Checkliste: So finden Sie die besten Aktienanleihen
Die richtige Aktienanleihe zu finden, ist gar nicht so schwer: Wählen Sie eine Aktie aus der 1. Reihe (z.B. aus dem DAX), die solide ist.
Diese Unternehmen sind Ihnen geläufig und Sie können die Unternehmensentwicklung in der Tagespresse leichter verfolgen.
Die Kursentwicklung der Aktie während der Laufzeit sollte stabil bis leicht steigend sein. Dann erhalten Sie die volle Rendite aus der Aktienanleihe.
Vergleich macht klug: Von Basispreis bis Zinskupons
Wählen Sie einen Basispreis, der in einem vernünftigen Verhältnis zum aktuellen Aktienkurs steht. Sollte der Basispreis zum Laufzeitende unterschritten werden, besteht die Rückzahlung in der Lieferung der Aktien. Ihre Rendite sinkt.
Außerdem sollten Sie die angebotenen Aktienanleihen unterschiedlicher Emittenten vergleichen. Wählen Sie nur Emittenten mit guter Bonität, denn nur so ist eine Bedienung der Aktienanleihe gewährleistet.
Wichtig: Lassen Sie sich nicht von hohen Zinskupons blenden! Entscheidend sind die Entwicklung des Basiswerts und eine entsprechend attraktive (Jahres-)Rendite.
Der Nominalwert sollte nicht höher als 1.000 € liegen. Eine solch kleine Stückelung ist besser handelbar als hohe Nominalwerte.
Aufgrund der Abgeltungssteuer seit 2009 sollten Sie auf den Bewertungstag und den Rückzahlungstag der Zinsen achten.
Aktienanleihen: Drei Szenarien zum Laufzeitende
Am Ende der Laufzeit einer Aktienanleihe kann es zu unterschiedlichen Szenarien kommen. Dies hängt von der Entwicklung des Aktienkurses des Basiswerts ab. Diese drei Szenarien lassen sich am besten anhand eines Beispiels erläutern:
Ein Beispiel
Es wird eine Aktienanleihe auf die X-AG mit einer Laufzeit von 12 Monaten und einem Zinskupon von 10% emittiert. Zum Laufzeitende wird die Anleihe zum Nennwert 1.000 € getilgt werden oder durch Lieferung von 11 X- Aktien.
Der Basispreis der zugrunde liegenden X-Aktie wird auf 90,50 € festgelegt.
Um genau zu wissen, bis zu welchem Aktienkurs Ihre Investition noch lukrativ ist, sollten Sie die Gewinnschwelle (Break-even) ermitteln.
Erst wenn die zugrunde liegende Aktie unter die Gewinnschwelle rutscht, erleiden Sie einen Verlust und der hohe Zins sichert Sie nicht mehr gegen Kursverluste des Basiswerts ab.
Mehr dazu: Aktienanleihen: Mit diesen Empfehlungen einsteigen
Gewinnschwelle berechnen
Die Gewinnschwelle können Sie berechnen, indem Sie die sicheren Zinsen von Ihrem Kaufbetrag abziehen und den Rest durch die Anzahl der zu liefernden Aktien teilen.
Konkret heißt das in unserem Beispiel:
1.000 €×10% = 100 €1.000 €- 100 €= 900 €900 €: 11 Aktien = 81,82 €
Erst ab einem Aktienkurs von 81,82 € würden Sie mit der Aktienanleihe einen Verlust erleiden. Folgende drei Szenarien sind bei Laufzeitende möglich:
Erstens: Der Aktienkurs stagniert
Am Laufzeitende steht der Aktienkurs auf oder leicht über dem Basispreis.
Die Anleihe wird durch Rückzahlung des Nennbetrags zu 100% bedient, und zusätzlich werden die Zinsen ausgezahlt. In diesem Fall erzielen Sie die höchstmögliche Rendite.
In dem Beispiel werden 1.000 € Nennwert und (10% von 1.000 €) 100 € Zinsen zurückgezahlt. Ihre Rendite beträgt 10%.
Zweitens: Der Aktienkurs sinkt zwischen Gewinnschwelle und Basispreis
Statt der Nennwertrückzahlung erfolgt in diesem Fall die Lieferung der Aktien, da der Basispreis unterschritten wurde.
Allerdings erhalten Sie immer noch eine positive Rendite, da die Zinszahlung zuzüglich dem Gegenwert der gelieferten Aktien über dem Nennwert liegt.
Im obigen Beispiel würde es zum Laufzeitende bei einem Aktienkurs von beispielsweise 85 € ein Aktienpaket im Wert von (11 Aktien ×85 €) 935 € zuzüglich 100 € Zinsen, also insgesamt ein Rückzahlungswert von 1.035 € ergeben.
Ihre Rendite liegt dann nur noch bei +3,5%.
Die Aktien können Sie je nach Einschätzung über die weitere Entwicklung im Depot halten, um von einer zukünftigen Kurssteigerung zu profitieren.
Drittens: Aktienkurs sinkt unter die Gewinnschwelle
Erst wenn der Aktienkurs unter die Gewinnschwelle sinkt, kommt es zu einem Verlust.
Auch hier können Sie die erhaltenen Aktien (Basiswert wurde unterschritten) weiter halten, um auf eine Kurserholung zu setzen.
Achtung: Das Finanzamt behandelt Aktienanleihen als Finanzinnovationen Steuerlich gesehen sind Aktienanleihen Finanzinnovationen. Das bedeutet für Sie, dass es von vornherein keine Spekulationsfrist von 12 Monaten gibt.
Gewinne aus der Kursveränderung der Aktienanleihe zwischen Kauf und Verkauf unterliegen daher grundsätzlich als Kapitalertrag der Zinsabschlagsteuer(30%).
Die Differenz zwischen Ankaufskurs und Verkaufskurs bzw. Einlösung der Anleihe ist die Marktrendite.