+++ GRATIS Online-Webinar: Projekt 1,1-Millionen-Euro-Sprint - Jetzt bis zu 1,1 Millionen Euro sichern! | 03.06., 11 Uhr +++

Zinsänderungsrisiko – so können sich Anleger vor Verlusten schützen

Inhaltsverzeichnis

Gleich, ob es um Darlehen oder festverzinsliche Wertpapiere wie Anleihen geht, Anleger und Kreditnehmer tragen immer das Risiko, dass sich die Zinsen im Laufe der Zeit ändern.

Steigen die Zinsen, werden Kredite teurer und die Kurse von Anleihen sinken. Diesem Zinsänderungsrisiko kann man auf verschiedene Arten begegnen.

Festzinsen bei Darlehen und Geldsparanlagen sichern

Abgesehen von Dispokrediten kann man sich mit vielen Darlehensarten vor steigenden Zinsen zu schützen. Mit der Wahl von Festzinsen besteht während der Zinsbindung Planungssicherheit was die laufenden Belastungen angeht. Dies geht auch bei der Baufinanzierung. Allerdings verlangen einige Banken hier einen kleinen Aufschlag in Form von leicht höheren Zinsen.

Eine Alternative ist ein variables Darlehen mit einem Zinscap, bei dem eine Zinsobergrenze vereinbart wird. Nicht möglich ist dies bei Annuitätendarlehen, wobei hier jedoch das Zinsänderungsrisiko mit der Zeit abnimmt, weil mit jeder Zahlung zugleich der Zinsanteil geringer wird.

Bei klassischen Geldanlagen wie Sparbüchern werden Sonderformen ohne Zinsrisiko, als mit festem Zins, in Form von Prämiensparen angeboten. Festgeldkonten unterliegen ebenfalls keinen Zinsänderungen, wohl aber Tagesgeldanlagen.

Bei Anleihen beeinflussen sich Zins und Kurs

In ganz eigener Form wirkt sich das Zinsänderungsrisiko bei festverzinslichen Anlagen wie Anleihen aus: Der Marktzins beeinflusst den Kurs. Steigen die Zinsen, sinkt der Kurs der Anleihe bis die Rendite ungefähr dem Marktzins entspricht. Grund: Die neuen höher verzinsten Anleihen sind gefragter sind als die bisherigen mit niedriger Verzinsung. Dasselbe gilt auch umgekehrt.

Die Rendite ist übrigens die Effektiverzinsung, die vom nominalen Zinssatz, dem Ausgabe- und Rückzahlungskurs sowie der Restlaufzeit bestimmt wird. Das Ausmaß, mit dem eine Anleihe auf eine Veränderung des Marktzinses reagiert, hängt von der Restlaufzeit und der Höhe des Nominalzinssatzes, dem Kupon, ab. Die Kursänderungen sind bei Papieren mit längerer Laufzeit größer.

Zinsänderungsrisiko bei Langläufern höher

Da mittelfristig mit steigenden Zinsen zu rechnen ist, empfehlen sich eher Anlagen in kurzlaufende Papiere, die weniger stark auf Zinsänderungen reagieren. Um das Zinsänderungsrisiko zugunsten besserer Renditen zu reduzieren, setzen Investoren verstärkt auf Kurzläufer.

Wer aber eine Anleihe verkaufen und in neue investieren will, muss bedenken, inwieweit der neue höhere Zins den Kursverlust aufwiegt. Berechnen lässt sich das Zinsänderungsrisiko mit der sogenannten Duration.

Sie beschreibt die mittlere Kapitalbindungsdauer und erfasst, anders als die einfache Restlaufzeit der Anleihen, die Kapitalbindung aller einzelnen Zahlungsströme. Das Ergebnis dieser Analyse wird meist in Jahren dargestellt und markiert den Zeitpunkt, an dem sich die Effekte von steigenden Zinsen und sinkenden Kursen aufwiegen.

Mit dieser Kennzahl kann ein Anleger Anleihen mit unterschiedlichern Restlaufzeiten und Kupons vergleichen und die durchschnittliche Bindungsdauer entsprechend seinen Vorstellungen aussuchen. Sie kann auch für ganze Anleihenportfolios eingesetzt werden und dient zur Absicherung gegen ungünstige Zinsentwicklungen. Da diese Berechnung als Formel recht komplex ist, bieten sich Duration-Rechner im Internet an.

Geringe Laufzeiten mit kurzer Duration gefragt

Einfacher ist es, auf ETFs zurückzugreifen, die die Entwicklung verschiedener Anleihen abbilden. Aufgrund der hohen Nachfrage wegen der aktuell noch niedrigen Zinsen werden verstärkt ETFs- auf Unternehmens- und Staatsanleihen von nur einem bis zu drei Jahren angeboten. Viele der extremen Kurzläufer bringen hohe Renditen und haben eine sehr kurze Duration, sprich Kapitalbindungsdauer, was die Erträge gegen Zinsänderungsrisiken sichert.

Das Zinsänderungsrisiko minimieren können Anleger generell auch durch Anleihen mit variablem Nominalzins. Hier wird die Verzinsung während der Laufzeit angepasst. Der Satz richtet sich nach den Geldmarksätzen wie LIBOR oder EURIBOR.