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Linien und Wolken: So hilft Ichimoku beim Trading

Inhaltsverzeichnis

Anleger, die Interesse am aktiveren Traden verspüren, stoßen bei der spontanen Internetrecherche schnell auf Informationen, die ohne Vorwissen mehr verwirren als aufklären. Die Beschreibungen hängen sich oft an Begriffen bestimmter Vorgehensweisen und Hilfsmittel auf, die teils exotisch klingen und einem Nicht-Insider wenig sagen.

Ichimoku Trading auf Erfolgskurs

Wer etwa wissen will, was es mit dem Ichimoku Trading auf sich hat, von dem immer mehr Trader überzeugt sind, muss aber nicht erst ein komplettes Handbuch studieren. Zunächst hilft ein Steckbrief zur Einordnung in der technischen Analyse.

Ichimoku Trading ist der Handel mit einem Indikator-System. So wie die meisten Indikatoren ist es auf die Trendfolgestrategie ausgerichtet. Es geht darum zu erkennen, ob ein Trend vorliegt, ob er sich abschwächt, wann man zu- oder aussteigen bzw. Gewinne sichern sollte. Indikatoren sind Hilfsmittel der technischen Analyse, die auf Rechenmodellen beruhen, die Stimmung am Markt darstellen und Handelssignale anzeigen.

Sie ergänzen die Chartanalyse, bei der Kursverlauf und Marktgeschehen in der Regel anhand von Kerzen dargestellt werden. Diese sind teils gefüllt, teils leer – negative, positive Tage. Bei Kerzen ohne Körper ist der Markt unentschlossen. Je nach Konstellation ergeben sich Muster und Formationen mit spezifischen Aussagen. Viele haben japanische Namen und gehen auf das 16. Jahrhundert zurück, als sie zur schnellen Analyse von Reiskontrakten kreiert wurden.

Handelssignale und mehr

Auch das Ichimoku Trading steht in dieser Tradition und wurde in den 1970er Jahren in Japan entwickelt. Ichimoku Kinko Hyo, so die vollständige Bezeichnung, wertet Kerzencharts aus und erlaubt so eine bessere Kursprognose, sei es von Aktien, Rohstoffen oder Währungen. Die Besonderheit von Ichimoku: Anders als die meisten Indikatoren besteht dieser nicht nur aus einer Linie, die bestimmte Werte über- oder unterschreitet.

Hier sind es fünf unterschiedliche Linien, mit eigener Bedeutung. Das sollte nicht abschrecken. Nach kurzer Eingewöhnung zeigt sich schnell, dass sie einen genaueren Blick auf das Marktgeschehen erlauben. Man erkennt nicht nur einen Trend, sondern zugleich die Trendstärke.

Ein typisches Erscheinungsbild, sind Kumo-Wolken, die sich aus den Zwischenbereichen von Unterstützungs- und Widerstandslinien ergeben. Die eigenwillige Dynamik dieser Wolkencharts erlaubt bei jedem neuen Kurs eine Anpassung des Widerstands- und Unterstützungsbereichs an das aktuelle Niveau und liefert starke, schwache oder neutrale Handelssignale.

5 Linien und die Wolke

Die genannten Linien entsprechen fünf Werten mit folgenden Namen und Aussagen:

  • Kijun Sen: Die Standard- bzw. Bestätigungslinie berechnet sich aus dem Mittelwert vom höchsten und tiefsten Kurs der letzten 26 Tage.
  • Tenkan Sen: Die „drehende“ bzw. Signallinie berechnet sich genauso, bezieht sich allerdings auf die letzten 9 Tage, weshalb sie schneller reagiert.
  • Chiko Span: Die verzögerte Linie ist die Projektion des aktuellen Kurses um 26 Tage in die Vergangenheit. Sie zeigt Unterstützungen und Widerstände.
  • Senko Span A: berechnet aus den Mittelwerten von Kijun Sen und Tenkan Sen.
  • Senko Span B: berechnet aus dem Mittelwert der letzten 52 Tage.

Senko Span A und B sind Vorlauflinien, also Projektionen in die Zukunft, deren Zwischenraum die Kumo-Wolke bildet.

Effektive Konstruktion als Komplettsystem

Durchbricht nun etwa der Tenkan Sen den Kijun Sen nach oben, entsteht ein Kaufsignal. Im Bereich oberhalb der Wolke liegt ein Aufwärtstrend vor. Umgekehrt generiert der Liniendurchbruch von nach unten ein Verkaufsignal – unterhalb der Wolke im Abwärtstrend.

Insgesamt ist Ichimoku eine geschickte Kombination aus Mittelwert-Linien verschiedener Zeitperioden und Wolken, die neben Ein- und Ausstiegssignalen Hinweise auf die Trendstärke erlaubt und die Entscheidung erleichtert, ob man besser eine Long- oder Shortposition eingeht. Damit ist Ichimoku mehr als ein Indikator, es ist ein komplettes Trendfolgesystem. Je nach individueller Ausrichtung lässt es sich obendrein mit anderen Indikatoren kombinieren.