Rendite von Obligationen berechnen – aktueller Finanzmarkt als Basis
In der Regel hängt das Thema „Rendite von Obligationen berechnen“ eng mit dem Handel von festverzinslichen Wertpapieren zusammen, wobei der Zeitraum zwischen Erstausgabe und vor dem Fälligkeitstermin relevant ist.
Da es während der Laufzeit zu Kursschwankungen kommt, schwanken Renditen in ähnlicher Weise nach oben oder unten, bevor sie am Tag der Fälligkeit (Kurs 100%) wieder dem eigentlichen Zinscoupon entsprechen.
Obligationen – Finanzierungsmittel nicht nur für Unternehmen
Unternehmen und Banken können ihre Investitionen auf zwei unterschiedliche Arten langfristig finanzieren. Entweder sie nehmen ein langfristiges Darlehen auf und/oder sie geben Aktien für den notwendigen Betrag aus.
Oft geschieht die Aufnahme von Mitteln durch die Emission sogenannter Obligationen. Diese kommen auch für Staaten und Kommunen infrage, wenn sie sich finanzielle Mittel beschaffen wollen.
Mehr zum Thema: Entwicklung von Kurs und Zins von Staatsanleihen
Obligationen beziehungsweise Anleihen sind Fremdkapital. Wer eine Obligation erwirbt, leiht dem Emittenten (Staat/Kommune, Bank, Unternehmen) Geld. Der Verkäufer der Obligation wird zum Schuldner. Der Käufer der Obligation beziehungsweise der Investor ist sein Gläubiger.
Der Schuldner erhält Liquidität, ohne dass er zusätzliche Sicherheiten stellen muss. Zudem besitzt ein Investor kein Mitspracherecht, wie sie ein Aktionär hat.
Obligationen: Rendite berechnen – am Beispiel
Eine Veränderung der Bedingungen am Finanzmarkt, beispielsweise durch eine Leitzinsänderung, hat zur Folge, dass ein Kurs von 100% auf 95% sinkt.
Ein Zinscoupon beträgt, bezogen auf den vollständigen Nominalwert, 3%. Anleihen wurden für 950 € gekauft. Bei Rückzahlung erhält man den Nominalwert von 1.000 €.
Das Berechnen der wahren Anleihenrendite geht so: Jedes Jahr zahlt der Schuldner gemäß Zinscoupon 3% von 1.000 €, macht 30 € Zinsen. Die Umlaufrendite erhält man, indem die 30 € durch 950 € (Kaufpreis) teilen. Als Ergebnis erhält man eine Rendite von etwa 3,16%.
Hält man die Anleihe bis zur Fälligkeit und der Schuldner zahlt tatsächlich zurück, gibt es 50 € als Bonus obendrauf. Denn die Anleihe wurde für 950 € gekauft, 1.000 € bekommt man zurück. Ein niedrigerer Kaufkurs wirkt sich positiv auf die Rendite aus.
Einen guten Renditerechner findet man auf den Seiten der Börse Frankfurt.
Anleger müssen beachten, dass bei der Renditeberechnung zahlreiche Daten und Variablen zu berücksichtigen sind. Im Rechner angegebene Ergebnisse stellen daher eine Annahme dar. So wird angenommen, dass die Rückzahlung zu 100% erfolgt.
Rating und Auswirkung auf Renditen
Bei Obligationen ist nicht allein der Zinscoupon wichtig. Denn das ist nur ein Teil der Wahrheit. Bereits bei Ausgabe kann der Emissionspreis unter und über 100% des Nominalwertes liegen. Beeinflusst wird der jeweilige Kurs mitunter von Angebot und Nachfrage und vom Rating.
Rating und Renditen hängen eng zusammen. Das Rating bewertet einen Schuldner (Unternehmen oder Land). Je höher das Rating ausfällt, desto sicherer ist die Rendite.
Mehr zum Thema: Wie Ratingagenturen Anleihen bewerten
Hohe Zinsen bedeutet hohes Risiko. Je höher ein Zinscoupon ausfällt, desto größer ist das Risiko der Anleihe. Zinszahlungen können teilweise oder mehrere Jahre ausbleiben. Auch ein Totalausfall ist nicht auszuschließen.
Die Anleihekurse können nach einem negativen Ranking weit unter 100% fallen. Wer eine Anleihe beispielsweise für 70% des Nominalwertes kauft, hat im Falle der vollständigen Rückzahlung bei Fälligkeit eine überdurchschnittliche Rendite bei ebensolchem Risiko erzielt.