Kreditabsicherung: Was bringt eine Versicherung vor Zahlungsunfähigkeit?
Vor allem bei großen Investitionen wie dem Kauf einer Immobilie wird von den meisten Menschen ein Kredit benötigt. Im Vorfeld sollte stets genau kalkuliert werden, wie hoch die monatlichen Raten sein dürfen und wie hoch demnach die Kreditsumme sein kann, damit man sich nicht finanziell auf Glatteis begibt.
Doch auch bei aller Planungsgenauigkeit kann es immer wieder geschehen, dass unvorhergesehene Ereignisse eintreffen, die eine Zahlung der Raten erschweren oder unmöglich machen. Bei Arbeitsunfähigkeit, Arbeitslosigkeit oder gar dem Tod eines Kreditnehmers gerät die Finanzplanung schnell in Schieflage.
In einem solchen Fall können Restschuldversicherungen greifen, die bei Zahlungsunfähigkeit einspringen und die laufenden Raten eines Kredites begleichen. Diese Versicherungen gibt es für die verschiedensten Szenarien.
Die Restschuldversicherung im Überblick
Es gibt 3 weitverbreitete Formen der Restschuldversicherung, die in folgenden Fällen eintreten: bei Berufsunfähigkeit, bei Arbeitslosigkeit oder beim Tod des Kreditnehmers.
Tritt eines dieser Ereignisse ein, so soll die entsprechende Versicherung die fälligen Zahlungen übernehmen. Dies ist allerdings an Bedingungen geknüpft und außerdem mitunter auf maximale Zahlungszeiträume oder einen Höchstbetrag beschränkt. Bei der Auswahl der richtigen Versicherung ist deshalb Vorsicht geboten.
Eine Restschuldversicherung kann also als Rettungsanker gesehen werden, der in einer Notlage helfen kann. Doch nicht nur für den Kreditnehmer soll diese Versicherung Sicherheit bieten – auch Banken legen zum Teil großen Wert auf eine entsprechende Absicherung und setzen sie mitunter voraus, damit ein Kredit überhaupt vergeben wird.
Die Nachteile einer Restschuldversicherung
Als Kreditnehmer sollte man nicht blindlings eine Restschuldversicherung abschließen und sich damit dann in Sicherheit wiegen. Dafür sind die möglichen Einschränkungen zu vielfältig und auch die Kosten einer entsprechenden Versicherung zu hoch.
Wird der Tod des Kreditnehmers versichert, so muss darauf geachtet werden, in welchem Umfang die Versicherung dann greift. Sowohl die monatlichen Kosten als auch die Gesamtsumme können gedeckelt sein. Andererseits sollte man aber auch beachten, dass die Restschuld im Laufe der Kreditlaufzeit sinkt. Eine sich entsprechend anpassende Versicherung kann hier gegen Überversicherung helfen.
Auch bei einer Versicherung gegen Arbeitsunfähigkeit ist das Kleingedruckte unbedingt zu beachten. Neben den zuvor genannten Einschränkungen können hier bestimmte Erkrankungen ausgeschlossen oder die Zahlung verweigert werden, falls eine entsprechende Vorerkrankung vorlag. Zudem sind unter Umständen Warte- und Karenzzeiten zu beachten.
Dies gilt ebenso für eine Restschuldversicherung bei Arbeitslosigkeit. Hier kommt noch der Punkt hinzu, dass die Arbeitslosigkeit nicht selbstverschuldet sein darf. Die Versicherung zahlt bei unverschuldeter Arbeitslosigkeit meist nur für 12-18 Monate.
Kreditabsicherung: Was sollte man als Kreditnehmer also tun?
Als Kreditnehmer sollte man zunächst die Kosten und Leistungen einer entsprechenden Versicherung genau unter die Lupe nehmen. Am besten ist es, bei einem Kreditangebot die Kosten der Versicherung bei der Berechnung der Effektivverzinsung einzubeziehen, um die Gesamtkosten des Kredits inklusive Versicherung zu erhalten.
Zuvor sollte man sich jedoch die grundsätzliche Frage stellen – sofern man seitens des Kreditgebers eine Wahl hat – ob derartige Versicherungen nötig sind. Gegebenenfalls kann ein ausreichender Risikoschutz bereits durch andere Versicherungen geboten werden, beispielsweise eine Risikolebensversicherung, welche beim Tod des Kreditnehmers ausreichend Kapital freisetzt.
Auch in den Fällen, in denen eine Versicherung nur für eine begrenzte Zeit zahlt, kann es sinnvolle Alternativen geben. Durch das disziplinierte Bilden von Rücklagen kann eine vorübergehende Arbeitslosigkeit aufgefangen werden.