So berechnen Sie den Barwert von Zerobonds

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Zerobonds, auch Nullkupon-Anleihen genannt, sind eine Sonderform von Anleihen. Wie der Begriff schon andeutet, haben sie keinen Kupon, also keine regelmäßigen Zinszahlungen. Der Ertrag besteht schlicht im Unterschied zwischen dem Ausgabepreis und der Rückzahlung am Ende der Laufzeit. Die Konditionen stehen von Anfang an fest.

Zerobonds sind besonders für langfristig orientierte Anleger mit einem hohen persönlichen Steuersatz interessant. Die Erträge unterliegen der Abgeltungssteuer. Und die wird erst am Ende der Laufzeit fällig, dann allerdings geballt.

Bei Zerobonds nämlich werden Zinsen am Schluss kompakt in Form der genannten Differenz ausgezahlt – eine denkbar einfache und übersichtliche Geldanlage also mit planbarer Rendite.

Mit dem Barwert den künftigen Wert auf heute berechnen

Ob nun ein Investment in eine Nullkuponanleihe rentabel ist, darüber gibt nicht nur die Rendite, sondern vor allem der Barwert Auskunft. Ist der Kaufpreis niedriger als der Barwert oder ist er gleich, so rentiert sich eine Geldanlage. Liegt er darüber, wird die erwartete Mindestverzinsung nicht erreicht.

Der Barwert gibt immer an, wie viel künftige Zahlungen, also Zinserträge inklusive Zinseszinsen auf den heutigen Zeitpunkt bezogen wert sind. Dabei werden die Beträge abgezinst und anschließend addiert. Der Barwert macht zudem die Rentabilität verschiedener Geldanlagen vergleichbar, auch wenn der Zahlungsfluss unterschiedlich und unregelmäßig ist.

Kurz: Mit dem Barwert lässt sich der gesamte Wert einer Nullkuponanleihe bestimmen. Doch bei Zerobonds ist die Barwertberechnung vor einem Investment meist nur in einer von zwei Angebotsvarianten nötig. Zum einen gibt es die reinen Zerobonds, zum anderen die Zinssammler.

Klassische Zerobonds oder Zinssammler

Bei Nullkuponanleihen im klassischen Sinne wird am Ende der Laufzeit der Nominalwert bzw. Nennwert ausbezahlt. Dafür gibt es auf den Ausgabepreis einen erheblichen Abschlag. Die Ausgabe erfolgt zum Barwert, der durch die Abzinsung vom Nominalwert errechnet wird. In dem Fall ist der Barwert zu Anfang bekannt. Interessant ist er jedoch in Bezug auf die Restlaufzeit, wenn das Investment bereits eine Weile läuft.

Anders bei der Variante des Zinssammlers. Hier wird die Anleihe zum Nominalwert bzw. Nennwert ausgegeben, und die Zinsen werden angesammelt. Zum Laufzeitende wird entsprechend mehr ausgezahlt. Hier sind nur die Preisdifferenz sowie Zinssatz und Laufzeit bekannt. Der Barwert muss errechnet werden.

Formel zur Barwertberechnung

Zur Berechnung benötigt werden der Nominalwert, die Zinsrate sowie die Laufzeit. Die Berechnung ist im Vergleich zu Anleihen mit regelmäßigen Zinszahlungen relativ leicht, da hier die einzelnen Zahlungsreihen entfallen.

Formel  

Barwert einer Nullkuponanleihe berechnen

$$\bo\text"Barwert"↙\text"(Nullkuponanleihe)" = \text"Nominalwert"/\text"(1+Zinssatz)"^\text"Laufzeit" $$

Ergebnis berechnen

Angenommen ein Anleger hat einen Zerobond mit einem Nominalwert von 5.000 € bei einer Restlaufzeit von 3 Jahren und einer Zinsrate von 10%. Dann erfolgt die Berechnung entsprechend der Formel: 5.000 / 1,103 = 3.756,57 €. Soviel kostet ihn also sein Investment heute. Die Investition hat sich somit gelohnt.

Was der Barwert aussagt

Das Ergebnis lässt sich auch mit dem aktuellen Börsenkurs vergleichen. Ist der niedriger als der Barwert, dann ist die Anleihe an der Börse unterbewertet und für ein Investment interessant. Ist der Kurs gleich, spricht man von einer fairen Bewertung. Eine Notierung über dem Barwert dagegen ist eine Überbewertung. In dem Fall könnte die Anleihe auch mit Gewinn verkauft werden.