Der Bosch-Pensionsfonds: Betrieblich vorsorgen
Pensionsfonds versprechen eine Altersabsicherung oberhalb der staatlichen Grundrente und sind vor allem in Ländern wie Großbritannien und den Niederlanden ein Begriff, die bereits stark auf ein privates Rentensystem setzen.
Vor allem große Unternehmen wie Bosch oder die Deutsche Telekom nehmen die Rente ihrer Angestellten über einen eigenen, betrieblichen Pensionsfonds zum Teil selbst in die Hand.
Die Arbeitnehmer zahlen – wie bei einer normalen Rente – monatliche Beiträge vom Bruttogehalt, wobei ihre Ersparnisse nicht staatlich oder von einer Versicherung, sondern vom Arbeitgeber verwaltet werden.
Auch in Deutschland gewinnt die private Altersvorsorge an Bedeutung: Zwar sind nur 10 Prozent der heute ausgezahlten Pensionen privat finanziert, jedoch geht mittlerweile ein Fünftel der Vorsorgebeiträge in private Systeme ein.
So funktioniert der Bosch-Pensionsfonds
Beim Bosch-Pensionsfonds werden zum einen Firmenbeiträge bereitgestellt, zum anderen können Mitarbeiter zusätzlich eigene Beiträge leisten.
Die Firmenbeiträge betragen 1,5% des beitragsrelevanten Jahreseinkommens sowie 9% jenes beitragsrelevanten Jahreseinkommens, das oberhalb der jeweiligen Beitragsbemessungsgrenze der gesetzlichen Rentenversicherung liegt.
Der Rentenbeitrag des Bosch-Pensionsfonds lässt sich durch freiwillige Mitarbeiterbeträge zusätzlich aufwerten: Bis zu 4% der Beitragsbemessungsgrenze kann steuer- und sozialversicherungsfrei vom Bruttoentgelt in das Vorsorgeguthaben eingezahlt werden.
Die gesammelten Beiträge werden hierbei vorwiegend in Aktien und Rentenpapiere investiert. Frühestens ab einem Alter von 60 Jahren können die Rentenbezüge dann in Anspruch genommen und als lebenslange Rente ausgezahlt werden lassen.
Zudem besteht die Möglichkeit, einmalig 30% des Rentenvermögens als einmalige Auszahlung abzurufen. Der Pensionsfonds ist geschlossen: Er steht lediglich Mitarbeitern des Unternehmens und dessen Tochtergesellschaften offen.
Pensionsfonds: Geschichte und Bedeutung für die Wirtschaft
Bei einem Pensionsfonds wird ein Sondervermögen eingerichtet, in das Angestellte – im Sinne einer betrieblichen Altersvorsorge – einzahlen.
Zu unterscheiden ist zwischen jenen Pensionsfonds, die sich im Eigentum eines einzelnen Unternehmens befinden und jenen, die von mehreren Arbeitgebern genutzt werden. Für das zweite Modell ist in Deutschland etwa die Metall-Rente ein Beispiel.
Der erste Pensionsfonds der Geschichte wurde vom US-amerikanischen Unternehmen American Express im Jahre 1875 gegründet, heute sind Pensionsfonds bedeutende Investoren auf dem (internationalen) Kapitalmarkt.
Die häufig hohen Umschichtungen der Kapitalanlagen auf Grundlage eines meist kurzfristigen Renditeinteresses haben nicht selten großen Einfluss auf die Kapitalmärkte.
Mit Werten von über 20 Billionen US-$ in Anlagen übertreffen die Fonds andere Anleger wie Versicherungen und Währungsreserven. Der weltweit größte Pensionsfonds kommt aus Japan: Der „Government Pension Investment Fund“ mit einem Volumen von etwa 1,3 Billionen US-$.