Lohnt sich eine Arbeitsrechtsschutzversicherung?
Auseinandersetzungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern führen häufig zu langwierigen Gerichtsverfahren, die für beide Seiten teuer werden können. Deshalb stellt sich die Frage: „Lohnt sich die Arbeitsrechtsschutzversicherung für mich?“
Eine Information vorab: Den Arbeitsrechtsschutz gibt es nur in Verbindung mit einem allgemeinen Privatrechtsschutz. Sie müssen also eine private Rechtsschutzversicherung zuerst abschließen.
Die Arbeitsrechtsschutzversicherung für den Ernstfall
Gerade junge Arbeitnehmer machen sich wenig Gedanken über ihren Rechtsschutz und sparen lieber die Gebühren für eine Arbeitsschutzversicherung. Allerdings sollte man sich vor Augen halten, dass Probleme mit Arbeitgebern, Kündigungen und Uneinigkeiten über Abfindungszahlungen nicht selten vor Gericht enden.
Gerade in sehr erfolgsgetriebenen Unternehmen, die das jährliche Wachstum nicht gefährden wollen, greifen zu drastischen Maßnahmen. Eine Kündigung – ohne betriebliche Gründe – ist zwar eigentlich nicht rechtens, kommt aber dennoch häufig vor.
Aber auch ein fehlerhaftes Arbeiten, ein versäumter Liefertermin oder größere Schäden können im Arbeitsleben nicht nur zu Konflikten oder Abmahnungen führen. Im schlimmsten Fall ziehen Fehler sowohl für Selbstständige als auch für Arbeitnehmer existenzbedrohende Folgen mit sich. Hier kommt die Arbeitsrechtsschutzversicherung zum Einsatz.
Ohne Arbeitsrechtsschutzversicherung zahlen Sie aus eigener Tasche
Wer sich gegen rechtswidriges Vorgehen wehren möchte und sich im Vorfeld nicht gefragt hat, ob sich die Arbeitsrechtsschutzversicherung lohnt, muss die Gerichtskosten im schlimmsten Fall aus eigener Tasche zahlen. Allein die Anwaltskosten stellen hier eine Belastung dar, die man wahrscheinlich kaum alleine stemmen kann, um sein Recht durchzusetzen.
Lohnt sich die Arbeitsrechtsschutzversicherung? Ja. Denn Sie sind ohne diese deutlich schlechter gestellt, als Ihr Ex-Arbeitgeber in einem Gerichtsverfahren, weil Ihnen die finanziellen Mittel fehlen.
Eine Arbeitsrechtsschutzversicherung übernimmt in solchen Fällen die Kosten. Was genau übernommen wird, ist bei den jeweiligen Versicherungen unter dem Punkt Arbeitsrechtsschutzversicherung enthalten.
Unterscheidung zwischen Arbeitnehmern und Selbstständigen
Beim Arbeitsrechtsschutz unterscheiden Versicherungsunternehmen zwischen Tarifen für Selbständige und Angestellte. Als Selbstständiger gibt es verschiedene Aspekte, die Sie beim Abschluss einer Arbeitsrechtsschutzversicherung einbeziehen sollten. Sind Sie zum Beispiel international tätig?
Dann sollte Sie prüfen, ob solche Fälle auch von Ihrer Versicherung abgedeckt werden. Das Risiko für Selbstständige in ein Gerichtsverfahren verwickelt zu werden, ist höher als bei Arbeitnehmern. Deshalb sind die Tarife häufig höher.
Wann lohnt sich der Abschluss einer Arbeitsrechtsschutzversicherung? Hier sollten Sie bedenken: Wenn es um ein größeres Verfahren geht und Sie die Kosten alleine stemmen müssen, kann das Ihre Liquidität enorm gefährden und Sie womöglich in die Zahlungsunfähigkeit treiben.
Arbeitnehmer: Höheres Kündigungsrisiko
Für Arbeitnehmer lohnt sich eine Arbeitsrechtsschutzversicherung vor allem dann, wenn Sie einem hohen Kündigungsrisiko ausgesetzt sind.
Ein Versicherungsschutz beinhaltet hier die Wahrnehmung rechtlicher Interessen aus Arbeits- und öffentlich-rechtlichen Dienstverhältnissen. Der Arbeitsrechtsschutz gilt also für die Ansprüche, die ein Arbeitnehmer, ein Angestellter des öffentlichen Dienstes oder ein Beamter durch den Gesetzgeber oder durch Tarif- und Arbeitsverträge erhält.
Fazit: Natürlich ist der Abschluss einer Versicherung auch immer mit Kosten verbunden. Doch gerade, wenn Sie beruflich einem gewissen Risiko ausgesetzt sind, lohnt es sich, diese zu tragen. Wenn Sie in einem sehr sozialen Unternehmen sind, dass eine sehr geringe Fluktuationsrate hat, ist der Abschluss nicht unbedingt notwendig.
Sie sollten die Frage, ob sich eine Arbeitsschutzversicherung lohnt, also auch immer individuell abwägen.