss-Marke. Wenn die Aktie in einer Schwächephase an Wert verliert und langsam auf 9 Euro, 8,50 Euro und dann auf 8,00 Euro fällt (und damit die Stop-Loss-Order auslöst), haben Sie gute Chancen, dass Sie einen Verkaufspreis im Bereich 7,90 bis 8,00 Euro erhalten.

Dann hat die Absicherung gut funktioniert. Das ist auch der Normalfall! Anders sieht es aus, wenn das Unternehmen völlig überraschend eine dramatische Gewinnwarnung veröffentlicht und der Kurs in einem Rutsch von 10 auf 5 Euro fällt. Bei 8 Euro wird Ihre Stop-Loss-Marke erreicht, doch in diesem Kursbereich findet kein Umsatz an der Börse statt.

Der nächste Käufer bietet an der Börse nur 5 Euro je Aktie. Dann wird Ihre Verkaufsorder (genau das ist eine Stop-Loss-Order) auch erst bei 5 Euro ausgeführt. Obwohl Sie bei -20% eine Absicherung eingebaut haben, liegt dann Ihr realisierter Verlust bei -50%.

Sie haben keine Garantie, dass Ihr Verlust begrenzt wird. Theoretisch ist sogar ein Totalverlust möglich, wenn zum Beispiel veröffentlicht wird, dass das Unternehmen die Bilanzen gefälscht hat und der Unternehmenswert an der Börse schlagartig auf 0 fällt.

Ein solcher Totalverlust ist sicherlich die große Ausnahme, aber Gewinnwarnungen mit zweistelligen Kurseinbrüchen gehören zum Börsenalltag. Sie können sich nicht darauf verlassen, dass Ihr Verlust durch eine Stop-Loss-Absicherung auf 20 bis 30% begrenzt wird.

Verluste begrenzen, Gewinne absichern

Ich habe bewusst mit der negativen Ausnahme begonnen, weil ich Ihnen nicht die perfekte Börsenwelt vorgaukeln möchte. An der Börse können Sie sehr viel Geld verdienen, aber es gibt auch Restrisiken, die jeder Anleger kennen sollte. Die Stop-Loss-Strategie hilft Ihnen dabei, Ihre Börsengewinne zu optimieren.

Als Faustformel gilt, dass man nach dem Kauf eines Wertpapiers rund 20 bis 30% tiefer eine Stop-Loss-Marke setzen sollte. Das Verlust-Risiko ist dann auf diese 20 bis 30% begrenzt. Entwickelt sich der Kurs direkt nach oben, wird die Stop-Loss-Marke zur Gewinnabsicherung eingesetzt.

Auch aus psychologischer Sicht kann der Einsatz von Stop-Loss-Marken sehr sinnvoll sein: Hat sich der Wert einer Aktie verdoppelt, steigt die Angst, dass sich dieser schöne Gewinn wieder in Luft auflöst. Gleichzeitig kann es aber gute Gründe geben, warum die Aktie noch einmal um 50 bis 100% steigt. Man will also auch nicht voreilig verkaufen und mögliche Gewinne verpassen.

In einer solchen Situation bietet sich eine dynamische Stop-Loss-Strategie an. Immer dann, wenn die Aktie ein neues Hoch erreicht, wird die Stop-Loss-Marke nach oben verschoben (man sagt auch: der Stop-Loss wird nachgezogen). So wird nach und nach ein immer höherer Gewinn abgesichert.

Wann sich der Einsatz von Stop-Loss-Marken lohnt

Sollte jede Depot-Position mit einer Stop-Loss-Order abgesichert werden? Meine persönliche Einschätzung lautet: Wenn Sie ein Wertpapier für attraktiv, aber nicht sehr sicher halten, sollten Sie die Position absichern. Bei Top-Unternehmen wie Nestlé, Coca-Cola oder BAT können Sie aber auch darauf verzichten. Oder noch besser: in Crash-Phasen diese Positionen nicht verkaufen, sondern sogar aufstocken!

Jede Aktie ist eine Beteiligung an einem Unternehmen. Nehmen wir an, Sie besitzen 50% der Aktien eines Unternehmens. Sie sind Mitbesitzer einer Aktiengesellschaft, die an der Börse 100.000 Euro kostet. Aufgrund einer Konjunkturschwäche sinken die Unternehmensgewinne kurzfristig um 25% und auch der Aktienkurs (der Wert des Unternehmens) sinkt um 25%.

Da die Konjunkturschwäche auch noch nicht überstanden ist, kann die Marktkapitalisierung an der Börse sogar auf 50.000 Euro fallen. Gleichzeitig wissen Sie aber, dass das Unternehmen im Kern gesund ist und in 2 bis 3 Jahren an der Börse mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder 100.000 oder sogar 125.000 Euro kosten wird, da die Gewinne im nächsten Aufschwung stark steigen.

Wie würden Sie reagieren? Würden Sie Ihre Unternehmensbeteiligung automatisch verkaufen, wenn der Wert um 25% gefallen ist? Meine Einschätzung: 9 von 10 Investoren würden nicht verkaufen, sondern die Schwächephase nutzen, um den eigenen Anteil am Unternehmen weiter auszubauen.

Fazit: Ein wichtiges Instrument

Mit einer Stop-Loss-Order können Sie in 99 von 100 Fällen Ihre Depot-Positionen wirksam absichern und Ihr Börsenergebnis optimieren. Im nächsten Teil der Depot-Absicherungs-Serie zeigen wir Ihnen, welche Alternativen es zusätzlich gibt.