Futures

Futures-Handel: Das gilt bei der Auswahl des geeigneten Brokers ✔️ So unterscheiden sich Futures & Forwards ✔️ Informieren Sie sich hier ✔️
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Inhaltsverzeichnis

Wissenswertes zum Handel mit Futures

Futures: Geschäfte auf Basiswerte, deren Abwicklung zu einem späteren Zeitpunkt stattfindet

Basiswerte: Devisen, Aktienindizes, Einzelaktien, Rohstoffe

Terminbörse: Börse, an der Termingeschäfte abgewickelt werden

Forwards: Geschäfte, die im privaten Rahmen gehandelt werden

Kontrakt-Spezifikationen: Wertpapiertyp, Basiswert, Währung, Börse, Verfallsdatum, Physische Lieferung, Margin-Anforderungen

Margin: Sicherheitsleistung, die hinterlegt werden muss, um eine Future Position zu eröffnen

Definition Terminkontrakt: Was sind Futures?

Futures gehören neben Aktien und ETFs zu den wichtigsten Handelsinstrumenten. Unter dem Begriff ist ein Geschäft zu verstehen, dessen Vertrag in der Gegenwart abgeschlossen wird. Die Besonderheit hierbei liegt darin, dass das Geschäft nicht gleich bei Vertragsabschluss abgewickelt wird, sondern in der Zukunft. Der genaue Zeitpunkt wird individuell vertraglich festgehalten.

Vertraglich festgelegt wird außerdem die Menge der Ware sowie der Zustand, in dem sie zu liefern ist. Der Vertrag dient als Geschäftsgrundlage und ist daher zwingend einzuhalten. Aus diesem Grund werden Futures auch als unbedingtes Termingeschäft bezeichnet.

Was ist ein standardisierter Terminkontrakt?

Ein Vertrag über den Handel mit Futures muss bestimmte Informationen enthalten, um rechtskräftig zu sein. Beim Handel mit Futures über die Börse sind die Verträge in standardisierter Form verfasst. Da die Verträge Seitens der Börse verfasst werden, können Fehler bei der Anfertigung vermieden werden. Ferner wird dadurch sichergestellt, dass alle Verträge die gleiche Form aufweisen und rechtskräftig sind.

Zu einem standardisierten Terminkontrakt gehören folgende Informationen:

  • Termin der Geschäftsabwicklung
  • Preis des Basiswertes
  • Menge des Basiswertes
  • Qualität des Basiswertes

Basiswerte beim Futures-Handel

Futures lassen sich in unterschiedliche Kategorien differenzieren. Diese ergeben sich aus den jeweiligen Basiswerten. Durch die enorme Auswahl an Basiswerten ist die Auswahl der Futures, mit denen gehandelt werden kann, entsprechend groß. Futures werden in Financial Futures und Commodity Futures unterteilt.

Basiswerte der jeweiligen Futures:

Financial Futures: als Basis dienen Finanzprodukte, wie z. B.:

  • Devisen
  • Aktienindizes
  • Einzelaktien

Commodity Futures: als Basis dienen Rohstoffe, wie z. B.:

  • Weizen
  • Orangensaft
  • Rohöl
  • Gas

Was sind Derivate?

Besitzt man ein Derivat, kann man an der Kursentwicklung des Basiswertes teilhaben. Der Wert des Derivats steht immer im Zusammenhang mit dem Basiswert. Einen Eigenwert hat ein Derivat dementsprechend nicht.

Bei einem Derivat handelt es sich um den Kauf oder Leerverkauf von Wertpapieren. Sie können im Zuge der Spekulation verwendet werden, aber auch bei Absicherungsgeschäften oder zur Absicherung von Investitionen beitragen.

Zu Derivaten gehören:

  • Optionsscheine und Zertifikate aller Art
  • Optionen
  • Futures

Unterscheidung von Futures & Forwards

Während es sich bei Futures um Termingeschäfte handelt, die an der Börse stattfinden und abgewickelt werden, findet der Handel mit Forwards außerhalb der Börse statt. Trotzdem handelt es sich bei Forwards, ebenso wie bei Futures, um unbedingte Termingeschäfte. Das bedeutet, dass das zuvor verhandelte Geschäft zwingend einzuhalten ist.

Da der Handel außerbörslich stattfindet, handelt es sich nicht um standardisierte Terminkontrakte. Dementsprechend gibt es bezüglich der Verfahrensweise und der Anfertigung des Kontraktes keine festgelegten Vorgaben. Der Handel gestaltet sich dadurch deutlich flexibler.

FuturesForwards
An der Börse gehandeltPrivat gehandelt
StandardisiertIndividuell zugeschnitten
Kein KontrahentenrisikoRisiko; vollkommene Abhängigkeit von der Zahlung der Gegenseite
Aktiv gehandeltNicht übertragbar
ReguliertNicht reguliert

Was ist der Unterschied von Futures & Optionen?

Genau wie Futures werden auch Optionen an der Börse gehandelt. Und genau wie Futures gelten auch Optionen als standardisierte Terminkontrakte. Trotzdem sind Optionen und Futures strikt voneinander zu trennen. Bei Optionen besteht, anders als bei Futures, keine Verpflichtung zur Termineinhaltung. Sowohl der Verkäufer als auch der Käufer haben hierbei das Recht, zum ausgehandelten Preis zu kaufen oder zu verkaufen. Wichtig ist, dass sie aber nicht dazu verpflichtet sind.

Sollte sich also herausstellen, dass der Basiswert gestiegen ist und durch den Verkauf ein Verlust erzielt würde, kann der Verkäufer zurücktreten. Ebenso gestaltet es sich auch Seitens des Käufers. Sollte er durch seinen Kauf einen Verlust befürchten, steht es auch ihm frei, das Geschäft nicht anzutreten.

Geschichte des Future-Handels

Handel bildet die Basis einer funktionierenden Wirtschaft. Spätestens mit dem Beginn der Zivilisation hat sich der Handel innerhalb der gesellschaftlichen Strukturen durchgesetzt. Jeden Tag findet über den gesamten Globus Handel statt. Dieser beschränkt sich nicht nur auf das jeweilige Landesinnere, sondern erstreckt sich auch über Landesgrenzen hinweg. Wir sprechen dabei von internationalem Handel.

Der erste Gedanke des Future-Handels reicht zurück bis in die Antike. In Griechenland setzte ein Bauer auf seine Wetterprognosen, die Hitze versprachen. Er beschaffte sich eine große Anzahl an Maschinen, die er für die Ernte benötigte. Diese konnte er zu einem recht geringen Preis erwerben. Als die Hitze eintraf, waren die restlichen Bauern, die sich nicht entsprechend vorbereitet hatten, auf die Geräte des ersten Bauern angewiesen. Dem Bauern war es möglich, die Geräte zu einem deutlich höheren Preis zu verleihen als er anfänglich dafür gezahlt hat. Dementsprechend konnte er durch dieses Geschäft enormen Gewinn erwirtschaften.

Über Jahrzehnte und Jahrhunderte hinweg wurde der Handel optimiert und immer weiter ausgebaut. Die erste Terminbörse wurde im Zuge dessen in Chicago errichtet. Dort wurde es erstmals möglich, vertraglich geregelt mit Futures zu handeln.

Futures handeln: Was ist die Terminbörse?

Der Begriff der Terminbörse beschreibt eine besondere Art von Börse. Hier wird zwar, wie an allen anderen Börsen, Handel betrieben, das Geschäft wird an einer Terminbörse aber nicht unmittelbar abgewickelt, sondern zu einem späteren Zeitpunkt in der Zukunft. Bei Terminbörsen handelt es sich um reine Computerbörsen. Es gibt demnach keinen Börsenmakler.

Hinweis

An einer Terminbörse werden ausschließlich Termingeschäfte geschlossen.

Die wichtigsten Terminbörsen der Welt

Handel findet international statt. Neben dem normalen Handel ist auch der Handel mit Futures weit verbreitet. Die wichtigsten Terminbörsen sind über den gesamten Globus auf den unterschiedlichen Kontinenten verteilt. Dies ist ein weiterer Beweis für die Internationalität des Future-Handels.Die wichtigsten Terminbörsen innerhalb der USA:

  • CME Group: Gilt als größte Terminbörse der Welt. 2015 wurden 3,53 Milliarden Kontrakte gehandelt. Zur CME Group gehören die Chicago Mercantile Exchange, das Chicago Board of Trade und die New York Mercantile Exchange
  • ICE (International Exchange), Atlanta
  • CBOE (Chicago Board Options Exchange)
  • Nasdaq OMX, New York

Die wichtigste Terminbörse in Zentral- und Südamerika:

  • BM&FBovespa, Sao Paulo (Brasilien)

Die wichtigsten Terminbörsen Europas:

  • Eurex: Terminbörse der Deutschen Börse AG (Sitz in Eschborn)
  • Moscow Exchange

Die wichtigsten Terminbörsen in Asien:

  • National Stock Exchange, Indien
  • Shanghai Futures Exchange
  • Dalian Commodity Exchange, Liaoning Province (China)

Was ist die Börsentermin-Geschäftsfähigkeit?

Um Termingeschäfte an der Börse durchführen zu dürfen, ist eine umfangreiche Aufklärung notwendig. Diese findet durch Beratungsgespräche statt, anhand derer der Privatperson die Risiken eines Termingeschäfts vor Augen geführt werden sollen. Sollte ein Termingeschäft ohne eine bescheinigte Fähigkeit dazu abgewickelt werden, ist das entsprechende Geschäft nicht rechtswirksam.

Das Ziel dieser Präventionsmaßnahme liegt darin, die Privatperson vor hohen Verlusten zu schützen und gleichzeitig dafür Sorge zu tragen, dass Forderungen bei Verlust nicht geltend gemacht werden können, da über die Risiken aufgeklärt wurde.

Hinweis

Im Gegensatz zu Privatpersonen sind im Handelsregister eingetragene Kaufleute per Gesetz befugt, Termingeschäfte durchzuführen.

Akteure beim Futures-Handel

Die Menge der Marktteilnehmer wird ersichtlich durch den Commitments of Trade-Report. Dieser wird jeden Freitag veröffentlicht. Innerhalb der USA ist es verpflichtend, ab einer bestimmten Positionsgröße Informationen über diese an die Aufsichtsbehörde zu leiten. Die Akteure beim Handel mit Futures lassen sich in drei Gruppen kategorisieren. Diese werden definiert durch ihre Teilnehmer und ihre, durch den Handel verfolgten, Ziele.

  1. Commercials: Unter den Begriff der Commercials fallen auch die Hedger. Diese Gruppe der Marktteilnehmer hat kein Interesse an Gewinnerzielung durch Spekulationen. Ihr Ziel ist es, sich durch Hedges vor Preisrisiken zu schützen. Diese Gruppe bildet meist die finanzstärkste Sektion am Börsenmarkt.
  2. Non-Commercials: Non-Commercials sind auch bekannt unter dem Begriff der Large-Speculators. Ihr Ziel ist die Gewinnmaximierung durch Spekulation.
  3. Non-Reportables: Ihre Positionsgröße liegt unterhalb der Grenze. Dementsprechend besteht keine Meldepflicht. Zu dieser Gruppe der Marktteilnehmer gehören unter anderem Klein-Spekulanten, private Trader, Privatanleger sowie kleine Commercials und kleine Institutionen. Daher ist diese Gruppe auch unter dem Begriff der Small-Speculators bekannt.

Wie läuft der Futures-Handel ab?

Damit ein Futures-Handel möglich wird, sind zwei Vertragsparteien notwendig, die jeweils unterschiedliche Vorstellungen über die Zukunft haben. Diese treffen eine Vereinbarung für einen späteren Deal. Durch die vertragliche Vereinbarung weiß der Verkäufer bereits, welchen Preis er für seine Ware bekommt. Der Käufer weiß, welchen Preis er zu zahlen hat.

Damit ein Futures-Handel möglich wird, muss sich der Trader an einen Broker wenden, um eine Position zu eröffnen. Ist die Position eröffnet, behält der Broker das Geschehen im Blick und kümmert sich um die weiteren finanziellen Aspekte.

Was bedeutet Margin?

Margin bedeutet im Grunde nichts anderes als eine Sicherheitsleistung. Diese muss geleistet werden, um eine Future Position zu eröffnen. Die Initial Margin beschreibt den gesamten Betrag, der für die Eröffnung einer Future Position zu zahlen ist.

Da es sich dabei um sehr hohe Summen handelt, gibt es die Möglichkeit einer Daytrade Margin. Hier wird nur ein Teil der Initial Margin erfordert. Der Trader kann für seine Sicherheitsleistung also nur einen Teil des Basiswertes hinterlegen. Die Maintenance Margin liegt immer unter der Initial Margin. Sie bezeichnet die finanzielle Schwelle, die auch bei sinkendem Kontostand nicht unterschritten werden sollte. Wird die Maintenance Margin unterschritten, setzt der Broker einen Margin Call ab.

Hinweis

Die Maintenance Margin sollte sich auf mindestens 25 % des Gesamtwertes des Basiswertes belaufen.

Was ist der Margin Call?

Futures werden täglich auf ihre Gewinne und Verluste hin geprüft. Sollte der Kontostand durch vermehrte Verluste unter die Maintenance Margin fallen, tätigt der Broker einen Margin Call. Durch diesen wird der Trader des Futures über seinen sinkenden Kontostand informiert.

Der Anruf bzw. die elektronische Benachrichtigung erfolgt in der Regel, bevor das Konto auf null gefallen ist. In Einzelfällen ist es aber möglich, dass der Anruf stattfindet, wenn das Konto bereits auf null gesunken ist. Dies kann dann passieren, wenn der Kurs zu rasant fällt. Der Trader hat durch den Margin Call die Möglichkeit, innerhalb eines vorgegebenen Zeitrahmen, die Differenz zwischen seinem Kontostand und der Initial Margin auszugleichen.

Hinweis

Wird der Margin Call nicht beantwortet und die entsprechende Zahlung nicht geleistet, wird die Future Position zwangsweise geschlossen.

Unterscheidung zwischen Outright Futures & Spread

Futures lassen sich in zwei Kategorien einteilen. Zum einen gibt es die Outright Futures, zum anderen die Spreads. Bei ersteren, den Outright-Futures, handelt es sich um die Futures, die am meisten gehandelt werden. Sie werden in der Regel verwendet, um die Preisentwicklung eines Basiswertes zu unterstützen.

Ein Spread-Trade wird durch zwei Outright-Futures erzeugt. Geht ein Trader beispielsweise mit seinem Basiswert des Ablaufdatums Juni long und mit einem Basiswert des Ablaufdatums September short, erzeugt er einen Spread-Trade. Spread bezeichnet allgemein die Differenz zwischen Kontrakten und ist mit Blick auf den Verlust oder den Gewinn entscheidend.

Das Ziel, das ein Trader mit einem Spread verfolgt, ist die Gewinnoptimierung. Diese soll erzielt werden, indem Basiswert A verkauft, während Basiswert B im gleichen Zug gekauft wird. Durch sinnvolles Einsetzen dieser Strategie können Gewinne am Markt erzielt werden. Interessant ist hierbei, dass Marktveränderungen keinen Einfluss auf Spreads haben.

Die Bedeutung des Hebels

Die Hebelwirkung wird auch als Leverage Effect bezeichnet. Sie ist bei derivaten Finanzinstrumenten, wie den Futures oder den CFDs möglich. Der Hebel ergibt sich aufgrund der Tatsache, dass die Margin vom Trader in seltenen Fällen komplett beglichen wird. Die Margin, die bei der Eröffnung einer Position hinterlegt werden muss, beträgt meist nur 5 bis 10 % des Kontraktwertes.

Trotzdem beziehen sich die Gewinne, die durch das Future erwirtschaftet werden, auf den gesamten Wert des Kontraktes. Dementsprechend ist es möglich, mit kleinem Einsatz eine größere Rendite zu erzielen. Es ist aber unbedingt zu beachten, dass der Hebel genauso in die andere Richtung wirkt. Er bezieht sich nicht nur auf die Gewinnspanne, sondern kann auch erhebliche finanzielle Verluste zur Folge haben.

Was besagen die Kontrakt-Spezifikationen eines Futures?

Kontraktspezifikationen dienen der genauen Ausgestaltung des Vertrags. Anhand dieser Spezifikationen können die Trader die wichtigsten Informationen und Bedingungen zum Handel des Futures ablesen. Bei einem Finanzgeschäft ist es grundsätzlich notwendig, alle Details ausreichend festzuhalten. Nur so haben Käufer und Verkäufer die Sicherheit, dass das Geschäft ordentlichen abläuft.

Typische Kontrakt-Spezifikationen:

  • Wertpapiertyp
  • Basiswert
  • Kontraktmonat
  • Verfallsdatum
  • Letztes Handelsdatum
  • Währung
  • Multiplikator
  • Börse
  • Trading-Klasse
  • Symbol
  • Produktetyp
  • Abwicklungsmethode
  • Physische Lieferung
  • Handelszeiten
  • Margin-Anforderungen

Aufbau der Produkt-Codes eines Futures

Der Produkt-Code eines Futures ist notwendig, um den Future Kontrakt auf der Trading Plattform ausfindig machen zu können. Jeder Future hat einen individuellen Code. Die Codes setzen sich aus drei Komponenten zusammen. Sie beziehen sich auf die individuellen Daten des Futures.

Die drei Komponenten sind:

  1. Product Code (Kürzel des Finanzderivats)
  2. Monatsangabe (wird entweder in entsprechender Zahl oder durch die Buchstaben F bis Z angegeben. F entspricht Januar, wobei Z den Dezember darstellt)
  3. Jahresangabe

Was sind die Cost of Carry?

Unter dem Begriff Cost of Carry sind im Grunde alle Kosten zu verstehen, die zur Erhaltung des Futures nötig sind. Cost of Carry können nicht pauschal festgelegt werden. Es wird in der Regel ein Wert angepeilt, dieser kann jedoch enormen Schwankungen ausgesetzt sein. Verantwortlich hierfür ist die gesamte Wirtschaft, in der sowohl Kosten- und Ertragsgrößen als auch Zinssätze regelmäßigen Schwankungen unterliegen.

Die Cost of Carry ergeben sich aus folgenden Komponenten:

  • Lagerhaltungskosten (z. B. Depotverwaltungsgebühren, Versicherungskosten)
  • Zinskosten
  • Erträge aus dem Besitz eines Investitionsgutes (beispielsweise Dividenden, Zinsen und Verleihgebühren)

Long- & Short-Positionen in Futures

Long bzw. short gehen ist eine internationale Ausdrucksweise, die an der Börse von allen Börsenteilnehmern verstanden wird. Long gehen bezeichnet den Umstand, dass steigende Kurse erwartet werden. Dementsprechend werden Basiswerte gekauft. Den Gegensatz hierzu bildet die Situation, in welcher der Trader fallende Kurse erwartet. Hier geht er short, indem er den Basiswert verkauft, bevor es zu Verlusten kommt.

Neben dem long bzw. short gehen gibt es noch eine weitere wertvolle Strategie, wenn es zum Handel mit Wertpapieren kommt. Hierbei handelt es sich um die sogenannte Stop-Loss-Order. Diese dient dazu, Gewinne abzusichern oder Verluste zu begrenzen. Der Stop Preis kann vom Trader individuell festgelegt werden. Ist dieser erreicht, wird automatisch eine Market-Order übermittelt, wodurch die Position zum nächsten ausführbaren Kurs glattgestellt wird.

Futures handeln: Was ist bei der Broker-Auswahl zu beachten?

Bevor ein Broker ausgewählt wird, sollte ein ausführlicher Vergleich stattfinden. Aufgrund der hohen Verfügbarkeit von Brokern an der Börse ist es unbedingt empfehlenswert, ihre Seriosität zu prüfen. Es gibt einige wichtige Aspekte, die bei der Auswahl beachtet werden sollten.

Trader können auch über Internetforen Vergleiche in den Blick nehmen, anhand derer unterschiedliche Bewertungen für diverse Broker ersichtlich werden. Es erleichtert dem Trader die Möglichkeit, einen besseren Überblick über die diversen Leistungen und Forderungen der jeweiligen Broker zu bekommen.

Checkliste zur Unterstützung der Broker-Auswahl:

  • Kosten, die beim Handel entstehen
  • Enge Spreads, möglichst keine Kommissionen
  • Transparente Kosten
  • Angebot an Basiswerten
  • Höhe der Mindesteinzahlung
  • Zur Verfügung gestellte Handelsplattform
  • Ein- & Auszahlungsmöglichkeiten
  • Demokonto
  • Weiterbildungsangebot

Vor- & Nachteile vom Futures handeln

VorteileNachteile
Niedrige KapitaleinsätzeHohe Verluste möglich
Hohe Renditen möglichKeine Dividenden
Große Auswahl an BasiswertenWenig Auswahl an Handelsplätzen
Zentralisierung auf wenige Handelsplätze (z. B. EUREX)Festgelegtes Enddatum
Einfaches Setzen auf fallende KurseEmittentenrisiko
Hedging 

Was ist Hedging?

Der Begriff Hedging beschreibt im Grunde genommen nichts anderes als eine Absicherung. Diese Absicherung hat zum Ziel, Verluste auszugleichen, die entstehen können, wenn der Kurs eines Wertpapiers fällt. Beispielsweise handelt es sich hierbei um eine Absicherung gegen Finanzkrisen. Beim Hedging wird also eine Investition getätigt, die das mögliche Risiko reduzieren soll. Hierbei wird meist in eine gegensätzliche Position investiert, die eine bereits bestehende Position unterstützt.

Beim Hedging ist zwischen zwei Arten zu unterscheiden. Zum einen gibt es die unmittelbare Absicherung, zum anderen die Absicherung, die erst im Notfall eintritt. Beide werden unter dem Begriff des Forward Hedging geführt.

Hinweis

Hedging ist möglich bei Futures, Optionen und Derivaten.

Sollten Privatanleger Futures handeln?

Der Handel mit Futures kann auch für Privatanleger interessant sein. Es ist neben dem typischen Börsenhandel eine interessante Option der Spekulation. Der Weg zum Handel mit Futures führt immer über einen Broker. Da der Handel mit Futures ein sehr komplexes Themengebiet darstellt, ist Vorwissen empfehlenswert. Ferner sollten vor dem Start des Handels ausreichend Informationen eingeholt werden.

Einige Broker bieten sogar die Möglichkeit eines Demokontos an, über welches der Trader sich an die Thematik heranarbeiten kann. Hier wird mit virtuellem Geld gehandelt, sodass keine realen Verluste entstehen können. Ferner ist für eine Privatperson, die mit Futures handeln will, eine bescheinigte Termingeschäftsfähigkeit unumgänglich.

Terminkontrakte: Ausgewählte Futures handeln

Die Auswahl an Futures ist auf dem Markt sehr groß. Dementsprechend ist es wichtig, unterschiedliche Optionen von Terminkontrakten in den Blick zu fassen, um zu entscheiden, welcher individuell am sinnvollsten erscheint. Unterschiedliche Terminkontrakte bringen häufig unterschiedliche Rahmenbedingungen mit sich.

Was ist der DAX-Future?

  • Laufzeit: Neun Monate
  • Punktewert: 25 €
  • Liefermonate: März, Juni, September, Dezember

Bei einem DAX-Future handelt es sich um ein unbedingtes Termingeschäft auf den Deutschen Aktienindex. Der Kurs des DAX-Future wird anhand des Angebots und der Nachfrage berechnet. In der Regel liegt der Kurs des DAX Future höher als der des DAX30. Die Verfallstage des DAX-Future liegen auf dem dritten Freitag des Liefermonats.

Was ist der BUND-Future?

Der BUND-Future bezieht sich auf eine fiktive, langfristige Bundesanleihe, also eine Schulverschreibung der Bundesrepublik Deutschland. Das vom Anleger eingesetzte Kapital wird dem Staat bis zum Ablaufdatum zur Verfügung gestellt, wofür der Anleger Zinsen erhält. Die Zinsentwicklung ist hier abhängig von Angebot und Nachfrage. Wichtig ist, dass die Zentralbanken durch die Produktion von neuem Geld Einfluss auf die Zinsentwicklung nehmen können. Es gilt zu beachten, dass es sich um eine fiktive Bundesanleihe handelt, die als Basiswert dient.

  • Laufzeit: Zehn Jahre
  • Kupon: 6 %
  • Nominalwert: 100.000 €

Was ist der EURIBOR-Future?

Der EURIBOR-Future beschreibt ein Termingeschäft auf Grundlage der Euro Interbank Offered Rate. Er bezeichnet den durchschnittlichen Zinssatz für Drei-Monats-Ausleihungen im Handel zwischen den Banken.

  • Laufzeit: Drei Monate
  • Kontaktvolumen: Eine Millionen Euro
  • Basis: 100, abzüglich des Zinssatzes
  • Kleinste Preisveränderung: 0,0025 Punkte

Abschließend kann gesagt werden, dass der Handel mit Futures einige Vorteile mit sich bringt. Er kann dementsprechend als gute Option für Spekulationen gesehen werden. Trotzdem sollten die Nachteile nicht außer Acht gelassen werden. Durch den Hebel kann die Gewinnspanne sehr hoch sein, aber auch das Verlustrisiko steigt dadurch enorm an. Vor dem Handel mit Futures sollte man sich also unbedingt ausreichend mit der Materie befassen.

Damit eine entsprechende Auseinandersetzung gewährleistet werden kann, ist eine Termingeschäftsfähigkeit vorzulegen. Durch diese wird bescheinigt, dass der Trader über die Vorteile und insbesondere die Risiken in Kenntnis gesetzt wurde.

Fazit

Futures sind die börsengehandelte Form eines unbedingten Termingeschäfts. Diese Finanzinstrumente ermöglichen in kurzer Zeit exorbitant hohe Kursgewinne, sind aber gleichzeitig sehr riskant. Bei Futures kann der Verlust den Einsatz auch übersteigen. Sie richten sich daher vornehmlich an erfahrene Anleger, da das Risiko für Kleinanleger meist zu hoch ist. Sie erfordern ein hohes Maß an Marktkenntnis, Risikobewusstsein und finanziellen Rücklagen auf Investorenseite.

Die Risiken steigen mit einer längeren Spekulationsdauer, da das Geschäft mit Bund Futures auf die Zukunft gerichtet ist. Der Kurs der Futures verhält sich gegensätzlich zum am Geldmarkt erhältlichen Realzinsniveau. Für Trader dient das Instrument der Bund Futures als Absicherung gegen Zinsrisiken und zur Spekulation auf fallende oder steigende Zinsniveaus. Einsteiger sollten sich allerdings besser eine Alternative suchen. Dies könnten sie beispielsweise in ETFs finden. Diese bilden bestimmte Indizes – wie etwa den DAX – ab. Gegenüber gemanagten Fonds haben sie den Vorteil, oft deutlich günstiger zu sein.