Festverzinsliche Wertpapiere – Rendite versus Risiko
Die Zahl der unterschiedlichen Finanzprodukte ist heutzutage sehr groß und vielen Anlegern fällt es schwer, sich in diesem Dschungel zurechtzufinden.
Gerade Einsteigern wird deshalb häufig zu festverzinslichen Wertpapieren geraten, da diese recht einfach strukturiert sind und je nach konkretem Produkt ein geringes Risiko aufweisen.
Doch wie so oft schlägt sich hohe Sicherheit in einer vergleichsweise geringen Rendite nieder.
Es gibt jedoch auch Produkte, bei denen eine höhere Rendite in Aussicht gestellt wird. Doch hierbei sind unbedingt die möglichen Risiken zu beachten.
Festverzinsliche Wertpapiere – Begriffserklärung
Im Allgemeinen versteht man unter festverzinslichen Wertpapieren solche Produkte, für die vom Emittenten während der Laufzeit ein fester Zinssatz gezahlt wird.
Es handelt sich um Schuldverschreibungen, da der Käufer einen Anspruch auf die Zahlung dieser Zinsen sowie auf die Rückzahlung des investierten Kapitals erwirbt.
Im Gegensatz zu Aktien erwirbt der Anleger somit keine Beteiligung bzw. keine Eigentumsrechte, sondern gewährt dem Emittenten einen Kredit.
Festverzinsliche Wertpapiere werden meist von Staaten, Kreditinstituten oder auch von Unternehmen ausgegeben. Der Ausgabekurs entspricht hierbei in der Regel auch dem Preis, der am Ende der Laufzeit zurückgezahlt wird.
Zu den bekanntesten Produkten gehören demnach Unternehmensanleihen, Bankschuldverschreibungen und Staatsanleihen.
Mehr zum Thema: Staatsanleihen: Wenn Anleger dem Staat Geld leihen
Die Rendite von festverzinslichen Wertpapieren
Festverzinsliche Wertpapiere haben einen Nennwert. Wenn der Kauf bei Ausgabe und der Rückkauf am Laufzeitende zu diesem Nennwert erfolgen, entsteht auf diese Weise also keine Rendite.
Vielmehr wird ein feststehender Zinssatz zu festgelegten Stichtagen gezahlt. Dieser wird in Prozent des Nennwerts ausgedrückt. Hält man ein solches Papier also vom Anfang bis zum Ende, errechnet sich die Rendite aus dem Zinssatz.
Allerdings sind festverzinsliche Wertpapiere handelbar und unterliegen somit Kursschwankungen. Auch von diesen kann man als Anleger also profitieren.
Kann man also beispielsweise eine Bundesanleihe mit einem Nennwert von 100 € zu einem Kurs von 98 € erstehen, können diese 2 € Differenz in die Renditeberechnung einfließen.
Voraussetzung ist natürlich, dass diese Anleihe bis zum Ende der Laufzeit gehalten wird. Wird sie vorher veräußert, fließt der Verkaufspreis in die Rechnung mit ein.
Festverzinsliche Wertpapiere: Die Risiken dieser Anlageform
Um die Risiken von festverzinslichen Wertpapieren einschätzen zu können, kann man sich vielfach mit den sogenannten Ratings behelfen, welche Auskunft über die Bonität des Emittenten geben.
Wird mit einem hohen Zinssatz gelockt, liegt dies häufig an einer nicht optimalen Bonität. Die Emittenten müssen also mit hohen Zinsen werben, um Abnehmer für ihre Wertpapiere zu finden.
Ein hoher Zinssatz soll den Anleger davon überzeugen, das Risiko eines Zahlungsausfalls hinzunehmen.
Bei Emittenten mit hervorragendem Rating sind die Zinsen hingegen häufig sehr niedrig, dafür ist das Risiko geringer.
Ein weiteres Risiko liegt im jeweils aktuellen Kurs des Papiers. Da dieser sich während der Laufzeit verändert, kann dies negative Auswirkungen auf die Rendite haben, falls man auf einen Verkauf angewiesen ist.
Ändert sich zum Beispiel das Zinsniveau am Kapitalmarkt, kann der Kurs eines festverzinslichen Wertpapiers sinken, da viele Anleger in andere, rentablere Werte investieren.
Nicht zu vernachlässigen ist auch ein eventuelles Währungsrisiko, falls in einer fremden Währung investiert wird. Eine Änderung des Wechselkurses birgt sowohl Chancen als auch Risiken.
Zuletzt sei noch das Inflationsrisiko erwähnt. Steigt die Inflationsrate an, kann diese die kalkulierte Rendite auffressen.
Es gilt also, gut zwischen Rendite und Risiken abzuwägen. Die Auswahl an festverzinslichen Wertpapieren ist jedoch derart groß, dass für jeden Anlegertyp etwas dabei sein sollte.