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Effektivverzinsung einer Kuponanleihe – Rendite selbst errechnen

Inhaltsverzeichnis

Kuponanleihen werden auch Standardanleihen genannt und sind die am weitesten verbreiteten Anleihen. Im Gegensatz zu den sogenannten Zerobonds oder Nullkuponanleihen sind Kuponanleihen festverzinsliche Wertpapiere.

Der Kupon bezeichnet die Nominalverzinsung, also den Zinssatz, mit dem die Anlage fest verzinst wird.

Die Nominalverzinsung gibt einen ersten Hinweis darauf, welche Rendite von einer Kuponanleihe zu erwarten ist. Doch dieser Wert allein reicht nicht, um verschiedene Anleihen zu in ihrer Atraktivität zu vergleichen und ein passendes Investment zu finden.

Kuponanleihen sind wie alle Wertpapiere an den Börsen täglich handelbar und damit auch Kursschwankungen ausgesetzt. Der jeweilige Kurswert kann mitunter stark von dem Nennwert – also dem Rücknahmewert – abweichen.

Diese Differenz zwischen Kurswert und Nennwert gilt es ebenfalls zu beachten. Bezieht man diese Werte und die Restlaufzeit in die Berechnung ein, erhält man die Effektivverzinsung der Kuponanleihe.

Effektivverzinsung einer Kuponanleihe: So berechnen Sie diese selbst

Um die Effektivverzinsung einer Kuponanleihe zu berechnen, sind einige Informationen notwendig. Man benötigt zum Beispiel den Kurswert, also den Preis, zu dem man die Kuponanleihe erstanden hat und den Nennwert. Darüber hinaus müssen die Restlaufzeit sowie der Kupon bekannt sein.

Die Restlaufzeit und der Kupon sind deshalb wichtig, weil die Kuponanleihe für die Dauer bis zur Rücknahme zu diesem Zinssatz verzinst wird.

Kurswert und Nennwert sind ebenfalls ein wichtiger Teil der Berechnung – entweder im positiven oder im negativen Sinne für Sie als Anleger.

Kann man eine Kuponanleihe unter Nennwert entstehen, profitiert man bei der Tilgung der Anleihe von der Differenz. Muss man mehr als den Nennwert zahlen, erhält man entsprechend einen geringeren Betrag zurück, was die Rendite schmälert.

Werden diese Faktoren berücksichtigt, lässt sich eine Formel erstellen, mit der die Effektivverzinsung einer Kuponanleihe näherungsweise bestimmt werden kann.

Effektivverzinsung Kuponanleihe – Formel und Beispiel

Die Formel lässt sich am besten an einem Beispiel nachvollziehen. Dazu nehmen wir als Beispiel eine Bundesanleihe mit der ISIN DE0001102317. Sie kann (per 06.06.2014) zu einem Kurswert von 102,51 Euro erworben werden und hat eine Restlaufzeit von ca. 9 Jahren.

Der Kupon beträgt 1,50%. Zu berechnen ist also, welchen Zinsgewinn man innerhalb der Restlaufzeit macht und wie sich die Kurs- und Nennwert-Differenz auf den Effektivzins auswirkt.

Die Formel lautet: Ze = (Zn / Nw * 100) + [(100 + A – Nw) / L]

Ze = Effektivverzinsung; Zn = Nominalverzinsung; Nw = Nennwert; A = Disagio*; L = Laufzeit.

* zahlen Sie bei Kauf weniger als der Rückzahlungsbetrag (in der Regel also unter 100%), dann haben Sie ein Disagio, die Differenz wird in der Formal addiert. Zahlen Sie mehr als 100 %, dann handelt es sich um ein Agio, die Differenz zu 100 % wird in der Formel abgezogen (also müssen Sie mit –A rechnen.

Aus dem oben aufgeführten Beispiel ergibt sich dadurch folgende Rechnung:

Ze = (1,50 / 100 * 100) + [(100 + 2,51 – 100) / 9]

Damit erhält man eine Effektivverzinsung von 1,22%.

Wenn der Kaufkurs einer Anleihe nahe 100% ist, dann reicht die Berechnung der Effektivverzinsung für einen Vergleich aus. Sollte die Anleihe aber eine größere Kursabweichung aufweisen, dann muß zwingend die Rendite berechnet werden.

Warum die Rendite von Kuponanleihen wichtig ist

Das oben berechnete Beispiel verdeutlicht gut, weshalb die Ermittlung der Effektivverzinsung von Kuponanleihen bedeutend ist.

Bei der Berechnug der Rendite einer Anleihe wird zusätzlich noch der Einfluß des effektiv eingesetzen Kapitals in die Berechnung einbezogen. Erst dann kann der Investor einen wirlich fundierten Vergleich verschiedener Anleihen durchführen.